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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Autoren: J.K. Rowling
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Pfefferminzplätzchen herum, als eine riesige Schleiereule durchs Esszimmerfenster geflattert kam, einen Brief auf Mrs Masons Kopf fallen ließ und wieder hinausflog. Mrs Mason kreischte wie eine Todesfee und rannte aus dem Haus, lauthals über »diese Verrückten« schimpfend. Mr Mason nahm sich noch die Zeit zu erklären, dass seine Frau eine Heidenangst vor Vögeln aller Art und Größe habe. Ob die Dursleys solche Scherze denn witzig fänden?
    Harry stand in der Küche und klammerte sich am Wischmopp fest, als Onkel Vernon mit einem dämonischen Glimmen in den kleinen Augen auf ihn zumarschierte.
    »Lies ihn!«, zischelte er bösartig und fuchtelte mit dem Brief, den die Eule gebracht hatte, in der Luft herum. »Nur zu – lies ihn!«
    Harry nahm den Brief in die Hand. Ein Geburtstagsbrief war es nicht.
     
    Sehr geehrter Mr Potter,
    wie uns zur Kenntnis gelangt ist, wurde an Ihrem Wohnort heute Abend um zwölf Minuten nach neun ein Schwebezauber verwendet.
    Wie Sie wissen, ist es minderjährigen Zauberern nicht gestattet, außerhalb der Schule zu zaubern. Weitere Zaubertätigkeit Ihrerseits kann zum Verweis von besagter Schule führen (Erlass zur Vernunftgemäßen Beschränkung der Zauberei Minderjähriger, 1875, Abschnitt C).
    Wir möchten Sie zugleich daran erinnern, dass jegliche magische Tätigkeit, die den Mitgliedern der nichtmagischen Gemeinschaft (Muggel) aufzufallen droht, gemäß Abschnitt 13 des Geheimhaltungsabkommens der Internationalen Zauberervereinigung ein schweres Vergehen ist.
    Genießen Sie Ihre Ferien!
     
    Hochachtungsvoll,
     
    Mafalda Hopfkirch
    Abteilung für unbefugte Zauberei
    Zaubereiministerium
     
    Harry blickte auf und schluckte.
    »Du hast uns nicht erzählt, dass du außerhalb der Schule nicht zaubern darfst«, sagte Onkel Vernon. Ein irrer Glanz funkelte in seinen Augen. »Hast wohl vergessen, es zu erwähnen … ist dir einfach entfallen, würde ich mal sagen …«
    Wie eine große Bulldogge beugte er sich mit gefletschten Zähnen über Harry. »Nun, ich habe Neuigkeiten für dich, Junge … Ich schließ dich ein … Du gehst nie wieder in diese Schule zurück … nie … und wenn du versuchen solltest, dich hier herauszuzaubern – dann werfen sie dich dort raus!«
    Und wie ein Wahnsinniger lachend schleifte er Harry die Treppe hoch.
    Onkel Vernon war gemein genug, sein Versprechen zu halten. Am folgenden Morgen ließ er ein Gitter vor Harrys Fenster anbringen. Die Katzenklappe baute er persönlich in die Zimmertür ein, so dass sie dreimal täglich ein wenig Nahrung hineinschieben konnten. Morgens und abends ließen sie Harry ins Badezimmer; für den Rest des Tages schlossen sie ihn in sein Zimmer ein.
    Drei Tage später machten die Dursleys immer noch keine Anstalten nachzugeben, und Harry hatte keine Ahnung, wie er aus seiner vertrackten Lage herauskommen konnte. Auf dem Bett liegend sah er die Sonne hinter den Fenstergittern untergehen und fragte sich niedergeschlagen, wie es mit ihm weitergehen sollte.
    Was nutzte es, sich aus dem Zimmer zu zaubern? Dann würde er von Hogwarts fliegen. Doch so elend war es ihm hier im Ligusterweg noch nie ergangen. Nun, da die Dursleys wussten, dass sie nicht eines Tages als Fledermäuse aufwachen würden, hatte er seine einzige Waffe verloren. Dobby mochte Harry vor schrecklichen Geschehnissen in Hogwarts bewahrt haben, doch so, wie die Dinge nun liefen, würde er ohnehin eines Tages verhungern.
    Die Katzenklappe klapperte, Tante Petunias Hand erschien und schob eine Schale Dosensuppe ins Zimmer. Harry, der vor Hunger Bauchschmerzen hatte, sprang vom Bett und hob sie hoch. Die Suppe war eiskalt, doch er trank die Schale in einem Zug halb leer. Dann ging er hinüber zu Hedwigs Käfig und warf das lasche Grünzeug vom Boden der Schale in ihren leeren Futternapf. Hedwig raschelte mit ihren Federn und warf ihm einen angeekelten Blick zu.
    »Nützt nichts, wenn es deinem Schnabel nicht gut genug ist, das ist alles, was wir haben«, sagte Harry grimmig.
    Er stellte die leere Schale zurück vor die Katzenklappe und legte sich wieder aufs Bett, seltsamerweise noch hungriger als vor der Suppe.
    Sollte er in vier Wochen noch am Leben sein, was würde geschehen, wenn er nicht in Hogwarts auftauchte? Würden sie jemanden schicken, um herauszufinden, warum er nicht gekommen war? Konnten sie die Dursleys zwingen, ihn freizulassen?
    Allmählich wurde es dunkel im Zimmer. Erschöpft, mit knurrendem Magen und den Kopf voller unlösbarer Probleme, versank
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