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Hardcore Zen: Punk Rock, Monsterfilme & die Wahrheit über alles (German Edition)

Hardcore Zen: Punk Rock, Monsterfilme & die Wahrheit über alles (German Edition)

Titel: Hardcore Zen: Punk Rock, Monsterfilme & die Wahrheit über alles (German Edition)
Autoren: Brad Warner
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Geschmäcker, die etwas so Ursprüngliches anzapfen, dass es schwierig ist, irgendjemanden zu finden, der sie nicht zumindest ein klein wenig mag.
    Diese ursprünglichen menschlichen Fantasien begleiten uns, seitdem unsere Spezies entstanden ist. Geschichten, die diese Fantasien anzapfen, haben ein ungeheures Potenzial, riesige Mengen von Menschen anzusprechen. Doch die Wahrheit ist mächtiger. Immer.
    Deshalb lautet die Frage wie folgt: Wie wissen wir, was wahr ist und was Fantasie ist?
    Und die Antwort lautet: Schau dir an, wo du bist, wer du bist, genau hier und genau jetzt. Das ist sie. Das ist die Wahrheit.

35 Hmm... eternal happiness for a dollar? I’d rather keep the dollar.
* was ich zwar nicht tue – doch das tut hier nix zur Sache
36 „Ich hab deine Erleuchtung!“ Da der Songtitel „Müllmann“ lautet, wird hier wohl eher Schrott gemeint sein. Es scheint hier also der Müllmann einen Punker wie folgt zu beschimpfen: „Du bist kein Punk, du Abschaum! Willst du mal über wahren Müll sprechen?“ Was das bedeuten soll? Keine Ahnung! Auf Englisch scheint’s aber immerhin zu funktionieren …

HARDCORE ZEN

    You ain’t no punk, you punk.
You wanna talk about the real junk?
    „Garbageman“ von den „Cramps“
Von dem Album „Bad Music for Bad People“ 37

    ZEN IST EINE PHILOSOPHIE DES HANDELNS. Das bedeutet, dass es nicht einfach eine Philosophie ist, über die man was liest und dann drüber nachdenkt. Es ist eine Philosophie, die man
macht
. Du kannst auf gar keinen Fall den Zen-Buddhismus wirklich verstehen, ohne Zazen zu üben.
    Es ist nicht genug, etwas darüber zu lesen. Es ist nicht einmal genug, den Zen-Buddhismus zu verstehen. Du musst ihn leben.
    Warum machen es also nicht mehr Leute? Die Gelehrten, die Sessel-Meister, die Leute, die die
Idee
von Meditation lieben, die sich nur einfach nicht entschließen können, es tatsächlich zu tun – warum sitzen sie nicht Zazen? In
Zig Zag Zen
sagt der Psychologe Charles Tart: „Es ist klar, dass viele von uns Westlern einen dermaßen hyperaktiven Geist und eine so komplexe psychische Dynamik haben, dass es sehr schwierig ist, unseren Geist hinreichend zu beruhigen und zu disziplinieren, um einen wirklichen Fortschritt auf dem meditativen Weg zu machen.“
    „Westler können nicht meditieren“ ist eine der beliebtesten Ausreden dafür, kein Zazen zu machen – aber ich hasse Rassismus, Mann, und ganz besonders, wenn er auch noch vernünftig und philosophisch rüberzukommen versucht. In Japan, wo man diese Ausrede natürlich nicht benutzen kann, geben die Leute gerne vor, dass nur Mönche Zazen machen können und anderes Volk sich dafür irgendwie nicht eignet.
    Eine weitere Ausrede, die ich oft höre, ist, dass moderne Menschen einfach „nicht die Zeit“ dafür haben. Warum sollte man seine Zeit auch damit verschwenden wollen, auf einem Kissen zu sitzen und die Wand anzuglotzen, wenn es so viele „wichtige“ Dinge gibt, die man tun könnte, wie zum Beispiel eine Wiederholung der
Simpsons
zu schauen, ins Internet zu gehen, um nachzusehen, ob da seit heute Morgen irgendwas Weltbewegendes reingestellt wurde, oder rumzuhängen und sich in einen Zustand zu versetzen, den man am nächsten Morgen bereuen wird?
    Du magst vielleicht mit Arbeit, Familie, Verpflichtungen und dem ganzen Kram beschäftigt sein, ich bin’s jedenfalls, doch ich wette, dass du jeden Tag auch ’ne verdammte Menge Zeit verschwendest. Jede Woche opferst du Stunden um Stunden der „Entspannung“ durch Beschäftigungen, die nicht im Geringsten entspannend sind. Du schlägst Zeit tot. Ergaunerst dir Nickerchen. Klinkst dich aus.
    Wenn du gefesselt und geknebelt in einem Holzfass liegen würdest, das kurz davor steht, die Niagarafälle runterzurauschen, würdest du darum beten, nur eine einzige weitere Minute leben zu dürfen. Doch was tust du, während du lebst? Du langweilst dich. Wünschst dir, woanders zu sein. Wünschst dir, das, was du gerade tust, bereits erledigt zu haben. Du willst jene öden Minuten vorbeirauschen lassen, als ob dein Leben ein Videofilm wäre, bei dem du die Werbeblöcke vorspulen kannst. Wenn dann das Ende naht, wirst du dir wünschen, dass du all jene öden Momente, die du weggeknipst hast, zurück haben könntest. Doch du hast sie umgebracht. Tot und vorbei. Versuch doch einfach mal, ein wenig von jener Zeit sinnvoll zu nutzen, und schau, was passiert.
    Tatsächlich waren die großen östlichen Meister vergangener Zeiten nicht anders als du. Ihr
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