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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Autoren: J.K. Rowling
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bekommst. Ich hab dein Geschenk beim Eulenexpress bestellt, im Tagespropheten war eine Anzeige. (Ich hab ihn abonniert, um mich über die Zaubererwelt auf dem Laufenden zu halten.) Hast du dieses Bild von Ron und seiner Familie gesehen, das sie vor einer Woche gebracht haben? Ich wette, er lernt eine Menge, ich bin ganz neidisch – diese alten ägyptischen Zauberer sind wirklich faszinierend.
    Auch hier in der Gegend haben sie eine spannende Hexereivergangenheit. Ich habe meinen Aufsatz zur Geschichte der Zauberei völlig umgeschrieben und einiges von dem eingebaut, was ich herausgefunden habe. Ich hoffe, er ist nicht zu lang geworden – zwei Rollen Pergament mehr, als Professor Binns verlangt.
    Ron sagte, er sei in der letzten Ferienwoche in London. Kannst du auch kommen? Werden dein Onkel und deine Tante es erlauben? Ich hoffe sehr, es klappt – wenn nicht, sehen wir uns am ersten September im Hogwarts-Express.
    Alles Liebe,
    Hermine
     
    PS: Ron schreibt, Percy sei jetzt Schulsprecher. Ich wette, der ist ganz aus dem Häuschen. Ron scheint darüber nicht besonders glücklich zu sein.
    Lachend legte Harry Hermines Brief beiseite und nahm ihr Geschenk in die Hand. Es war sehr schwer. Er kannte Hermine und sicher war es ein großes Buch voll schwieriger Zaubersprüche – aber nein. Sein Herz fing mächtig an zu hüpfen, als er das Papier abriss und ein schmales schwarzes Ledertäschchen zum Vorschein kam, auf das silberne Lettern gedruckt waren: Besenpflege-Set .
    »Mensch, Hermine!«, flüsterte Harry und zog den Reißverschluss auf.
    Das Täschchen enthielt eine große Flasche Fleetwoods Hochglanzpolitur , eine silbrig schimmernde Reisig-Knipszange, einen winzigen Messingkompass, den man für lange Reisen an den Besen klemmen konnte, und ein Do-it-yourself-Handbuch der Besenpflege.
    Es gab noch etwas außer seinen Freunden, das Harry in den Ferien heftig vermisste, und das war der beliebteste Sport in der Zaubererwelt – Quidditch, hochgefährlich, äußerst spannend und gespielt auf fliegenden Besen. Zudem war Harry ein begnadeter Quidditch-Spieler; er war der Jüngste seit hundert Jahren, der für eine der Hausmannschaften von Hogwarts aufgestellt worden war. Und besonders stolz war er auf seinen Rennbesen, einen Nimbus Zweitausend.
    Harry legte das Ledertäschchen beiseite und hob sein letztes Päckchen hoch. Er erkannte das fahrige Gekrakel auf dem braunen Papier sofort – es stammte von Hagrid, dem Wildhüter von Hogwarts. Er riss die obere Lage des Papiers ab und sah darunter etwas Grünes und Ledriges, doch bevor er es richtig auswickeln konnte, begann das Päckchen merkwürdig zu zittern und was immer darin war, schnappte laut – als ob es kräftige Beißwerkzeuge hätte.
    Harry erstarrte. Er wusste, dass Hagrid ihm nie absichtlich etwas Gefährliches schicken würde, allerdings hatte der Wildhüter seine eigenen Auffassungen von dem, was gefährlich war. Hagrid hatte sich immerhin schon mit Riesenspinnen angefreundet, heimtückische, dreiköpfige Hunde von zwielichtigen Gestalten in Wirtshäusern gekauft und heimlich verbotene Dracheneier in seiner Hütte ausgebrütet.
    Harry klopfte nervös gegen das Päckchen. Aus dem Innern kam erneut ein lautes Schnappen. Er nahm die Lampe vom Nachttisch, packte sie fest mit der einen Hand und hob sie über den Kopf, bereit zum Zuschlagen. Dann nahm er das restliche Packpapier in die Hand und riss es herunter.
    Und heraus fiel – ein Buch. Harry hatte gerade noch Zeit, einen Blick auf den hübschen grünen Umschlag zu werfen, auf dem in goldenen Lettern der Titel Das Monsterbuch der Monster prangte, da stand es auch schon halb aufgeklappt auf den Rändern und klappte seitlich über das Bett hinweg wie ein seltsamer Krebs.
    »Oh-oh«, murmelte Harry.
    Geräuschvoll fiel das Buch vom Bett und schlurfte rasch durch das Zimmer. Harry folgte ihm vorsichtig. Das Buch versteckte sich im Dunkeln unter seinem Schreibtisch. Harry flehte zum Himmel, dass die Dursleys noch tief schlafen mochten, ließ sich auf die Knie nieder und streckte die Hand nach dem Buch aus.
    »Autsch!«
    Das Buch klatschte zu und klemmte seine Hand ein, dann hoppelte es eilig auf dem Umschlag an ihm vorbei. Harry wirbelte herum, warf sich mit einem Sprung auf das Buch und presste es flach auf den Boden. Im Zimmer nebenan ließ Onkel Vernon ein lautes, schlaftrunkenes Grunzen ertönen.
    Hedwig und Errol beobachteten interessiert, wie Harry das widerspenstige Buch fest unter den Arm klemmte, zur
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