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Gute Vorsaetze endlich einhalten

Gute Vorsaetze endlich einhalten

Titel: Gute Vorsaetze endlich einhalten
Autoren: Doris Niespor
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unseren Befehl.
     
    Ordnungsstrategie
     
    Sie kennen das sicher: Das ganze Haus ist mit viel Mühe picobello aufgeräumt worden. Abends lagen ein paar Schnipsel herum, aber ansonsten waren alle Zimmer noch ganz ansehnlich. Am nächsten Nachmittag regiert wieder das Chaos.
     
    Ich stelle folgende erstaunliche These auf: Wenn Sie die Schnipsel weggeräumt hätten, wäre die Bude am nächsten Tag noch aufgeräumt gewesen! Aber das nur am Rande.
     
    Den meisten Menschen ist nicht bewusst, wie sehr Unordnung sie beeinflusst. Die Energie stockt; es stellen sich Müdigkeit, Lethargie und Niedergeschlagenheit ein. Bei einigen Menschen führt die Unordnung zu Unruhe; sie schlafen schlecht und wirken durchgehend unorganisiert und konfus.
    Außerdem ruft Unordnung Streitereien hervor: Statt die gemeinsame Zeit zu genießen, diskutiert Ihr Partner stundenlang mit Ihnen, warum er nicht aufräumen kann oder will. Sie sind zu Recht verärgert, fehlt Ihnen doch diese Zeit wieder an anderer Stelle. Schon sind beide nicht mehr auf der Sachebene, sondern auf der Beziehungsebene. Es geht nicht mehr nur um die Frage, ob aufgeräumt oder geputzt ist, sondern um Enttäuschungen und unausgesprochene Erwartungen. Und die Unordnung sammelt sich, wird zum unüberwindbaren Berg.
    Der Partner fühlt sich überfordert, Sie sind wütend.
    Warum ist das Ordnunghalten so schwierig?
     
    Versuchen Sie einmal, mit den Augen eines Kindes zu sehen. Als Sie noch klein waren, schien Ihnen da die Welt nicht riesig? Die Wege waren endlos und die Wiesen mit ihren Büschen und Verstecken ein Abenteuerspielplatz. Sucht man diese Orte später auf, kommen Sie einem recht überschaubar vor. So ähnlich ist es auch beim Aufräumen.
    Beim Aufräumen braucht der Ungeübte eine Art Schatzkarte, um sicher durch das scheinbar unüberwindliche Chaos zu navigieren.
     
    Was hab ich denn davon?
     
    Waren Sie schon einmal bei einer wirklich alten Person in der Wohnung? Dann werden Sie vielleicht etwas gemerkt haben: Es riecht. Nicht schlecht oder schimmelig wahrscheinlich, aber irgendwie sehr deutlich. Das liegt in der Regel nicht an der alten Person. Das über Jahre angesammelte Zeug, von Deckchen über Bücher zu Fotos hat einen typischen muffigen Geruch.
     
    Auch bei Ihnen zu Hause gibt es diesen Geruch, er ist nur noch nicht so ausgeprägt. Riechen Sie mal an einer länger nicht benutzten Spielkiste …
    Gerümpel zieht Staub an und kostet Platz. Es verbraucht Heizenergie und erhöht den Putzaufwand. Warum trennen wir uns dann nicht davon?
     
    Es ist schwer, das Gerümpel loszulassen. Zum Beispiel weil man Angst hat: Wenn mein Mann seine Arbeit verliert und ich noch ein Kind bekomme, brauche ich vielleicht auch den Strampelanzug mit dem Fleck noch. Wenn mal mehr als 274 Gäste kommen, habe ich ja sonst keine Sektgläser. Wenn ich das Bilderbuch weitergebe, ist Tante Anni vielleicht böse – außerdem darf man Bücher nicht weggeben, oder?
     
    Vielleicht fällt es Ihnen leichter loszulassen, wenn Sie etwas mehr Vertrauen üben. Vertrauen darauf, dass die Verwandtschaft Babykleidung mitbringt, wenn es knapp wird. Vertrauen darauf, dass die nette Nachbarin einem Ihre Sektgläser gerne mal leiht. Vertrauen darauf, dass Tante Anni es gut fände, wenn das teure Bilderbuch noch ein Kind glücklich macht. Bisher ist mir in jeder Situation eine neue Tür geöffnet worden, wenn ich eine alte geschlossen hatte. Außerdem ruft schon der Vorgang des Aufräumens an sich ungeahnte Energien hervor.
     
    Suchen Sie für die Entrümpelungsaktion ein Wochenende aus, an dem Sie über beide Tage frei verfügen können. Planen Sie kein aufwändiges Essen, sondern etwas Schnelles. Erledigen Sie Nebenarbeiten wie Einkaufen etc. in der Woche davor, und bringen Sie große Müllbeutel sowie einen größeren Karton mit.
    Kennzeichnen Sie vier der Beutel mit »Müll«, »Flohmarkt«, „passt nicht“ und »Altkleider«. Die Kiste kennzeichnen Sie mit »Haltbarkeit: (aktuelles Datum + ein Jahr)«. Wenn Sie also am 1.2.2013 entrümpeln, ist das Datum 1.2.2014.
     
    Beginnen Sie mit dem Öffnen der Fenster. Dann räumen Sie alles (!) aus dem Kleiderschrank heraus und wischen ihn aus. Nehmen Sie jedes Kleidungsstück einzeln in die Hand und überprüfen es auf folgende Punkte:
     
    - Passt optimal
    - Ist heil und ohne Dauerflecken
    - Gefällt Ihnen
     
    Nur was diesen Kriterien entspricht, darf zurück in den Schrank. Nicht schummeln!
     
    Der Rest wird wie folgt verteilt:
     
    - Zu
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