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Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Titel: Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)
Autoren: John Farndon
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keinen Fall gestattet, unsere Gedanken zu bestrafen, nur unsere Taten.
    Wenn also der virtuelle Amoklauf eines Psychopathen niemandem schadet, dann gibt es keinen Grund, ihm den Zugang zu einem solchen Simulator zu verwehren. Gleichzeitig sind wir aber auch nicht verpflichtet, ihm aktiv zu helfen, indem wir ihm eine solche Maschine zur Verfügung stellen. In einem Gefängnis hätte die Verwaltung jedes Recht, dem Psychopathen die Bereitstellung einer solchen Maschine zu verweigern. Erstaunlicherweise erlauben Gefängnisse ihren Insassen oft den Zugang zu Computern mit Killerspielen. Ob das klug ist, darf bezweifelt werden, aber unmoralisch ist es nicht.

 Sollten Krankenkassen auch die Behandlungskosten stark übergewichtiger Menschen übernehmen?

Sozial- und Politikwissenschaften, Cambridge
    Natürlich. Unser Krankenversicherungssystem ist dafür da, jedermann kostenlose Behandlung zu garantieren. Die Frage sorgt vielleicht bei der schrumpfenden Mehrheit schlanker Menschen für Empörung. Übergewicht erhöht das Risiko für Krankheiten, und manche Menschen sind fettleibig, weil sie sich bewusst überessen. Man könnte also argumentieren, dass ihre Erkrankungen teilweise selbst verschuldet seien und damit das Recht auf kostenlose Behandlung entfiele. Doch eine solche Argumentation ist schwer zu begründen. Keine Erkrankung steht in einem direkten kausalen Zusammenhang zum Übergewicht, und nur bei einigen Krankheiten ist die Beleibtheit ein bedeutender Risikofaktor. Viele Gesundheitsprobleme, mit denen Dicke zu kämpfen haben, haben überhaupt nichts mit ihrem Gewicht zu tun.
    Doch selbst wenn sich jede Erkrankung dicker Menschen direkt auf ihr Gewicht zurückführen ließe, wäre es nicht gerechtfertigt, ihnen eine kostenlose Behandlung zu verweigern. Zunächst einmal ist nicht bewiesen, dass sie ihre Fettleibigkeit freiwillig verursacht haben (das tun die wenigsten!). Doch selbst wenn: Wir alle nehmen gesundheitliche Risiken in Kauf – wir fahren Motorrad oder Snowboard, rauchen, trinken, arbeiten auf Gerüsten und in Minen. Und trotzdem bekommen wir alle eine kostenlose Versorgung, selbst bei Krankheiten, die wir durch unseren Lebensstil selbst verschuldet haben. Innerhalb unseres Krankenversicherungssystems ist diese Schuldfrage irrelevant.
    Selbstverständlich hat die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems ihre Grenzen, deswegen werden Mittel bis zu einem gewissen Maße nach Dringlichkeit vergeben. Die Behandlung akuter, lebensbedrohlicher Erkrankungen hat immer Vorrang. Ärzte müssen entscheiden, welchen Anteil der ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen sie in die Behandlung jedes einzelnen Falls stecken. So bekommen manche Patienten nicht notwendigerweise das für sie am besten geeignete Medikament, weil ein fast ebenso gutes Konkurrenzprodukt erheblich billiger ist. Entscheidungen dieser Art werden ständig gefällt, auch wenn sie natürlich kontrovers diskutiert werden.
    In diesem Licht muss man auch die Ausgangsfrage sehen. Selbstverständlich belastet es das Budget, wenn man alle selbst verschuldeten Leiden notorischer Kettenraucher gratis behandelt. Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und gesundheitlichen Problemen ist aber weniger eindeutig. Dennoch: Die Zahl übergewichtiger Menschen nimmt zu, und entsprechend wachsen auch die Belastungen für das Gesundheitssystem. Schon heute sind in Deutschland deutlich über 10 Prozent aller Erwachsenen krankhaft dick, und der Anteil steigt unaufhörlich. Es besteht also erheblicher Handlungsbedarf für die Politik. Dringend geboten wäre eine öffentliche Kampagne, die auf das Problem hinweist, ähnlich wie früher vor den Risiken des Rauchens gewarnt wurde. Übergewichtigen Menschen die kostenlose Gesundheitsversorgung zu verwehren, bringt aber gar nichts.

 Warum baute man während der industriellen Revolution so hohe Fabrikschornsteine?

Ingenieurwissenschaften, Cambridge
    Auch heute noch sind viele Schlote hoch, nur waren sie damals eben noch höher. Schornsteine müssen aus zwei Gründen hoch sein: Erstens sollen sie den Rauch möglichst weit über dem Boden in die Luft leiten, damit der Wind ihn mitnehmen kann. Zweitens dient die Höhe dazu, einen ausreichenden Sog zu erzeugen, der schädliche Gase nach oben abführt und unten an der Öffnung frische Luft anzieht. Der in der Frischluft enthaltene Sauerstoff wiederum facht das Feuer weiter an. Da sich die Fabrikbesitzer während der industriellen Revolution vermutlich wenig um Belange des
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