Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hart

Hart

Titel: Hart
Autoren: Gwen Masters
Vom Netzwerk:
und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    «Lecker», schnaufte er.
    Ich lächelte ihn an, und er wurde rot. «Ich bin Single. Normalerweise steht bei mir Fastfood auf der Speisekarte.»
    «Es ist mehr als genug da. Iss so viel du willst, und dann geben wir dir noch etwas für zu Hause mit.»
    Ich beobachtete Jake beim Essen. Im Gegensatz zu Tom mit seinem muskulösen Körperbau war er lang und schlaksig. Bei jedem Lächeln sah man strahlend weiße Zähne aufblitzen. Die Männer unterhielten sich über alles Mögliche, angefangen von Autos über Gewehre bis zu ihren Familien. Als das Gespräch auf mich kam, stellte Jake intelligente Fragen, die deutlich machten, dass er wirklich interessiert daran war, alles über mich zu erfahren. Tom betrachtete mich mit liebevollem Blick.
    «Sie ist das Beste, was mir je passiert ist», pries er mich.
    «Das glaube ich gern», sagte Jake.
    Ich wurde rot. Beide lachten.
    Dann bat Jake um einen Nachschlag.
    Später standen wir auf der Veranda und unterhielten uns, während die Sonne unterging. Die Männer hielten Bier in der Hand, und ich trank noch ein Glas Wein. Jake rauchte eine Zigarette und stand höflich ein Stück abseits, um uns nicht mit dem Rauch zu belästigen. Ich beobachtete ihn beim Rauchen und sah zu, wie er die Zigarette zwischen den Fingern hielt, als wäre sie eine Verlängerung seiner selbst. Nach jedem Zug nahm er einen Schluck Bier.
    Jake war kleiner als Tom. Ich bemerkte es, als sie zusammenvor mir standen und sich unterhielten, als ob ich gar nicht da wäre. Das störte mich nicht im Geringsten. Es war gut, Tom so ins Gespräch vertieft zu sehen.
    Als ich mich abwandte, um in die Küche zu gehen, wurden beide Männer aufmerksam. Tom fasste mich bei der Hand. «Wohin gehst du?», protestierte er.
    «Ich mache den Abwasch, während ihr euch weiter unterhaltet.»
    Die beiden wechselten einen sonderbaren Blick – hätte ich geblinzelt, wäre er mir entgangen.
    «Bleib», sagte Tom. «Wir möchten, dass du bleibst.»
    Er hielt mich weiter am Handgelenk fest, zog mich an sich und trank sein Bier. Die Flasche war beschlagen, und Tropfen fielen auf meine Schulter und sickerten durch meine Bluse. Tom küsste die Stelle. Dann küsste er meinen Hals. Ich legte den Kopf schief, damit er leichter herankam.
    Jake beobachtete jede Bewegung. Er versuchte nicht, sein Interesse zu verbergen. Langsam trank er sein Bier, während er auf die Stelle starrte, wo Toms Lippen meine Haut berührten. Ich erwiderte offen seinen Blick. Mein Interesse an ihm musste wohl vom Wein kommen. Eine andere Erklärung gab es nicht. Er war einfach ein sehr netter junger Mann und außerdem Toms Freund. Da konnte ich ihn ruhig für absolut umwerfend halten, oder etwa nicht?
    Tom stellte mein Glas behutsam auf der Verandabrüstung ab. Seine Hände glitten an meinen Armen hinunter. Dann umfasste er meine Handgelenke und hielt sie fest.
    Jake trat einen Schritt vor und sah mich dabei unverwandt an. Das Schweigen lud sich mit Spannung auf. Tom liebkoste meinen Hals mit dem Mund und schien sonst nichts zu bemerken.
    Jake kippte seine Flasche und trank den Rest von seinem Bier. Er drehte die Flasche in der Hand und ließ sie auf den Verandaboden fallen. Es gab einen dumpfen Aufschlag unddann das klirrende Geräusch, mit dem die Flasche über die breiten Bodenbretter rollte. Tom zuckte nicht einmal zusammen.
    Jake trat ganz nah an mich heran. Er fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Tom umfasste meine Handgelenke fester, machte aber keine Anstalten, Jake an etwas zu hindern. Plötzlich dämmerte mir, was geschah – und dann konnte ich nicht mehr denken, weil Jake seine Lippen auf meine presste und mich sanft küsste, während Tom mich hielt.
    Tom legte die Lippen an mein Ohr. «Gefällt er dir?», fragte er.
    Meine Gedanken rasten, als Jake sich zurückzog. Er lächelte mir wieder zu, nur lag diesmal etwas Zügelloses in diesem Lächeln, das Bände sprach. So viel zu seiner scheinbaren Unschuld. Ich wusste nicht recht, was ich Tom sagen oder wie ich mich verhalten oder ob ich Jakes Kuss erwidern sollte. Tom hatte sicherlich keine Einwände, wenn er es einfach so geschehen ließ.
    Oder handelte es sich vielleicht um eine Prüfung? Hatte das hier etwas mit dem Vorfall auf der Insel zu tun?
    Tom biss mich sanft ins Ohrläppchen. Jake küsste mich wieder, diesmal eindringlicher. Als ich das Risiko einging, die Lippen zu öffnen und Jakes Kuss zu erwidern, als er mir die Zunge in den Mund schob, erfuhr ich genau,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher