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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde
Autoren: C.J. Cherryh
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Jetzt mußten sie nur noch die Tür überwinden, die zu Djans persönlichen Gemächern führte.
    Kurt hob die Hand, um die anderen zur Vorsicht zu mahnen. Hier zumindest würden sie auf Widerstand stoßen.
    Er wartete. Kta blickte ihn ungeduldig an.
    Djan durfte man nicht unterschätzen, das wußte Kurt. Es könnte für sie alle tödlich sein.
    »Ben«, sagte er zu t'Irain. »Jetzt setzen wir wahrscheinlich beide unser Leben aufs Spiel.«
    »Und?« sagte Ben t'Irain ruhig.
    Kurt deutete mit einem Nicken auf die Tür.
    Ben t'Irain ging etwas näher heran und setzte sich auf die Knie. Kurt richtete die Waffe genau auf das Zentrum der Tür und drückte ab.
    Die Tür explodierte in einer grellen Stichflamme. In der qualmenden Öffnung sahen sie verbogenes, zusammengeschmolzenes Metall, an der gegenüberliegenden Wand zwei helle Schatten, die vagen Umrisse von zwei Männern, die die Energie ihrer Waffe zermalmt hatte.
    Kurt spürte eine Bewegung rechts von sich. Ein greller Lichtstrahl fuhr durch das Halbdunkel. Ben t'Irain schrie auf und brach unter der schweren Waffe zusammen.
    Shan t'Tefur! Der Sufaki riß die Laser-Pistole herum und richtete sie auf Kurt. Kurt ließ sich fallen, und der Energiestrahl fuhr an der Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, in die Wand. Im gleichen Augenblick stürzten sich zwei Indras auf den Sufaki-Führer. Einer brach von einem Laserstrahl getroffen im Sprung zusammen. Kta, der andere, wurde von dem zweiten Schuß nur gestreift.
    Kta schwang sich über einen Tisch, der ihn von dem Sufaki trennte, und Isthain fuhr herab und spaltete ihm den Schädel. Im Fallen löste er noch einen Schuß aus. Der Laserstrahl fuhr an Ktas Bein entlang. Kta stolperte, fing sich wieder und stützte sich auf sein Schwert. Er wandte den Kopf und sah die anderen an.
    Kurt hob die Laser-Pistole auf, die dem toten t'Tefur aus der Hand gefallen war, und schaltete den Energie-Sammler ab. Dann kniete er sich neben t'Irain und fühlte nach seinem Puls. Ben t'Irain war tot. Shan t'Tefurs erster Schuß hatte voll getroffen und ihm ein Loch durch die Brust gebrannt.
    Seine Beine zitterten, als er sich aufrichtete. Er lehnte sich gegen den verkohlten Türrahmen. Die Hitze ließ ihn sofort wieder zurückfahren, und er stolperte auf Kta zu, vorbei an dem leblosen Körper Ian t'Ilevs. Er war der zweite Mann, den t'Tefur zu Boden gestreckt hatte.
    Kta hatte sich nicht gerührt. Er stand noch immer neben dem toten t'Tefur, beide Hände auf den Knauf Isthains gestützt.
    Kurt blickte den Toten an und empfand nicht die geringste Befriedigung, kein gestilltes Rachegefühl für Mim oder die anderen, die t'Tefur vor seinem Tod ins Reich der Schatten geschickt hatte.
    Es war eine Tradition, die sie getötet hatten. Er war der letzte seines Hauses gewesen. Auch die Indras schwiegen.
    Eine kleine, dunkle Gestalt brach hinter einer Couch hervor und lief auf die offene Tür zu. t'Ranek hielt sie auf.
    »Es ist die
chan
der Methi«, rief Kta. Es war wirklich das Mädchen Pai t'Erefe, eine Sufaki. Als t'Ranek sie losließ, fiel sie auf die Knie, eine winzige, zitternde Gestalt unter den bewaffneten Männern.
    »Wo ist die Methi?« fragte Kta.
    Pai hatte sich wieder etwas gefaßt. Sie kniete mit erhobenem Kopf und preßte die Lippen zusammen. Einer der Männer packte sie am Arm und preßte ihn zusammen.
    »Nein«, sagte Kurt. Er hockte sich vor Pai auf ein Knie und blickte sie an. »Pai«, sagte er drängend, »du mußt es uns sagen. Du kannst ihr vielleicht das Leben retten, wenn du uns sagst, wo sie ist.«
    Pais dunkle Augen blickten ihn flehend an. »Tut ihr nichts an«, sagte sie leise.
    »Wo ist sie?«
    »Im Tempel...«
    Als er sich aufrichtete, sprang sie auf die Füße und ergriff ihn am Arm. »Lord Kurt. Shan t'Tefur wollte ihre größeren Waffen. Sie hat sie ihm nicht gegeben. Lord Kurt, Lord Kurt, tötet sie nicht.«
    »Die
chan
lügt wahrscheinlich«, sagte t'Ranek, »um der Methi Zeit zu gewinnen, damit sie uns einen noch schlimmeren Empfang bereiten kann.«
    »Ich lüge nicht«, schluchzte Pai und klammerte sich an Kurts Arm fest. »Lord Kurt, du kennst sie doch. Ich lüge nicht.«
    »Komm!« Kurt nahm sie beim Arm und blickte die anderen an, besonders Kta, dessen Gesicht bleich und verzerrt war. Die Laser-Wunde begann zu schmerzen. »Bleibt hier«, sagte er zu Kta. »Ich gehe in den Tempel.«
    »Das ist Selbstmord«, sagte Kta. »Kurt, du darfst den Tempel nicht betreten. Selbst wir würden es nicht wagen, sie dort zu
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