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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)
Autoren: Pia Engström
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Als Geschäftsmann konnte man ihm nicht so leicht etwas vormachen, doch offenbar gehörte es nicht zu seinen speziellen Fähigkeiten, eine glückliche Ehe zu führen. Wie sonst ließ es sich erklären, dass Sonja sich einem anderen Mann zugewandt hatte? Mit ihm war sie auch in jener Nacht unterwegs gewesen, als es zu dem schrecklichen Unfall kam.
    Mit Magnus – seinem Bruder …
    “Was ist jetzt? Wollen Sie den ganzen Tag hier herumstehen und am Ende noch Wurzeln schlagen?”
    Louisas Worte rissen Gunnar aus seinen Gedanken. Erst jetzt merkte er, dass er die Hände so fest zu Fäusten geballt hatte, dass seine Fingernägel ihm beinahe ins Fleisch schnitten. Er atmete tief durch. “Sie haben recht”, sagte er, warf die Kofferraumklappe ins Schloss und verriegelte den Wagen. “Lassen Sie uns gehen.”
    Sie verließen die Landstraße und bogen in einen kleinen, nur schlecht befestigten Feldweg ein. Nach ein paar hundert Metern blieb Gunnar stehen. So weit das Auge reichte, sah er nur endlose Felder und Wiesen.
    Er schüttelte den Kopf. “Woher wollen Sie wissen, dass wir hier irgendwann auf eine menschliche Behausung stoßen?”
    “Ich weiß es gar nicht”, erwiderte Louisa gleichmütig. “Aber auf der Straße sind wir seit mindestens fünfzehn Kilometern an keinem Haus mehr vorbeigekommen.” Sie zuckte die Schultern. “Sie müssen selbst wissen, was Sie tun, aber ich ziehe es vor, diesen Weg hier zu versuchen.”
    Ohne sich noch einmal nach Gunnar umzusehen, ging sie weiter. Schließlich setzte auch er sich wieder in Bewegung. Was für eine sturköpfige Frau! Aber sie hatte recht, es war kaum sinnvoll, zurückzukehren. Ganz davon abgesehen erschien es ihm nicht richtig, sie allein durch die Gegend streifen zu lassen. Es blieb ihm also kaum eine andere Wahl, als ihr zu folgen.
    Nachdem sie etwa eine halbe Stunde unterwegs waren, fragte Gunnar sich allerdings erneut, ob es eine gute Idee gewesen war, einfach loszulaufen. Dieser Weg nahm einfach kein Ende. Und weit und breit gab es nicht das geringste Anzeichen von Zivilisation.
    Auf einmal blieb Louisa stehen.
    “Was ist los?”, fragte er sofort.
    “Hören Sie das denn nicht?”
    Gunnar lauschte angestrengt, doch abgesehen vom Rauschen des Winds in den Feldern und den fröhlichen Gesängen der Vögel vernahm er nichts.
    Er schüttelte den Kopf. “Was meinen Sie?”
    “Na, das Geräusch”, erwiderte sie und runzelte die Stirn. “Ich glaube, es ist … Musik! Kommen Sie, wo Musik ist, da sind auch Menschen!”
    Ehe Gunnar sich versah, lief Louisa auch schon los. Er selbst konnte das ominöse Geräusch noch immer nicht hören, hatte aber auch keine Lust, allein zurückzubleiben. “Louisa!”, rief er. “So warten Sie doch!”
    Sie liefen in die Richtung, aus der die Musik kam, und tatsächlich: Hinter der nächsten Wegbiegung stießen sie auf einen Bauernhof. Vor dem Gebäude standen mehrere Partypavillons, und auf einer improvisierten Bühne spielte eine Musikgruppe zum Tanz auf. Überall standen Leute in kleinen Gruppen zusammen, redeten, aßen und tranken.
    “Oje, es sieht so aus, als würden wir mitten in eine Party platzen”, raunte Louisa ihm zu.
    “Darauf können wir in unserer Situation leider keine Rücksicht nehmen. Außerdem werden wir ja auch nicht lange stören. Ein Anruf genügt, und man ist uns wieder los.”
    Inzwischen waren die ersten Feiernden auf sie aufmerksam geworden. Ein dunkelhaariger junger Mann kam auf sie zu. “
Hej
, mein Name ist Alf Larnölf”, sagte er mit einem freundlichen Lächeln. “Herzlich willkommen auf meiner Hochzeitsfeier. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?”
    Anderthalb Stunden später befand Louisa sich im Schlafzimmer des frisch getrauten Brautpaares. Freyja, die Braut, hatte es Louisa freundlicherweise zur Verfügung gestellt, damit sie sich ein wenig frisch machen konnte.
    Jetzt zuckte Louisa zusammen, als es an der Tür klopfte.
    Sie wusste, dass Gunnar das Zimmer gleich nebenan benutzt hatte, daher konnte sie sich schon denken, wer vor ihrer Tür stand. Nervös fuhr sie sich durch ihr langes, schwarzbraun schimmerndes Haar, atmete noch einmal tief durch und öffnete.
    Gunnars Anblick traf sie wie ein elektrischer Schlag. Für einen Moment vergaß sie zu atmen. Er war vor knapp einer halben Stunde mit dem Fahrrad eines Hochzeitsgastes zu seinem Wagen zurückgekehrt und hatte einige Kleidungsstücke zum Wechseln für Louisa und sich geholt. Jetzt trug er eine dunkle Jeans, dazu ein anthrazitfarbenes
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