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Haertetest

Haertetest

Titel: Haertetest
Autoren: Mona Hanke
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keine Sklavinnen, das musste alles ein Gerücht sein. Irgendwo im Hinterkopf wunderte Eva sich allerdings, warum Steffen sie dann in dem Glauben ließ, er wäre ein Dominus. Aber darüber würde sie morgen wieder nachdenken.
     
    Ein Summen riss sie aus ihren Träumen. Oder träumte sie noch? Verwöhnte Steffen sie wieder mit einem Vibrator? Eva blinzelte. Es war Steffens Handy, das blinkend und vibrierend auf dem Nachttisch lag.
    Wer rief ihn denn jetzt noch an?
    Steffen löste sich sanft von ihr und griff nach dem Telefon. Aber statt das Gespräch anzunehmen, ging er ins Badezimmer. Eva hörte die Klospülung und das Wasserrauschen des Waschbeckens, doch anschließend kam er nicht zurück.
    Eva riss sich zusammen, versuchte, die Müdigkeit abzuschütteln, und stand auf.
    Telefonierte er vielleicht heimlich? Sollte sie das Gespräch nicht mitbekommen?
    Ihr Magen zog sich zusammen. Ob es doch andere Frauen gab?
    Leise öffnete sie die Tür zum Badezimmer und tapste hinein. Es war leer, nur das violette Licht brannte. Ihr Kleid lang immer noch auf dem Boden vor der Wanne. Eva hob es auf und drückte es an ihre Brust. Steffen konnte den Raum nur durch die andere Tür verlassen haben, hinter der das Arbeitszimmer lag. Sie hörte ihn sprechen, verstand aber kein Wort. Aha, er telefonierte!
    Ihr Herz verkrampfte sich. Zugleich schalt sie sich für ihre Eifersucht. Vielleicht hatte er sie einfach nur nicht wecken wollen.
    Wie beim letzten Mal öffnete sie die Tür, so leise sie konnte. Nur einen Spalt. Der Raum lag im Dunkeln. Steffen saß wieder am Schreibtisch vor dem Laptop mit dem Rücken zu ihr. Diesmal konnte Eva den Bildschirm sehen. Er zeigte eine Landkarte mit einem Plan von München. Eva erkannte die Isar und die Bundesstraße Richtung Freising. Genau diesen Ausschnitt hatte sie auch gegoogelt, um das Haus des Meisters zu finden. Im Waldgebiet bewegte sich ein kleiner blinkender Punkt.
    «Er fährt anscheinend wieder zu seinem Ritualplatz», sagte Steffen in sein Handy, das neben dem Laptop lag und auf laut gestellt war. «Du musst wirklich nicht kommen, Daniel, bleib bei deiner Frau. Ich schau allein hin.»
    Er tippte auf dem Laptop herum, und neue Fotos erschienen, diesmal Aufnahmen von einer Wohnung. Die Qualität war schlecht, viele Bilder waren unscharf, als wären sie aus weiter Ferne fotografiert worden. Sie zeigten einen schwarzhaarigen Mann in einem Anzug und drei nackte Frauen. Die junge Frau mit den langen schwarzen Haaren erkannte Eva jedoch sofort. Das war Tina! Was machte sie dort? Und wer war der Kerl? Von hinten sah er beinahe aus wie Steffen.
    «Das Baby schläft, meine Frau auch, und ich hab ein schlechtes Gewissen», sagte Daniel. «Soll ich dich wirklich nicht ablösen?»
    «Nein!»
    «Du tust grad so, als wolltest du mich nicht dabeihaben.» Der Mann am anderen Ende machte einen empörten Eindruck.
    Es entstand eine kurze Pause, weil Steffen nichts antwortete.
    «Warum sprichst du eigentlich so leise?», fragte Daniel. «Was ist los, Steffen? Irgendwas stimmt nicht mit dir.»
    Eva atmete auf. Er hieß also wirklich Steffen. Aber dann konnte er nicht dieser Immobilienmakler Markus Winterholler sein.
    Seufzend fuhr sich Steffen durchs Haar. «Ich hab Mist gebaut.»
    «Was ist passiert?» Sein Freund hörte sich alarmiert an.
    «Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber … ich hab da eine Frau in meinem Bett.»
    «Gratuliere dir, Alter! Das ist doch großartig!»
    So,
sie
war also Mist? Am liebsten hätte sie Steffen jetzt die Meinung gesagt! Doch Eva hielt sich eisern zurück. Mal sehen, was er noch so von sich gab. Wütend zog sie sich ihr Kleid über.
    «Wurde ja auch Zeit», sagte Daniel. «Und du hast sie mit in die Villa genommen?»
    «Ja, verdammt.»
    «Ich werde keinem was sagen. Versprochen.» Dieser Daniel klang plötzlich total erfreut. «Ist es was Ernstes?»
    Steffen zuckte mit den Schultern. «Ich denke, nicht.»
    Ein neuer Stachel bohrte sich in Evas Herz. Sie war sich so sicher gewesen, dass Steffen mehr für sie empfand als bloße Lust.
    «Warum nicht?», hakte Daniel nach.
    «Ich … weiß nicht», erwiderte Steffen leise und stützte seinen Kopf auf beide Hände. «Ich hab mich da in eine Sache verrannt …»
    «Sie ist seit drei Jahren tot, Steffen. Komm endlich darüber hinweg.»
    Eva schluckte. Wer war tot?
    Plötzlich schossen ihr wieder die Gerüchte über den Meister durch den Kopf. War Steffen doch derjenige, von dem Tina gesprochen hatte? War Steffen der Mann
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