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Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Sohn hat nichts mehr mit dir zu besprechen. Verschwinde gefälligst!”
    Linnea atmete tief durch. Es tat weh, so behandelt zu werden. Aber hatte sie wirklich geglaubt, irgendjemand würde sie hier mit offenen Armen empfangen?
    “Ich habe aber sehr wohl etwas mit ihm zu besprechen”, entgegnete sie. “Und keine Angst, Annika: Wenn es nach mir geht, bin ich nach diesem Gespräch mit Kristian die längste Zeit deine Schwiegertochter gewesen. Also – ist er im Haus?”
    Annika schien einen Moment über ihre Worte nachzudenken, dann ging sie mit ihrer Gießkanne an ihr vorbei und begann, die Blumen zu gießen. “Er ist hinten im Garten”, sagte sie, ohne noch einmal aufzusehen. Sie hatte offenbar beschlossen, ihre Anwesenheit einfach zu ignorieren.
    “Tack”
, bedankte Linnea sich dennoch betont freundlich, dann ging sie am Haus vorbei in den Garten, der direkt an das Seeufer grenzte.
    Mit jedem Schritt, den sie tat, klopfte ihr Herz schneller.
    Aber nicht mit mir!
    Mit zusammengebissenen Zähnen hob Kristian die Axt weit über die Schultern, um sie gleich darauf nach unten schnellen zu lassen.
    Zischend durchschnitt die Klinge erst die Luft, dann den Holzscheit vor ihm. Holzhacken war eine gute Therapie, um aufgestaute Aggressionen abzureagieren, das hatte er in den vergangenen Jahren immer wieder festgestellt.
    Doch ausgerechnet heute wollte dieses altbewährte Mittel nicht so recht funktionieren.
    Dann eben noch einen …
    Frustriert trat er einen Schritt vor und legte einen weiteren Scheit vor sich auf den Baumstumpf. Dabei drehten sich seine Gedanken ununterbrochen um eine ganz bestimmte Person, während ihm der Schweiß von der Stirn auf den freien Oberkörper tropfte.
    Linnea!
    Sie zu sehen hatte seinen Tag endgültig ruiniert. Er konnte kaum glauben, dass sie tatsächlich die Dreistigkeit besaß, nach Schweden zu kommen. Natürlich wusste er, was sie wollte: das, worum sie ihn vor einigen Wochen bereits auf formalem Weg ersucht hatte.
    Sie wollte die Scheidung. Nach beinahe sechs Jahren!
    Wut stieg in ihm auf, als er daran zurückdachte, wie sie ihn damals behandelt hatte. Wie sie ihn abserviert hatte, ohne …
    “Darn!”
Abermals hob er die Axt weit über die Schultern.
    In diesem Moment erklang die Stimme hinter ihm.
    “Hej
, Kristian.”
    Er schloss die Augen. Nun war es also so weit. Mit aller Kraft ließ er die Axt nach unten schnellen.
    Dann drehte er sich langsam um.

2. KAPITEL
    L innea stockte der Atem.
    Als Kristian sich zu ihr umdrehte, wusste sie mit einem Mal wieder, warum sie sich damals in ihn verliebt hatte. Und nicht nur sie …
    Die vergangenen sechs Jahre waren anscheinend spurlos an ihm vorübergegangen. Wenn überhaupt, dann hatten sie ihn nur noch anziehender gemacht. Sein athletischer Körperbau legte Zeugnis dafür ab, dass er seine Tage nicht hinter dem Schreibtisch sitzend verbrachte. Er war schon immer ein sehr aktiver Mann gewesen, der es liebte, sich in der freien Natur aufzuhalten. Ob es sich um Rafting oder Freeclimbing handelte, Kristian hatte sich für alles begeistert, solange er dabei nur an der frischen Luft sein konnte. Sogar das Drachenfliegen hatte er ausprobiert – etwas, bei dem allein der Gedanke Linnea schwindelig werden ließ.
    Doch im Moment war es viel mehr der Anblick seines gestählten Oberkörpers, der genau diese Wirkung auf sie ausübte.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und zwang sich, ihm stattdessen ins Gesicht zu schauen. Jedoch nur, um festzustellen dass es immer noch die Macht besaß, ihr Herz höher schlagen zu lassen. Gleichzeitig war da jedoch auch ein Ausdruck von Wut und Hass in seinen Zügen, und zornig funkelte er sie an.
    Unvermittelt trat sie einen Schritt zurück. Sie fragte sich, ob es wirklich klug von ihr gewesen war, einfach ohne Vorankündigung hier aufzutauchen. Doch rasch verwarf sie diesen Gedanken wieder. Welchen Grund sollte Kristian schon haben, wütend auf sie zu sein? Nach allem, was er ihr angetan hatte!
    Sie räusperte sich. “Wie ich gehört habe, hast du aufgehört, als Fremdenführer zu arbeiten, und dir selbst etwas aufgebaut. Bist Unternehmer geworden. Das freut mich für dich, Kristian.”
    Er verzog keine Miene. “Sag bloß, das hat sich bis zu dir herumgesprochen?”
    “Nun, auch wenn es dich überrascht, aber die eine oder andere Verbindung nach Schweden habe ich schon noch. Ich bin ja schließlich nicht …”
    “Spar dir die Mühe”, fiel er ihr ins Wort. “Ich sage
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