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Happy End im Mondpalast

Happy End im Mondpalast

Titel: Happy End im Mondpalast
Autoren: Susan Stephens
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Schwierigkeiten. Die Tür, die sie nicht geschlossen hatte, schlug hin und her. Es ging über Felsbrocken und durch tiefe Löcher, bis sie die Gewalt über das Steuer verlor. Noch ein kräftiger Ruck nach vorn – dann saß der Wagen fest.
    Beth sprang heraus und sah, dass die Reifen bis zur Achse im Sand steckten. Es war unmöglich, den Wagen freizubekommen.
    Khal hatte doch auf den Jeep verzichtet und lieber einen Hubschrauber genommen. Nur so konnte er vor der Limousine am Flugplatz sein und die Flüchtigen ohne viel Aufsehen in den Palast zurückbringen.
    Er sah angespannt nach unten, wie immer, wenn er den Teil der Wüste erreichte, wo Ghaydas Denkmal stand, das ihn an seine schuldbeladene Vergangenheit erinnerte, an die Fehler seiner Jugend, die er nie wiedergutmachen konnte. An alles, was jetzt der Sand bedeckte.
    Plötzlich bemerkte er, dass sich unten auf dem Boden etwas bewegte. Langsam flog er tiefer.

11. KAPITEL
    Beth watete durch den Sand. Bei jedem Schritt versank sie bis an die Knöchel, dazu musste sie Hana tragen und Zaïda stützen, die immer wieder zurückblieb. Plötzlich hörte sie den Hubschrauber über sich. Sie nahm sich keine Zeit festzustellen, ob es sich um Freund oder Feind handelte. Angst schnürte ihr die Kehle zu, und jeder Atemzug wollte ihr die Brust sprengen.
    Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte ihr, dass der Fahrer zu dem gestrandeten Auto zurückgekehrt war und von seinem Handy aus telefonierte. Also würden sie nicht lange allein bleiben. Vielleicht konnten sie einen Wagen anhalten, obwohl die Straße wenig befahren war. Ihre Chancen standen schlecht.
    Als der Hubschrauber in einer gewaltigen Staubwolke landete, blieb sie stehen und wischte sich mit dem Ärmel das Gesicht ab. „Alles in Ordnung?“, fragte sie, aber Zaïda schüttelte nur den Kopf. Sie war am Ende ihrer Kraft.
    „Gehen Sie zum Denkmal zurück“, riet Beth. „Verstecken Sie sich dort, bis ich Hilfe bringe.“
    „Lassen Sie mich nicht allein“, flehte Zaïda und klammerte sich an sie.
    „Ich muss gehen und Hilfe holen“, beharrte Beth. „Sie schaffen es … das weiß ich.“
    In Wirklichkeit wusste sie nichts, aber sie hütete sich, ihre Angst offen zu zeigen. Aufzugeben wäre jetzt der größte Fehler gewesen.
    In gebückter Haltung lief sie auf den Hubschrauber zu. Als sie Khal erkannte, wollten ihr vor übergroßer Erleichterung die Beine versagen, aber dann sah sie das Gewehr in seiner Hand. Nichts hätte ihr deutlicher zeigen können, dass dies kein touristisches Abenteuer, sondern harte Wirklichkeit war. Sie hatte Khal unterschätzt. Kein Wunder, dass er ein harter Mann war. Er musste es sein.
    „Fast hätte ich geschossen!“, rief er ihr entgegen und schwenkte das Gewehr. „Steig sofort ein und stell keine Fragen.“ Er zeigte auf die Armeelaster, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren und sie einzuschließen drohten. „Wo ist Hana?“
    „Beim Denkmal im Gebüsch … zusammen mit dem Kindermädchen.“
    „Wir werden sie gleich an Bord nehmen.“
    „Und der Fahrer?“
    Khal deutete auf weitere Hubschrauber, die extrem tief flogen, um die Lastwagen abzulenken. „Um den kümmern sich andere.“
    Es war eine beängstigende Situation, aber Beth fühlte sich durch Khal geschützt. Wieder lernte sie eine andere Seite von ihm kennen. Er war nicht mehr der erfolgreiche Geschäftsmann, sondern ein Krieger, ein echter Wüstenfalke, der seinem kämpferischen Instinkt folgte.
    „Hier?“, fragte er durch die Sprechanlage, als sie über Zaïdas Versteck schwebten.
    „Ja.“
    Khal setzte die Maschine weich auf und war mit einem Sprung draußen. Beth sah ihn auf das Gebüsch zulaufen, tief gebückt, um nicht von den wirbelnden Rotorblättern getroffen zu werden. Jetzt konnte sie nur noch abwarten.
    Nie waren ihr Sekunden so endlos lang vorgekommen, aber dann flog die Tür auf. Ein Schwall frischer Luft drang ins Cockpit, und Khal war wieder da – mit Hana und Zaïda, die sich ängstlich an ihn klammerte. Khal half ihr auf den rückwärtigen Sitz, sorgte dafür, dass sie angeschnallt war und Kopfhörer trug, und nahm wieder den Pilotensitz ein. Zum Sprechen blieb keine Zeit. Einige wenige Handgriffe, und der Hubschrauber erhob sich wieder in die Luft.
    Sie landeten auf dem Dach des Palastes und wurden sofort von Helfern und Wachsoldaten umringt. Sobald sich Khal vergewissert hatte, dass seine Schützlinge gut versorgt waren, verschwand er. Beth war froh, sich mit praktischen Dingen ablenken zu
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