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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes
Autoren: Maggie Shayne
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Lana.”
    Jack drehte sich mit gerunzelter Stirn um. Doch die Rückbank war leer. “Äh, ich kann dir nicht ganz folgen, Brigham.”
    “Hat dein Auto etwa keinen Namen?”
    “Oh. Das Auto. Witzig.”
    Sie zuckte mit den Schultern, startete und chauffierte sie beide durch die kurvigen, schmalen Straßen von Burnt Hills, über denen die Baumkronen in herbstlichen Farben leuchteten. Am Straßenrand sahen sie im Vorbeifahren das welke Laub aufwirbeln.
    “Also, worüber wolltest du mit mir reden?”, fragte Jack. “Bist du endlich bereit zuzugeben, dass ich der einzige seriöse Hellseher in der Stadt bin? Bist du bereit für einen Waffenstillstand?”
    “Vielleicht.”
    Vor Verblüffung blieb ihm der Mund offen. Sie sah ihn nur kurz von der Seite an, dann schaute sie auf das Buch, das zwischen ihnen auf dem Autositz lag. “Hast du es gelesen?”
    Er sah es an. “Nein.”
    “Tja, laut diesem Buch gilt mein Haus als eines
der
Spukhäuser im ganzen County schlechthin. Und das seit dreißig Jahren.”
    Er schloss die Augen. Oh Gott, er hatte ja keine Ahnung gehabt, dass es so schlimm war.
    “Ich brauche einen Geisterjäger, Jack. Genauer gesagt einen, dem nicht einmal ich beweisen kann, dass er ein Betrüger ist. Und der einzige, den ich immer wieder vergeblich versucht habe zu entlarven, bist … du.”
    Jack schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. Er hatte sich bestimmt verhört. Er
musste
sich verhört haben.
    “Und deshalb”, fuhr sie fort, “bin ich gezwungen, von der extrem geringen Wahrscheinlichkeit auszugehen, dass du tatsächlich seriös sein
könntest
. Und was mir noch mehr zuwider ist: Ich bin gezwungen, dich um Hilfe zu bitten.”
    “Um … Hilfe?” Er hatte sich nicht verhört.
    Sie bog mit ihrem Wagen gerade in die Einfahrt ein. Vor dem Haus parkte ein weißer Minivan, auf dessen Seite der Schriftzug “Gates-Alarmanlagen” aufgemalt war. Das alte Gebäude stand riesig wie ein Wächter vor ihm, der die Pforte zu einem Schatz bewachte und ihm herausfordernd drohte. Jack konnte es beinahe lachen und ihn fragen hören: “Was genau hast du denn vor, Kleiner?”
    Er leckte sich nervös die Lippen und wünschte, er hätte irgendetwas zu trinken gehabt.
    “Ich weiß, dass wir beide nicht viel füreinander übrig haben, Jack. Aber glaubst du, du könntest das für eine Weile vergessen?”
    Er sah ihr in die Augen, sah die Hoffnung in ihnen – und die Angst. “Ja, das könnte ich. Was soll ich tun?”
    “Komm einfach mal herein. Versuch, die Atmosphäre des Hauses zu spüren. Guck mal, ob dir irgendetwas … auffällt.”
    Jack nickte, als würde er ihr mit dem größten Vergnügen behilflich sein. Doch er wusste bereits jetzt, wie seine Diagnose ausfallen würde. Er würde
keinen einzigen
Hinweis auf irgendwelche “Wesen” in Kiley Brighams Haus finden. Nicht einmal dann, wenn Cary Grant, Greta Garbo und James Stewart plötzlich ein fröhliches Ringelreihen im Wohnzimmer vorführten. Auf keinen Fall. Denn wenn sie glaubte, dass es Geister in ihrem Haus gab, würde sie von ihm verlangen, dass er sie vertrieb. Und wenn sie das von ihm verlangte, müsste er ihr etwas vorspielen. Aber damit hätte sie endlich das, was sie immer haben wollte – den Beweis, dass er ein Betrüger war. Da war es doch viel einfacher, gar nichts zu finden.
    Verdammt, er glaubte ohnehin nicht an diesen Mist.
    “Dann zeig mir dein Haus mal.”
    “Danke, Jack. Ich weiß das wirklich zu schätzen.”
    Er spürte genau, wie aufrichtig sie das meinte. Erste Schuldgefühle begannen sich zu regen. Sie stieg aus dem Wagen und wartete, bis er auf ihre Seite gekommen war, bevor sie über den schmalen Weg zur Haustür ging. Die Tür stand offen, drinnen brannte Licht. Man sah Männer in Overalls, die zum größten Teil nur herumstanden. Einer von ihnen hantierte allerdings mit einem Schraubenzieher. Er zog gerade eine Schraube an einer Konsole neben der Tür fest.
    “Wie läuft es?”, fragte Kiley und führte Jack an den Männern vorbei.
    Der Handwerker nickte. “Bestens. Wir sind mit allem fertig.” Er richtete sich auf und ließ den Schraubenzieher in eine Schlaufe seines Werkzeuggürtels gleiten. Dann zog er einen dicken Umschlag aus seiner Hosentasche und reichte ihn Kiley. “Das ist Ihre Bedienungsanleitung und die Rechnung.”
    “Wollen Sie mir nicht zeigen, wie ich das Ding in Betrieb nehme?”
    “Oh, das ist wirklich ganz einfach. Sobald Sie die Anlage auf Ihren persönlichen Sicherheitscode eingestellt haben,
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