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Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)

Titel: Happy End für Anfänger: Roman (German Edition)
Autoren: Lucy Robinson
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dir das jetzt schon zum zweiten Mal: Ich bin eine Prinzässin, und ich muss heiraten.«
    Stefania erzählte mir schon seit Langem, sie sei eine Balkanprinzessin/russische Adelige/enge Verwandte des polnischen Königshauses. Ich schüttelte gereizt den Kopf und verlangte, dass sie endlich Klartext redete.
    »Nein, Frances, du hast mich wohl nicht verstanden. Ich bin eine Prinzässin. Mein Name ist Prinzässin Stefania Mirova Karadordev i ´ c. Ich bin eine direkte Nachfahrin des Hauses Karadordev i ´ c. 1945, als die Kommunisten die Macht in Jugoslawien übernahmen, wurden wir des Landes verwiesen. Meine Familie ist bei vielen Leuten immer noch als königliche Familie anerkannt. Sie hängen dem idiotischen Glauben an, eines Tages die Monarchie wiederherställen zu können.«
    Es entstand eine Pause. Ich schnaubte. »Hm, Stefania. Es tut mir leid, wie bitte ?«
    »Es ist die Wahrheit, Frances«, sagte sie verdrossen. »Deshalb kann ich nicht über mich selbst rädden. Die Leute lachen, weil sie dännken, ich würde ihnen Lügen auftischen.«
    »Du meinst es ernst, oder?«
    »Absolut«, blaffte sie.
    »Wahnsinn! Du bist eine echte Prinzessin?«
    Sie lächelte schüchtern. »Ja.«
    »Warum IN DREI TEUFELS NAMEN wohnst du dann in meinem Schuppen?«
    Roland kehrte mit einem knorrigen Holztablett zurück, auf dem drei Tontassen standen. Er lächelte auf diese abwesende Art, auf die durchgeknallte Professoren immer lächeln. Ein zerstreutes Ein-Teil-meines-Gehirns-befasst-sich-mit-dir-während-der-andere-Teil-mit-dem-Großen-Hadronen-Speicherring-beschäftigt-ist-Lächeln. »Ähm, Stefania hat sich gerade als Prinzessin geoutet«, sagte ich verunsichert. Wenn sie einen Witz auf meine Kosten gemacht hatte, würde er sie jetzt auffliegen lassen.
    Stattdessen verzog Roland das Gesicht zu einem breiten Grinsen. Er schob sich die Brille auf den Kopf. »Das ist echt ein Ding!«, rief er begeistert. Ich stellte einen leichten Yorkshire-Akzent fest. »Ich liebe diese Geschichte, obwohl sie so traurig ist!« Er nahm ihre Hand und setzte sich neben sie.
    Ich nahm einen kleinen Schluck Brennnesseltee und hörte verblüfft zu.
    Als sie neunzehn war, hatte sich Stefania mit einem Burschen verlobt, mit dem sie schon seit der Schule zusammen war. Es schien eine ziemlich innige Beziehung gewesen zu sein, und obwohl ihre Familie nicht sonderlich begeistert über ihre Wahl war, liefen die Hochzeitsvorbereitungen bereits auf Hochtouren, als er am 17. Juli 1999 bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Stefania war absolut untröstlich. Gut zwei Jahre später schmiss sie die Universität und zog drei Jahre lang per Anhalter durch Europa, bis sie schließlich 2005 nach London gelangte, nur ein paar Monate, bevor ich in mein Haus zog. »Du warst der erste Mensch, der mit mir räddete«, erklärte sie. »Du hast mich hier wohnen lassen. Dafür werde ich dir äwwig dankbar sein.«
    Ich starrte sie an. Das, was sie erzählte, klang wie ein historischer Thriller. »Weiter!«
    »Nun, das war’s. Ich habe mein Läbben in Serbien hinter mir gelassen, weil ich es nicht erfragen konnte …«
    »Ertragen«, korrigierten Roland und ich gleichzeitig. Dann: »Entschuldigung.«
    Stefania winkte ab. »Das macht nichts. Ich konnte es nicht ertragen. Also habe ich meine Zeit hier damit verbracht, das Wahnsinnsdrama deines Läbbens mitzuverfolgen, Frances, mit deinem Kater zu plaudern und zu versuchen, ein paar Männschen zu hällfen, die noch trauriger waren als ich. Doch als du so am Boden zerstört warst, wurde mir klar, dass ich nicht so weitermachen konnte in meinem Schuppen. Ich musste ein neues Läbben anfangen. Also habe ich jeden Tag, wenn du bei der Arbeit warst, deinen Schoßcomputer gestohlen und auf diese Art und Weise Roland gefunden! Die Liebe von Stefania und Roland hat mich gewäckt! Ich läbbe wieder!«
    Roland trank begeistert einen Schluck von seinem ekelerregenden Brennnesseltee. »Meine kleine Zigeunerin!«, sagte er genüsslich.
    Ich mochte Roland ungemein. »Dann bedeutet das also, dass du reich bist?«, fragte ich ungläubig.
    »Seit ich hier läbbe, hatte ich keinen Kontakt zu meiner Familie, deshalb blieb mir nur das, was von dem mitgebrachten Gälld übrig war. Doch als die Liebe von Stefania und Roland begann, habe ich ihnen geschrieben, und alles ist gut. Sie haben mir Gälld geschickt. Ich habe keine Ahnung, ob ich reich bin, aber ich denke, es genügt, um etwas Gutes damit anzufangen.«
    » UND WAS ?«, fragte ich atemlos.
    »Ich
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