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Heirate mich, Prinzessin!

Heirate mich, Prinzessin!

Titel: Heirate mich, Prinzessin!
Autoren: OLIVIA GATES
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dann verspürte er plötzlich eine unbändige Freude. Clarissa würde ihm ein Kind schenken.
    „Es sieht so aus, als hätte die Empfängnis in der Hochzeitsnacht stattgefunden“, fuhr der Arzt fort.
    Ferruccio nickte den Männern nur kurz zu, ging an ihnen vorbei, riss die Tür auf und rannte, erfüllt von einem unfassbaren Glücksgefühl, hinüber zu Clarissa.
    Vor dem Schlafzimmer bremste er ab, weil er sie nicht erschrecken wollte. Schließlich war sie gerade ohnmächtig geworden. Er musste Rücksicht auf seine süße Königin nehmen.
    Leise betrat er das Zimmer. Clarissa lag auf der Seite, hatte einen Arm über den Kopf gelegt – und schluchzte.
    Es zerriss ihm das Herz, sie weinen zu sehen. Doch als er den Grund für ihre Verzweiflung begriff, löste sich sein ganzes Glück mit einem Mal in Luft auf. Das, wonach er sich sehnte, war offenbar das, was sie nicht wollte. Sein Kind.
    Schwer atmend lehnte er sich gegen die Wand. Die Erkenntnis tat weh, entsetzlich weh. Also hatte er sich die ganze Zeit etwas vorgemacht, sich eingeredet, dass zwischen ihm und Clarissa eine tiefe Verbindung entstanden war, dass die Zukunft rosarot vor ihnen lag.
    All das zerbrach in diesem Moment. Clarissa hatte ihn nur geheiratet, weil man sie dazu gezwungen hatte. Sie verachtete ihn, und die Vorstellung, sein Kind auszutragen, widerte sie an.
    Es durfte ihm nichts ausmachen. Die Schule des Lebens hatte ihn hart gemacht, hatte immer wieder seine Hoffnungen enttäuscht. Wieso sollte es diesmal anders sein? Wie in Zeitlupe setzte er sich in Bewegung.
    Die erste Welle der Verzweiflung ebbte langsam ab, doch Clarissa wusste, dass das nur der Anfang gewesen war. Sie warschwanger, nach Aussage der Ärzte schon eine ganze Weile. Nun, da das Rätsel um ihre Periode geklärt war, zweifelte sie nicht daran, dass es gleich in der allerersten Nacht mit Ferruccio passiert sein musste. Es war das Schönste, was ihr passieren konnte, und gleichzeitig das Furchtbarste.
    Jetzt würde sie nie erfahren, ob Ferruccio die Ehe mit ihr auch fortgesetzt hätte, nachdem die halbjährige Testphase verstrichen war. Wie konnte sie mit ihm leben, wenn sie nicht wusste, ob er ihre Gefühle erwiderte? Die Angst, ihn irgendwann an eine andere Frau zu verlieren, würde sie auffressen, so wie damals ihre Mutter, deren Mann eine andere geliebt hatte.
    „Clarissa?“
    Abrupt wandte sie sich um und sah Ferruccio auf sich zukommen. Er schien ihr seltsam ruhig, wie benommen, und sein Blick, als er sich auf die Bettkante setzte und ihre Hand nahm, war distanziert.
    Traurig begriff sie, dass er sich nicht freute. Oder täuschte sie sich? Schließlich war es auch für ihn das erste Mal, dass er Vater wurde. Aus dem Schock konnte Freude werden …
    „ Congratulazioni alla mamma futura. “ Sie wollte sich aufsetzen, um ihn zu umarmen, aber er hielt sie zurück. „Bleib liegen. Du musst dich schonen, bis die Ärzte Entwarnung geben.“
    „Solange ich nicht auf dich verzichten muss, habe ich nichts dagegen“, erwiderte sie und lächelte mit bebenden Lippen.
    Er drückte einen zarten Kuss darauf. „Das wird sich zeigen. Jetzt ruh dich aus, Clarissa.“ Damit stand er auf, hielt kurz inne und sah mit ausdruckslosem Blick zu ihr hinunter. „Ich muss zurück an die Arbeit. Wenn du etwas brauchst, ruf mich, amore. Ich bringe dir die ganze Welt, wenn du es befiehlst.“
    Ich will doch nur dich, rief sie im Stillen.
    Tränen schossen ihr in die Augen, als Ferruccio sich abwandte und das Zimmer verließ. Was war bloß schiefgelaufen?
    Angst, irgendwann so zu enden wie ihre Mutter, erfasste sie. Doch dann riss sie sich zusammen. Nein, sie war nicht labil, sie würde ihr Kind niemals misshandeln, sondern es lieben, für es sorgen, gerade weil es Ferruccios Kind war.
    Denn auch wenn er ihr keine tiefen Gefühle entgegenbrachte – sie würde niemals aufhören, ihn zu lieben.
    Nachdem sie ihre Pflanzen gegossen hatte, ließ Clarissa sich auf einem Sessel nieder, nahm eine der vielen Elternzeitschriften, die Ferruccio ihr besorgt hatte, und blätterte sie durch.
    Die Fotos von all den strahlenden, gesunden Babys bewirkten, dass sie sich fühlte, als laufe sie durch Treibsand. Je mehr sie sich bemühte, das Beste aus ihrer Situation zu machen, desto tiefer drohte sie zu versinken.
    „Clarissa!“
    Erschrocken über den lauten Ruf, wandte sie sich um. „Wie kommst du dazu, mich anzuschreien, Durante?“, rief sie, doch als sie seinen Gesichtsausdruck sah, bekam sie es mit der Angst
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