Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Heimkehr

Titel: Heimkehr
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
schon etwas heftiger und dauerte auch länger. Hinter sich konnte er
     einen langen Kondensationsschweif sehen. Durch den Luftwiederstand und der
     kleinen Triebwerke, die eigentlich nur zur Lagekorrektur im Weltall
     gedacht waren, wurde er langsamer. Nun musste er aufpassen, das er nicht
     aus dem Gleitflug herauskam. Ein Diskus sollte eigentlich gut gleiten.
     Oder nicht? Ihm blieb sowieso nichts anderes mehr übrig als es einfach
     auszuprobieren.
    Es funktionierte besser als er es erwartet hatte. Mit den Korrekturdüsen,
     mehr waren es ja nicht, hielt er den Diskus im Gleichgewicht. Schon bald
     war die Obergrenze der dichten Wolkendecke erreicht. Außerdem hatte er
     Begleitung bekommen. Drei weitere UFO's flogen hinter ihm her. Das
     verletzte Wesen neben ihm sprach anscheinend immer noch mit seinen
     Artgenossen auf dem Bild. Plötzlich wurde die Sicht schlechter. Er
     steckte jetzt mitten in der Wolkendecke. Nur nach dem Gefühl steuerte er
     weiterhin geradeaus. Bis plötzlich wieder freie Sicht auf eine für ihn
     alptraumhafte Planetenoberfläche herrschte. Ein schriller Ton von dem
     Wesen im Sessel neben ihm riss ihn aus dem Schock.
    Automatenhaft suchte er eine freie Stelle in dieser Alptraumwelt zum landen. Eine
     riesige freie Fläche tauchte vor ihm auf. Ein Raumhafen, auf dem viele
     verschiedene Raumschiffe standen. Allerdings gab es auch noch freie
     Strecken zwischen ihnen. Genau so etwas brauchte er jetzt. Vorsichtig
     zwang er das UFO in eine weite Kurve, wobei er fast die Kontrolle verlor,
     und setzte auf. Trotz der Bremsschübe der kleinen Düsen wurde es ein Höllenritt
     über eine kilometerweite Strecke. Nur durch ein Wunder kollidierte er
     nicht mit einem der zahlreichen anderen Raumschiffe. Irgendwann blieb sein
     UFO dann stehen. Ohne richtig zu überlegen was er tat, hob er das
     verletzte Wesen aus dem Sessel und trat einfach in den Schacht. Langsam
     schwebte er nach unten. In der Schleuse berührte das Wesen leicht die Öffnungsplatte,
     worauf sich wieder eine Öffnung im UFO bildete. Torkelnd und psychisch am
     Ende ging er die Rampe herunter und legte das Wesen dort ab.
    Dann viel er bewusstlos um.

Fernweh
    Sein Schädel brummte als wenn er den Tag vorher ein Bier zuviel getrunken
     hatte. Und er lag auf dem Fußweg. Wie um alles in der Welt war
     er denn hier gelandet, fragte er sich und rappelte sich auf. Er befand
     sich genau vor dem Photoladen an der Domsheide und die Bilder von
     seiner Nichte nebst dessen Freund lächelten aus dem Schaufenster.
     Komisch war nur, das niemand zu sehen war. Niemand, wirklich Niemand
     war zu sehen. Auch keine fahrenden Autos auf der nahe gelegenen Kreuzung.
     Busse und Bahnen waren auch keine zu sehen.
    Was war nur los? War das, an das er sich nebelhaft erinnerte, doch
     kein Traum gewesen? Hatte er wirklich ein außerirdisches Wesen
     zu dessen Heimat zurück gebracht? In einem Raumschiff? Quer durch
     das Weltall?
    Demnach war er auf einem Taschenbücher Einkaufsbummel gewesen
     und war auf dem Rückweg zur Straßenbahn, einem auf dem
     Marktplatz gelandeten Raumschiff nebst einigen Außerirdischen
     Wesen begegnet. Plötzlich wurde auf ihm von hinten geschossen
     und ohne richtig nachzudenken, hatte er sich eines dieser außerirdischen
     Wesen geschnappt und war in dem Raumschiff verschwunden. Wie er es
     dann gestartet hatte war ihm nicht mehr so ganz klar. Er konnte sich
     an das tiefschwarze und dunkle Weltall sowie eine große helle
     Sonne erinnern. Auch an einem Planeten der mit zahlreichen Raumschiffen
     übersät war. Dort war er gelandet. Und dann? An mehr konnte
     er sich nicht erinnern.
    Das ganze erschien ihm nun irgendwie merkwürdig. Viel wahrscheinlicher
     war es, das er aufgrund des plötzlichen Atomalarms in Panik geraten
     und bis hierher gelaufen war. Und das er auf dem Gehsteig liegend
     aufwachte, lag wohl eher daran, das er durch die Aufregung bewußtlos
     geworden war.
    Nicht weit lag auch seine Umhängetasche auf dem Boden. Mitsamt
     allen darin enthaltenen neu gekauften Taschenbüchern und auch
     dem vom Tag übriggebliebenen Apfel wie er feststellte. Er hatte
     sogar keinerlei Druckstellen abbekommen, war aber an einigen Stellen
     doch etwas braun geworden. Er aß ihn gleich auf, da ihm knurrend
     vor Hunger der Magen grummelte.
    Komisch
     war aber das er hier an der Domsheide der einzige Mensch war. Waren
     alle im nahe gelegenen Bunker untergekommen? War der Atomschlag
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher