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Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)

Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)

Titel: Hauch der Versuchung: Dunkle Verlockung Teil 1 (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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»Ich bringe dich um.« Aber in Wahrheit wollte sie nur für alle Zeit so nah wie möglich bei ihm sein.
    Eine halbe Stunde später war Dorians Zustand stabil, und Tamsyn besaß noch genügend Kraft für eine weitere Heilung. »Wie funktioniert das?«, fragte Ria, als die Heilerin die Hand auf Emmetts Schulter legte und die Augen schloss.
    »Manche Heiler sagen, es käme von innen, aber ich glaube, dass ich die Energien des Rudels bündele.« Tamsyns Stirn legte sich in Falten. »Mein Körper kann allerdings nur eine gewisse Menge dieser Energien speichern. Wenn Dorian zu schwer verletzt gewesen wäre, hätte mich das ausgebrannt. Doch er ist sehr stark.«
    »Sie stellt ihr Licht unter den Scheffel«, sagte Emmett. »Tammy bündelt und lenkt die Kraft, wie es am besten ist – wahrscheinlich weiß sie sogar mehr über körperliche Funktionen als die meisten Ärzte. Obwohl sie auch selbst Ärztin ist.«
    Zehn Minuten später konnte die Schlinge abgenommen werden, und Emmetts Wunde war nur noch eine zartrosa Narbe. Ria strich vorsichtig mit den Fingerspitzen darüber. »Tut das weh?«
    »Nee, ich bin ein harter Bursche. Hätte aber nichts dagegen, wenn du mir einen heilenden Kuss gibst.«
    Lachend verließ Tamsyn den Behandlungsraum. »Vergesst nicht, dass ihr in einem Krankenhaus seid.« Sie zog die Falttür hinter sich zu.
    Ria boxte dem unverbesserlichen Emmett leicht auf die heile Schulter. »Wie hast du dir die Kugel eingefangen?«
    »Ach, lass doch, Mink. Soll ich das wirklich alles noch mal aufwärmen?«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn mit hocherhobenem Kopf an. »Du weißt schon, dass wir darüber noch mal sprechen müssen.«
    Er war auf der Hut. »Ach ja?«
    »Allerdings … «, fing sie an, als die eindringliche Tonfolge auf ihrem Handy ertönte, die nur ihrer Familie vorbehalten war. »Amber!« Sie hob das Handy ans Ohr. »Mom?«
    Kaum hörbar kam die Antwort: »Es gibt Probleme.«
    Ria rannte los, Emmett folgte ihr auf dem Fuß. Der Kreißsaal lag in einem völlig anderen Flügel des Krankenhauskomplexes, und sie verloren wertvolle Minuten, um dorthin zu gelangen. Miaoling saß neben Alex und hielt ihre Hand so fest, dass die Haut über ihren Fingerknöcheln ganz weiß war. Auf der anderen Seite saß Simon. Keiner der drei sagte etwas.
    Rias Herz setzte kurz aus. »Was ist? Was ist passiert?«
    Ihr Vater antwortete: »Eine Blutung. Komplikationen. Sie wissen nicht, ob … «
    »Niemand sagt uns was«, sagte Alex, die kurz davor war, in Tränen auszubrechen. »Sie rennen nur immer rein und wieder raus.«
    »Einen Augenblick.« Ria holte tief Luft und schnappte sich die erste Schwester, die vorbeikam.
    Emmett hockte sich neben Miaoling und nahm die kleine, runzelige Hand, während er beobachtete, wie Ria der Krankenschwester ruhig und sehr gekonnt die Informationen entlockte, die ihre Familie brauchte. Nach ein paar Minuten kam sie zurück – seine kleine entschlossene Kämpferin. »Die Herztöne des Kindes sind da. Amber ist wach und ansprechbar.«
    »Und die Blutung?«, fragte Alex, deren Stimme wegbrach.
    »Sie sind dabei, sie zu stoppen.« Ria sah auf, als zwei weitere Menschen in den Warteraum platzten.
    Ambers Eltern, wie Emmett klar wurde, als Ria sie mit einem schnellen Schwall Mandarin begrüßte, offensichtlich bemüht, gar nicht erst Panik aufkommen zu lassen. Das Paar setzte sich neben Simon und stellte Ria weitere Fragen. Sie sah Emmett dankbar an, derweil er leise Miaoling und Alex alles Mögliche vom Leben im Rudel erzählte, um sie davon abzulenken, was in dem Kreißsaal nur wenige Meter von ihnen entfernt geschah.
    Auch sie stellten viele Fragen, doch er wusste genau, dass sie sich am Morgen wohl kaum an das Gespräch erinnern würden. Dennoch redete er weiter, lenkte sie ebenso ab wie Ria Ambers Eltern. Simon sprach auch mit seiner Frau und Jets Schwiegermutter, und Ambers Eltern versuchten im Gegenzug stark zu bleiben, um ihn und seine Familie zu unterstützen.
    Doch Ria hielt alles zusammen, war die ruhige Kraft, die alle stärkte.
    Emmetts Leopard knurrte stolz.
    Vierzig Minuten später verdrängten Freudentränen die Sorgen. Amber war außer Gefahr, würde aber etwas länger als üblich im Krankenhaus bleiben müssen. Das Kind war ein Bündel mit zornrotem Gesichtchen, und Jet grinste wie ein Irrer.
    »Wie werdet ihr sie nennen?«, fragte Ria, als sich alle um Mutter und Kind versammelt hatten, um sich zu vergewissern, dass es Mutter und Kind gut ging.
    »Joy«, sagte
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