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Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Happy New Year in Virgin River (German Edition)

Titel: Happy New Year in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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sein. Am zweiten Januar musste er schon wieder nach Chico zurückfahren, wo er in Erins Haus noch einen weiteren Abend mit der Familie verbringen wollte, um sich dann abermals in die Höhle des Löwen, die
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, zu begeben.
    Er holte seine Jacke. Es war Silvester, und er hatte genug Zeit allein verbracht. Auf dem Weg nach Fortuna, wo er sein Bier bekommen würde, wollte er mal im Dorf vorbeischauen, einfach um zu sehen, was sich dort tat. Er wäre überrascht, wenn die einzige Bar im Ort geöffnet hätte, denn Jacks Bar-Restaurant blieb an Feiertagen normalerweise nicht lange auf. Tatsächlich war es in Virgin River auch an normalen Tagen so, dass Jack schon vor neun den Laden schloss. Allenfalls wenn Jäger und Angler in der Gegend waren, arbeiteten sie gelegentlich bis zehn Uhr durch. Es war ein Ort, in dem überwiegend Farmer, Rancher, Lohnarbeiter und Besitzer kleiner Geschäfte wohnten, und die blieben abends nie lange auf den Beinen, weil sie weder ihre Felder noch ihre Tiere warten lassen konnten.
    Doch im Ort angekommen stellte Drew überrascht fest, dass die Bar vor Gästen nur so brummte. Er lächelte, denn so blieb ihm eine anstrengende Fahrt durch die Berge erspart und er konnte dennoch sein Bier unter Menschen trinken. Als er den überfüllten Gastraum betrat, hörte er, wie jemand seinen Namen rief: „Hey! Doc Foley! Seit wann bist du denn im Ort?“
    Das war das Beste an dieser Bar. In den letzten zwei Jahren war er vielleicht ein halbes Dutzend Mal hier gewesen, aber Jack vergaß niemanden. Dasselbe traf übrigens auch auf die meisten von Jacks Freunden und seine Familie zu.
    Er reichte Jack über den Tresen hinweg die Hand. „Wie geht’s dir, Jack?“
    „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du hier oben bist!“, meinte Jack. „Hast du deine Familie mitgebracht?“
    „Nee, mit der Familie habe ich Weihnachten gefeiert, und dann bin ich hier raufgekommen, um noch etwas zu lernen, bevor ich meine Ausbildung zum Facharzt wieder aufnehme. Ich dachte, ich geh den Mädels und besonders dem Baby lieber aus dem Weg, wenn ich wirklich vorhabe, mich darauf zu konzentrieren.“
    „Wie geht’s dem Kleinen?“, fragte Jack.
    Drew grinste. „Er hat rote Haare und ist laut. Ich fürchte, er ist das genaue Ebenbild seiner Mom. Ian sollte sich vorsehen. Sehr gut vorsehen.“
    Jack schmunzelte. „Du erinnerst dich an meine Frau Mel?“
    „Selbstverständlich“, sagte Drew und wandte sich der berühmten Hebamme des Orts zu, die ihm einen Kuss auf die Wange gab. „Wie geht es dir?“, erkundigte er sich.
    „Mir ist es noch nie besser gegangen. Ich wünschte, wir hätten gewusst, dass du hier bist, Drew. Ich hätte dich auf jeden Fall angerufen und eingeladen.“
    Drew schaute sich in der Bar um. „Wer hätte auch ahnen sollen, dass sich Silvester hier das ganze Dorf versammelt. Sind alle gekommen?“
    „Der Großteil“, antwortete Jack. „Du kannst aber davon ausgehen, dass sich das ziemlich bald ändern wird. Die meisten werden gegen neun schon wieder aufbrechen. Sie müssen früh raus. Doch ich werde bis Mitternacht durchhalten“, versicherte er Drew. „Ich wette, die Dorfbewohner, die bereit sind, für einen Kuss um Mitternacht aufzubleiben, wird man an einer Hand abzählen können.“
    Und das war der Moment, als Drew sie entdeckte. Genau in dem Augenblick, in dem Jack „Kuss um Mitternacht“ sagte, fiel sein Blick auf eine junge Frau, der er nur allzu gerne den Gefallen tun würde, wenn die Uhr zwölf schlug. Sie hatte sich in eine Ecke beim Kamin zurückgezogen, drehte ein Glas Weißwein in der Hand und ihre goldblonden Haare fielen ihr über die Schultern. Sie schien ein wenig abseits von dem Tisch neben ihr zu sitzen, an dem sich drei Frauen miteinander unterhielten. Er beobachtete, wie eine der Frauen sich zu ihr beugte und versuchte, sie in das Gespräch einzubeziehen, aber sie nickte nur, trank einen Schluck, lächelte höflich und blieb weiter distanziert. War sie mit ihrem Mann hier? Mit ihrem Freund? Wer immer sie sein mochte, sie wirkte etwas unglücklich. Nur allzu gern würde Drew dafür sorgen, dass sich das änderte.
    „Drew“, unterbrach Jack seine Gedanken. „Darf ich dir unseren Tierarzt vorstellen. Nate Jensen.“
    Drew reichte ihm die Hand, konnte den Blick jedoch nicht von der jungen Frau abwenden. „Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte er, dachte dabei allerdings daran, wie lange es jetzt her war, dass allein der Anblick einer schönen Frau ihn so umhaute und
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