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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)
Autoren: Jim Butcher
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mit diesen Fingernägeln.
    Plötzlich fühlte ich mich wie ein Fünfzehnjähriger, der kurz davor war, zum ersten Mal ein Mädchen zu küssen: aufgeregt, mit wilden Erwartungen und flatternder Angst.
    Ihre Nägel, selbst die vordersten Spitzen, waren eisig. Sie ließ sie die eine Seite meiner Brust hinab wandern, und sie kamen über meinem Herzen zu ruhen.
    „Äh“, sagte ich in die für mich unerträgliche Stille hinein. „Wie geht’s dir so?“
    Sie legte den Kopf schief und blickte mich an.
    „Sarissa scheint nett zu sein“, versuchte ich es.
    „Ein Wechselbalg“, sagte Mab, „der mich mal um einen Gefallen gebeten hat. Sie ist schon seit Lloyd Slates Amtszeit als mein Ritter bei mir.“
    Ich leckte mir die Lippen. „Äh, wo sind wir hier?“
    „Arctis Tor“, sagte sie. „Meine Festung. In der Suite des Ritters. Du wirst hier alle Annehmlichkeiten vorfinden.“
    „Das ist nett“, sagte ich. „Wo doch meine Wohnung vollständig abgebrannt ist. Muss ich Kaution bezahlen?“
    Ein langsames Lächeln sickerte auf Mabs Lippen, und sie lehnte sich noch näher zu mir. „Es ist gut, dass du jetzt heilst“, wisperte sie. „Dein Geist ist weit gewandert, als du schliefst.“
    „Ein Freigeist“, sagte ich. „So bin ich.“
    „Nicht mehr“, murmelte Mab und beugte sich zu mir herunter. „Du zitterst.“
    „Ja.“
    Ich konnte nur noch ihre Augen wahrnehmen, so dicht lehnte sie vor mir. „Hast du Angst vor mir?“
    „Ich bin schließlich nicht verrückt“, entgegnete ich.
    „Denkst du, ich werde dir wehtun?“, hauchte sie, ihre Lippen nur eine Haaresbreite von meinen entfernt.
    Mein Herz raste so, dass es weh tat. „Ich denke ... du bist, was du bist.“
    „Du hast keinen Grund, dich zu fürchten“, flüsterte sie, und ihr Atem auf meinen Lippen kitzelte. „Du gehörst mir. Wenn es dir nicht gut geht, kann ich dich nicht benutzen, um meinen Willen auszuführen.“
    Ich versuchte, mich zu entspannen. „Das ... stimmt.“
    Ich hatte nicht gesehen, wie sie das dicke, weiche Kissen neben mir aufgehoben hatte, als sie mir in die Augen gestarrt hatte. Ich war nicht darauf vorbereitet, als sie schnell wie eine Schlange zuschlug und das Kissen auf mein Gesicht drückte.
    Eine Sekunde lang konnte ich mich nicht bewegen, und sie drückte fester zu, drückte mir die Luft ab, verschloss mir Mund und Nase. Dann übernahm die Furcht. Ich strampelte, aber meine Arme und Beine fühlten sich an wie mit Blei überzogen. Ich versuchte, Mab wegzustoßen, aber sie war zu schwer, und meine Arme waren einfach zu schwach. Ihre Hände und Unterarme waren wie gefrorener Stahl, schmal und unnachgiebig.
    Ich sah Rot, dann Schwarz. Die Sinne schwanden mir.
    Mab war eisig. Unnachgiebig. Erbarmungslos.
    Sie war Mab.
    Wenn ich sie nicht aufhielt, würde sie mich töten. Mab konnte keine Sterblichen töten, aber für sie gehörte ich nicht länger dazu. Ich war ihr Diener, ein Mitglied ihres Hofes, und wenn es nach ihr ging, hatte sie jederzeit das Recht, mir das Leben zu nehmen, wenn sie es für angezeigt hielt.
    Diese Einsicht rüttelte mich wach. Ich schloss meine Hände um einen ihre Arme und drehte mich, spannte meinen Körper an. Vor Anstrengung hoben sich meine Hüften vom Bett, dabei versuchte ich noch nicht einmal, sie wegzudrücken. Ihrer allgewaltigen Kraft konnte ich keinen Widerstand leisten. Aber ich schaffte es, ihre Stärke ein wenig zu einer Seite hin zu lenken, und dabei drückte ich ihre Hände und das erdrückende Kissen an mir vorbei. Das reichte, um einen kühlen, süßen Atemzug zu tun.
    Mabs Oberkörper lag über meinem, und sie machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Ich spürte die leere Intensität ihres Blicks auf mir, während ich japste. Mir war schwindlig von dem jähen, gesegneten Ansturm von Sauerstoff.
    Mab bewegte sich langsam und anmutig. Es lag etwas Schlangenartiges darin, wie sie an meinem Körper hochkroch und ihre Brust auf meine legte. Sie war ein kaltes, flüchtiges Gewicht, unbeschreiblich feminin und weich, und ihr seidiges Haar glitt über meine Wangen, meine Lippen und meinen Hals.
    Ein tiefes, hungriges Geräusch kam aus Mabs Kehle, als sie sich zu mir herunterbeugte, bis ihre Lippen fast mein Ohr berührten.
    „Ich kann Schwäche nicht gebrauchten, Magier.“ Sie erschauerte in einer langsamen, fremden Ekstase. „Ruh dich aus. Heile. Schlafe. Vielleicht bringe ich dich morgen um.“
    „Ein Zitat aus Die Braut des Prinzen ? Von dir?“, krächzte ich.
    „Was ist das?“,
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