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Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Blick trat er jetzt noch einen Schritt auf sie zu. Um wenigstens etwas Abstand zu wahren, legte sie beide Hände auf seinen athletischen Oberkörper – ein Fehler, wie sie gleich darauf feststellte, als sie seine nackte Haut an ihren Handflächen spürte. Sie blickte auf und glaubte flüchtig, ein boshaftes Aufleuchten in seinen dunklen Augen zu entdecken. Doch gleichzeitig spielte ein Lächeln um seine Mundwinkel. “Vielleicht sollten wir da ansetzen und erkunden, was wir nach all den Jahren sonst noch gemeinsam haben?” Er hob ihr Kinn an und blickte ihr tief in die Augen. “Im Bett hatten wir jedenfalls immer sehr viele Gemeinsamkeiten,
min älskling.”
    Mein Schatz! Es verschlug ihr für einen Moment die Sprache, nach fast sechs Jahren von ihm mit dieser vertrauten Koseform angeredet zu werden. Im nächsten Moment erschauderte sie unwillkürlich, als er ihr mit dem Finger fast zärtlich über die Wange strich und es in ihrem Bauch verdächtig zu kribbeln begann.
    O nein, bitte nicht!
    Doch es gab keinen Zweifel. Ihr Körper sprach eine eindeutige Sprache und reagierte ganz unmissverständlich auf Kristians Berührung. Und das, obwohl sie doch allen Grund hatte, diesen Mann zu hassen!
    Wie ist das nur möglich?
fragte sie sich und spürte, wie Verzweiflung in ihr aufstieg, während sie wie gebannt in seine dunklen Augen blickte. Die knisternde erotische Spannung zwischen ihnen war beinahe greifbar.
    “Das ist lange vorbei”, entgegnete sie hastig.
Und das ist deine Schuld, schon vergessen? Hättest du nicht …
    “Aber vergessen hast du es anscheinend nicht,
min älskling.”
Er betrachtete sie lächelnd. “Nein, das hast du nicht. Wie könntest du auch?”
    Linnea stutzte. Täuschte sie sich oder begehrte er sie noch immer? Fast fühlte sie sich angesichts dieses Gedankens geschmeichelt, doch dann hielt sie sich vor Augen, wie gleichgültig und gefühllos er alles abtat, was in der Vergangenheit vorgefallen war. Kein Wort der Entschuldigung oder des Bedauerns. Aber wieso sollte er auch darüber sprechen? Er konnte schließlich nicht ahnen, was sie gesehen hatte.
    “Ich bin nicht dein Schatz, verstanden?” Brüsk stieß sie ihn von sich und blickte ihn herausfordernd an. “Also, was ist jetzt? Willigst du in die Scheidung ein oder nicht?”
    Er wandte sich um, nahm einen Holzscheit vom Boden auf und stellte ihn auf den Hackklotz. Als er sich herunterbeugte, um nach der Axt zu greifen, kam Linnea nicht umhin, seine perfekt geformte Kehrseite zu bewundern, worüber sie sich im nächsten Augenblick gleich wieder ärgerte. Wie konnte es nur sein, dass sie ihn immer noch anziehend fand? Sie wusste doch am besten, was für ein hinterhältiger Schuft er war!
    Er hob die Axt und ließ das Blatt in den Holzblock fahren. Dann sagte er, ohne sich noch einmal umzublicken: “Nein, auf gar keinen Fall.”
    “Mistkerl!”, schleuderte sie ihm aufgebracht entgegen.
    Doch Kristian reagierte überhaupt nicht. Ungerührt fuhr er damit fort, Holzscheite zu zerteilen. Als Linnea klar wurde, dass er sie auch weiterhin ignorieren würde, unerdrückte sie einen wütenden Schrei, wirbelte auf dem Absatz herum und stürmte davon.
    Kristian hörte, wie sich ihre Schritte entfernten, und hielt den Atem an. Zum Glück gehörte er nicht zu den Menschen, die leicht die Beherrschung verloren, denn sonst hätte er angesichts Linneas Dreistigkeit sicher nicht so ruhig bleiben können.
    Was ihn jedoch wirklich ärgerte, war die Tatsache, dass er sich in gewisser Weise noch immer zu ihr hingezogen zu fühlen schien. Der Anblick ihrer großen blaugrauen Augen, die Art, wie sie ihr schulterlanges haselnussbraunes Haar zurückstrich, die Grübchen, die sich auf ihren Wangen gebildet hatten und die von ihrer inneren Anspannung herrührten … Das alles und noch viel mehr beschwor längst vergessen geglaubte Erinnerungen in ihm herauf.
    Er hob das Beil.
    Hör auf …
    Der Schlag zerteilte den Holzscheit vor ihm in zwei akkurate Teile.
    … an sie …
    Ein weiterer, wütender Axthieb folgte. Splitter flogen durch die Luft.
    … zu denken!
    Er ließ die Axt sinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die traurigen Überreste des Holzblocks waren allenfalls noch zum Anfeuern des Kamins zu gebrauchen. Mit einem frustrierten Seufzen fegte er sie zur Seite.
    An alldem war nur Linnea schuld! Ihre plötzliche Rückkehr in sein Leben hatte ihn völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber sie brauchte nicht zu glauben, dass er es ihr so
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