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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz
Autoren: J.K. Rowling
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ist«, sagte Harry und lächelte unwillkürlich.
    »Mein lieber Junge … selbst Dumbledore kann nicht zurückkehren aus dem –«
    »Ich behaupte nicht, dass er das kann. Sie würden es ohnehin nicht verstehen. Aber ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    Scrimgeour zögerte, dann sagte er in einem Ton, der offenbar taktvoll sein sollte: »Wissen Sie, Harry, das Ministerium kann Ihnen allerlei Arten von Schutz bieten. Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen ein paar von meinen Auroren zur Verfügung stellen könnte –«
    Harry lachte.
    »Voldemort will mich eigenhändig umbringen und Auroren werden ihn nicht aufhalten. Also, danke für das Angebot, aber, nein danke.«
    »Nun«, sagte Scrimgeour, jetzt mit kühler Stimme, »mein Wunsch, den ich Ihnen Weihnachten unterbreitet habe –«
    »Welcher Wunsch? O jaah … dass ich der Welt sage, welch großartige Arbeit Sie leisten, um damit dann –«
    »– die allgemeine Moral zu stärken!«, fauchte Scrimgeour.
    Harry fasste ihn einen Moment ins Auge.
    »Haben Sie Stan Shunpike schon freigelassen?«
    Scrimgeour nahm eine hässliche puterrote Farbe an, die stark an Onkel Vernon erinnerte.
    »Ich sehe, Sie sind –«
    »Durch und durch Dumbledores Mann«, sagte Harry. »Ganz genau.«
    Scrimgeour sah ihn noch einen Augenblick lang finster an, dann drehte er sich um und hinkte ohne ein weiteres Wort davon. Harry konnte Percy und die restliche Abordnung des Ministeriums auf ihn warten sehen, wobei sie dem schluchzenden Hagrid und Grawp, die immer noch auf ihren Plätzen saßen, nervöse Blicke zuwarfen. Ron und Hermine eilten an Scrimgeour vorbei auf Harry zu; Harry wandte sich um, ging langsam weiter, während er darauf wartete, dass sie ihn einholten, was sie schließlich im Schatten einer Buche taten, unter der sie in glücklicheren Zeiten immer gesessen hatten.
    »Was wollte Scrimgeour?«, flüsterte Hermine.
    »Das Gleiche, was er Weihnachten wollte«, erwiderte Harry achselzuckend. »Dass ich ihm vertrauliche Informationen über Dumbledore liefere und der neue Vorzeigejunge des Ministeriums werde.«
    Ron schien einen Moment mit sich zu ringen, dann sagte er laut zu Hermine: »Hör mal, lass mich zurückgehen und Percy eine reinhauen!«
    »Nein«, erwiderte sie entschieden und packte ihn am Arm.
    »Danach fühl ich mich besser!«
    Harry lachte. Selbst Hermine grinste ein wenig, doch ihr Lächeln verblasste, als sie zum Schloss hochblickte.
    »Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass wir vielleicht nie mehr hierher zurückkehren«, sagte sie leise. »Wie kann Hogwarts nur schließen?«
    »Vielleicht passiert es ja gar nicht«, sagte Ron. »Wir sind hier nicht in größerer Gefahr als zu Hause, oder? Es ist jetzt überall das Gleiche. Ich würde sogar sagen, dass Hogwarts sicherer ist, es sind mehr Zauberer da, die es verteidigen können. Was meinst du, Harry?«
    »Ich komme nicht zurück, selbst wenn Hogwarts wieder öffnet«, sagte Harry.
    Ron starrte ihn nur an, doch Hermine sagte traurig: »Ich wusste, dass du das sagen würdest. Aber was willst du denn tun?«
    »Ich geh noch einmal zu den Dursleys zurück, weil Dumbledore es so wollte«, sagte Harry. »Aber das wird nur ein kurzer Besuch sein und dann bin ich endgültig weg von dort.«
    »Aber wo willst du hin, wenn du nicht in die Schule zurückkommst?«
    »Ich dachte, ich könnte vielleicht nach Godric’s Hollow zurückkehren«, murmelte Harry. Diesen Gedanken hatte er schon seit der Nacht von Dumbledores Tod. »Für mich hat es dort angefangen, diese ganze Geschichte. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich dort hingehen muss. Und ich kann die Gräber meiner Eltern besuchen, das würde ich gerne.«
    »Und was dann?«, sagte Ron.
    »Dann muss ich die restlichen Horkruxe aufspüren, oder?«, erwiderte Harry, die Augen auf Dumbledores weißes Grabmal gerichtet, das sich im Wasser auf der anderen Seite des Sees spiegelte. »Er wollte, dass ich das tue, deshalb hat er mir alles über sie erzählt. Wenn Dumbledore Recht hatte – und ich bin sicher, er hatte Recht –, sind immer noch vier davon dort draußen. Ich muss sie finden und sie zerstören, und dann muss ich mich auf die Jagd nach dem siebten Stück von Voldemorts Seele machen, dem Stück, das immer noch in seinem Körper ist, und ich bin derjenige, der ihn töten wird. Und wenn ich unterwegs auf Severus Snape stoße«, fügte er hinzu, »umso besser für mich, umso schlechter für ihn.«
    Ein langes Schweigen trat ein. Die Menge hatte sich jetzt fast zerstreut,
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