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Haertetest

Haertetest

Titel: Haertetest
Autoren: Mona Hanke
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Meister?», meldete sich Eva wieder zu Wort, und Steffen war dankbar für den Themawechsel.
    «Er misshandelt die Frauen nicht körperlich, er sorgt sogar gut für sie, aber er missbraucht sie für seine kriminellen Zwecke.»
    «Was genau müssen sie tun?» Als Steffen nicht gleich antwortete, sagte sie: «Ich werde nichts weitergeben, das die Ermittlung gefährdet. Versprochen.»
    «Du bist Reporterin.» Er drehte ihr kurz den Kopf zu, und als er sie lächeln sah, sprang ihm beinahe das Herz aus der Brust. «Ich wollte dich wirklich nur vor Schaden bewahren. Irgendwie hat sich das alles dann … verselbständigt.»
    «Ich glaube dir», erwiderte sie zu seiner Freude und drückte sein Bein. «Ich habe die ganze Zeit gespürt, dass du mir niemals schaden würdest. Allerdings kam mir dein Meistergehabe gleich seltsam vor.»
    Grinsend zuckte er mit den Schultern. «In den letzten Tagen habe ich Forstenrieder – so heißt der Typ – ständig beobachtet, da konnte ich mir einiges abschauen. Und beim Rest habe ich improvisiert.»
    «Dafür warst du nicht schlecht.»
    Es tat gut, sie nicht mehr sauer zu erleben. «Ich war neugierig, wie weit du gehen würdest, und es machte richtig Spaß, deine Grenzen zu testen – und meine eigenen. Nur irgendwann kam ich nicht mehr raus aus der Sache.» Steffen parkte den Wagen am Ende der Straße und schaltete den Motor aus. Sofort war es stockdunkel. «Ich muss jetzt los.»
    «Warte noch.» Er spürte, wie Eva ihn am Arm festhielt. «Was müssen die Frauen machen?»
    «Falschgeld unter die Leute bringen. Forstenrieder ist nur ein kleiner Fisch, aber hinter ihm steht eine Organisation, die im großen Stil Blüten produziert. Er selbst taucht nie in der Öffentlichkeit auf. Das erledigen seine Sklavinnen. Er macht sie so hörig, dass sie alles für ihn tun. Sie kaufen mit den getürkten Hundertern irgendwelche Kleinigkeiten ein, um so das Falschgeld unter die Leute zu bringen.»
    «Das erleichtert mich ein wenig.»
    «Warum?»
    «Ich habe vorhin auf deinem Laptop eine Frau erkannt, Tina, die ein paarmal bei unserem Stammtisch war. Von ihr habe ich von diesem Meister gehört. Jedenfalls war ich froh, sie lebend zu sehen.»
    «Martina Stadler, wir haben sie bereits identifiziert. Dachtest du, Forstenrieder hätte ihr etwas angetan? Und dann wolltest du … mit ihm …» Steffen konnte es nicht aussprechen.
    «Eine wirklich dumme Idee», sagte sie leise. «Ich sollte dir danken, dass du mich beschützt hast.»
    «Das wäre das Mindes…» Plötzlich spürte er ihre Hände in seinem Nacken, ihre Lippen auf seinem Mund. Der überraschende Kuss war wie eine Erlösung. Hätte Steffen nicht dringend einen Job erledigen müssen, hätte er Eva nie mehr losgelassen. Aber er musste wirklich aufbrechen.
    Nur unter Aufbietung all seiner Willenskraft gelang es ihm, sich von ihr zu lösen. Er hatte ein Gespräch abgehört. Wenn er es richtig deutete, konnte er heute noch ein paar größere Fische fangen und sie würden endlich erfahren, wo diese Bande das Geld drucken ließ.
    «Bleib im Auto und sperr ab. Ich bin bald zurück», sagte er, kramte seine Mini-Maglight aus dem Handschuhfach und stieg aus. Aus dem Kofferraum holte er einen GPS -Sender – einen kleinen Kasten mit zwei Antennen, der mittels eines Magneten an der Karosserie befestigt werden konnte. Anschließend machte er sich auf den Weg durch den dunklen Wald, den Strahl der Taschenlampe auf den Boden gerichtet. Steffen wusste genau, wohin er musste, und sah schon bald die Lichtung vor sich. Eine Decke war auf ihr ausgebreitet worden, die von vier Autoscheinwerfern angestrahlt wurde. Eine geknebelte Frau im Ganzkörper-Latexanzug wälzte sich darauf. Sie trug ein Kopfgeschirr, ähnlich demjenigen, das Steffen im Erotikshop gekauft hatte. Zwei Männer in schwarzer Kleidung und Skimasken hielten sie fest. Auch Forstenrieder war anwesend, genauso dunkel gekleidet. Allerdings trug der Meister keine Kopfbedeckung. Er stellte einen Koffer auf die Decke und öffnete ihn.
    «Ihr habt die Kleine», sagte er mit eiskalter Stimme. «Sehr gut. Dann kann der Spaß ja beginnen.»
    Perfekt, alle waren abgelenkt.
    Steffen schlich sich zu den beiden Fahrzeugen und kniete sich hinter ein Auto mit Passauer Kennzeichen, während die Frau wimmerte und die Männer lachten.
    Das Anbringen des Senders klappte reibungslos, und schon wenige Minuten später war Steffen wieder bei seinem Wagen. Doch Eva war weg.
    «Verdammt!» Er wusste genau, wo sie
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