Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kommen?«
    Jane lachte. »Das hast du dir so gedacht. Nein, mein Junge, ich schlage einen neutralen Ort vor.«
    »Wo wäre der denn deiner Meinung nach?«
    Jane Collins gab keine direkte Antwort. »Denke immer daran, daß ich noch den Würfel besitze, du deinen Dolch nicht mehr hast…«
    »Hör auf und komm zur Sache!«
    »Gut, wir treffen uns in einer leeren Markthalle in Soho.«
    »Einverstanden. Und wann?«
    »Der eine wartet auf den anderen. Aber John«, fügte sie hinzu, »keine Tricks und komm allein. Verstanden?«
    »Sicher.«
    »Bis später in der Halle.« Es waren ihre letzten Worte. Als sie aufgelegt hatte, starrte ich noch immer den Hörer an und fragte mich, ob ich eben einem Traum erlegen war.
    Nein, das stimmte nicht. Ich hatte mit Jane Collins gesprochen. Mit einer Frau, die ich als Feindin betrachten konnte, die ein Hexendasein führte, die den Würfel des Unheils besaß und trotz ihres Hexendaseins vom Teufel gejagt wurde.
    Verrückte, irre Zustände, aber Tatsachen, an die ich mich halten mußte. Wenn Jane mich anrief, mußte es brennen. Und zwar gewaltig. Vielleicht kam sie allein nicht mehr zurecht und pochte jetzt auf alte Zeiten, als sie noch Privatdetektivin war und wir so manchen Fall gemeinsam gelöst hatten.
    Nein, das konnte es nicht sein, Jane Collins würde nicht so radikal umschwenken. Daran wollte ich einfach nicht glauben.
    »Wer war es denn?« Eine andere Frauenstimme hatte mich angesprochen. Ich drehte mich auf dem Stuhl und sah Glenda im Zimmer stehen. Sie hielt die Arme vor der Brust verschränkt, ihr Gesicht hatte einen gespannten Ausdruck angenommen.
    »Das errätst du nie!«
    »Laß es mich dennoch versuchen. Vielleicht Jane Collins?«
    Mein Gesichtsausdruck entlockte Glenda ein perlendes Lachen. »Darf ich dennoch fragen, was sie von dir wollte?«
    »Sich mit mir treffen.«
    »Ein Schäferstündchen?«
    Mir fiel ein, daß ich den Hörer noch immer festhielt. Ich drapierte ihn auf den Apparat und schüttelte den Kopf. »Ich glaube kaum, daß es ein Schäferstündchen werden wird, meine liebe Glenda. Ihrer Stimme nach zu urteilen, schien es um, sagen wir, rein geschäftliche Interessen zu gehen, wenn du verstehst?«
    »Nein.«
    Ich winkte ab. »Ist auch egal. Jedenfalls werde ich mal sehen, was sie von mir will.«
    »Du willst also hin?«
    »Klar.« Ich stand auf und holte meinen Burberry vom Haken. »Frauen soll man bekanntlich nicht warten lassen.«
    »Ich habe immer gedacht, daß du in Jane eine Hexe siehst.«
    »Wo besteht darin der Unterschied?« lächelte ich.
    »Schuft.«
    Ich blieb vor Glenda stehen, faßte ihre Handgelenke und drückte die Arme nach unten. Dabei schaute ich in ihr Gesicht und bemerkte den Zweifel in ihren Augen. »Keine Sorge, Mädchen, ich werde schon nicht schwach. Wir sind Feinde, und das bleiben wir.«
    »Männern ist nicht zu trauen«, erklärte sie. »Jane Collins bringt es fertig und verhext dich auch noch.«
    »Bist du fertig?«
    »Nicht direkt. Aber ich habe Angst um dich. John, das kann eine Falle sein.«
    »Möglich.«
    »Wo willst du dich überhaupt mit ihr treffen?« wollte sie wissen.
    »In Soho. Da gibt es eine alte Markthalle. Du weißt schon, wo bei Regenwetter…«
    »Ja, ich verstehe. Soll ich etwas für dich tun?«
    »Das wäre nicht schlecht, wenn ich mich in drei Stunden noch nicht gemeldet habe, dann könntest du eingreifen. Vorher nicht.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Am liebsten würde ich mitgehen.«
    Ich lachte auf. »Das kann ich mir denken.« Sacht hob ich mit einem Finger ihr Kinn an. »Jane will mich allein sehen. Wenn sie dich bei mir findet, kann ich für nichts garantieren.«
    »Das glaube ich auch. Nur denk daran, daß sie den Würfel des Unheils besitzt.«
    »Und ich das Kreuz.«
    »Der Würfel produziert nicht nur den Todesnebel, wie du sicherlich weißt. Wenn Jane gelernt hat, ihn zu beherrschen…«
    »Glenda, mach dir darum keine Sorgen. Ich werde schon auf mich achtgeben, wirklich.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. Eine Sekunde später spürte ich ihre Lippen auf meinem Mund. »Gib um Himmels willen auf dich acht, John. Ich bitte dich.«
    »Natürlich.« Ich drängte mich an ihr vorbei und verließ das Büro. Ich glaubte sogar, Glenda weinen zu hören…
    ***
    Konferenz der Abteilungschefs!
    Wenn Kommissar Will Mallmann, der Mann mit der Römernase, etwas haßte, waren es diese Zusammenkünfte. Da wurde viel geredet, diskutiert, Vorschläge gemacht, wieder verworfen und Vorwürfe ausgesprochen. Es war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher