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Happy End fuer Rachel

Happy End fuer Rachel

Titel: Happy End fuer Rachel
Autoren: Anne Mather
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auf. „Ich fahre dich sofort zurück zum Hotel, wenn du es möchtest“, versprach er.
    Ungewollt musste Rachel kichern. „Joe, ich glaube, ich habe ein bisschen zu viel Wein getrunken. Ich bin das überhaupt nicht gewohnt, aber deinen persönlichen spanischen Stil, den möchte ich jetzt gern noch sehen.“
    Auf einem weiteren Flur öffnete Joe lächelnd eine Tür und ließ ihr den Vortritt. Nach einigen Schritten blieb Rachel stehen und sah sich etwas unbehaglich in dem weitläufigen Raum um. Aus den kelchgleichen Wandleuchten neben dem mächtigen Himmelbett aus dunklem Edelholz ergoss sich gedämpftes Licht in das luxuriöse Gemach. Durch die spinnennetzfeinen Vorhänge des Baldachins sah Rachel eine dunkelrote, mit Stickereien verzierte Tagesdecke auf dem überbreiten Bett liegen. Auf den zierlichen Tischen zu beiden Seiten der Kopfenden spendeten Tiffany-Lämpchen verhaltenes Licht. Vor der gegenüberliegenden Zimmerwand standen zwei mächtige Schränke aus dunklem Holz mit überreichem Schnitzwerk und mannshohen ovalen Spiegeln auf ihren vielen Türen. Zwischen ihnen stand eine hohe Herrenkommode im gleichen Stil. Zum Fenster hin schloss sich ein passender langer Frisiertisch mit unzähligen Schublädchen an. Die gewaltige doppelte Spiegelfront darüber war aufklappbar, sodass man sich auf Wunsch von allen Seiten darin betrachten konnte. Schwere alabasterfarbene Vorhänge rahmten die großen Fenster. Vor den freien Wandflächen standen mit kostbarstem Gobelin bezogene Sessel. Wo die gewaltigen Ausmaße des prächtigen orientalischen Teppichs endeten, fiel das Auge auf kunstvoll gelegtes dunkles Parkett.
    Rachel hatte etwas Eindrucksvolles erwartet, doch diese prachtvolle Residenz übertraf all ihre Vorstellungen. Bahia Mar war wie ein strahlendes Juwel aus vergangenen Zeiten.
    Dieser Glanz erforderte eine ebenso strahlende Hausherrin, kein graues Mäuschen wie mich, schoss es ihr durch den Kopf. Diese herrschaftlichen Schränke waren auch ganz und gar nichts für ihre Garderobe. All ihre Sachen würden vermutlich nicht einmal zwei Schrankfächer ausfüllen.
    „Die beiden Türen rechts“, unterbrach Joe ihre Gedanken, „führen zu den Bädern. Die linke hier führt zu meinem Ankleideraum.“ Er öffnete die Tür, und Rachel blickte in einen riesigen begehbaren Kleiderschrank.
    „Wozu dann die Schränke?“, fragte sie verwirrt.
    Joe lachte. „Meine Mineraliensammlung. Alles aus dem Gebirgszug, der sich von Nord-über Mittelamerika zieht und Südamerika durchläuft. Im Schlaf möchte ich, unter anderem, auch diese Kostbarkeiten in meiner Nähe wissen.“
    Während er das sagte, näherte er sich ihr fast unmerklich und stand nun vor ihr.
    Rachel bemerkte es noch gar nicht, sondern überlegte gerade, wie viele Frauen vor ihr wohl schon in diesem Raum gewesen waren. Sie sah zu ihm und versuchte, in Joes dunklen geheimnisvollen Augen zu lesen. Fragen über Fragen stürzten auf sie ein. Hatten seine Berührungen und Komplimente sie wirklich verängstigt? Spürte vielleicht nur sie dieses unbekannte, nicht in Worte zu fassende Verlangen? War sie für ihn nur ein amüsanter Zeitvertreib? Sollte sie den Schritt ins Ungewisse wagen, sich ihrem Sehnen hingeben, um immerhin die Erinnerung an eine romantische Nacht in ihrem Herzen tragen zu können?
    Nicht denken, nur einmal fühlen, wirklich fühlen, schrie es in ihr. Ohne das überraschte Hochzucken seiner Augenbrauen zu bemerken, ging sie langsam zum Bett, schob die zarten Vorhänge zur Seite und ließ sich sacht auf die seidige Kühle der Decke gleiten.
    Als sie aufblickte, sah sie Joe lächelnd an einen Pfosten des Himmelbetts gelehnt stehen. Beinahe trotzig dachte sie: Soll er mich doch für verrückt halten, wenn er mich jetzt hier liegen sieht, nachdem ich mich vorher ziemlich zurückhaltend verhalten habe! Eine Nacht! Eine Nacht! Danach werde ich so tun, als wäre nichts gewesen!
    Das Feuer in ihr war unkontrollierbar geworden.
    „Ich darf doch?“, fragte sie mit weicher Stimme und strich sanft über die kühle Decke.
    „Lerne ich dich erst jetzt wirklich kennen?“, fragte er sanft und zog gleichzeitig sein Sakko von den Schultern.
    Sie streichelte den Berg aus weichen Kissen. „Wirklich sehr gemütlich. Aber das haben dir sicher schon viele gesagt“, lächelte sie.
    Augenblicklich verfinsterte sich seine Miene. „Willst du damit behaupten, die Frauen gäben sich hier die Klinke in die Hand?“
    Was machst und was sagst du denn da?, dachte Rachel
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