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Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst

Titel: Guardian Angelinos (03) – Sekunden der Angst
Autoren: Roxanne St. Claire
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wollten.
    Natürlich wollten sie diese Trophäe haben, sinnierte Vivi, während sie einparkte und dann der Wegbeschreibung zum Set folgte, die Bridget ihr gegeben hatte. Welcher Star wollte das nicht? Aber sie wollten sich auch in Sicherheit wissen und weiterleben, um ihren Erfolg zu genießen, und deshalb war Vivis Idee so grandios gut.
    Wenn Cara die Strategie mit dem Double zusagte, könnte dieser Job die Guardian Angelinos zu einem der gefragtesten Sicherheitsunternehmen im Land machen. Und, der absolute Traum, wenn es wirklich einen Oscar-Mörder gab und Vivi ihn in die Falle lockte und dingfest machte – Bingo! Dann wären sie fein raus.
    Davon abgesehen signalisierte Vivis detektivischer Instinkt, dass es keine ernsthafte Bedrohung gab. Der Auftrag wäre also leicht verdientes Geld und ein brillanter Karriereschachzug.
    Zum Teufel mit Lang und seinem Pessimismus. Okay, es war nicht ganz ungefährlich, aber, wie Onkel Nino zu sagen pflegte: Man kommt nicht an die guten Früchte heran, wenn man kein Risiko eingeht. Und damit hatte er absolut recht.
    Vivi hatte schon Schlimmeres erlebt und überstanden. Einigermaßen.
    Sie fuhr sich mit der Hand über ihre Haare, die sie sorgfältig gekämmt und mit Gel zu einem zahmen Look gebändigt hatte, der zu ihrem schlichten Rock und der Jacke passte, beides Leihgaben von ihrer besten Freundin Sam, der Frau, die irgendwann demnächst ihren Bruder Zach heiraten würde.
    Vivi ließ ihren Blick über den Parkplatz schweifen, ging an einem Kiosk vorbei, bog um eine Ecke und steuerte auf mehrere große weiße Gebäude zu, alle mit Studio-Nummern beschriftet. Menschen passierten sie, einige zu Fuß, andere in Golfwägelchen, das Pflaster unter Vivis nagelneuen und furchtbar unbequemen hochhackigen Schuhen brannte heiß von der kalifornischen Sonne. Sie erspähte ihre Kontaktperson, die Make-up-Stylistin, die mit wehendem platinblondem Haar auf sie zukam; ihre langen, überschlanken Beine steckten in engen Röhrenjeans.
    Bridget sah eher wie ein Filmstar aus als die meisten richtigen Stars, fand Vivi, andererseits traf das auf fast jede verdammte Frau in Los Angeles zu.
    Lang würde es hier gefallen, in dem Land, wo Milch und Honig flossen.
    »Hallo«, rief Bridget, während sie näher kam. Sie bewegte sich auf ihren Highheels, als wäre sie darin zur Welt gekommen. »Tut mir leid, ich hing noch am Set fest.«
    Kaum dass sie sie erreichte, gab Bridget Vivi Luftküsse auf beide Wangen, dann lehnte sie sich zurück und musterte ihr Gegenüber.
    »Guter Look für dich«, sagte sie, ganz professionell und ernst. »Aber wir gehen nach Plan A vor. Wir müssen Cara wirklich vom Hocker hauen.«
    »Ich bin bereit«, versicherte Vivi ihr.
    »Ich auch. Sie dreht gerade eine Szene in einer Innenkulisse, für die es definitiv zehn Einstellungen braucht, wir haben also eine Stunde. Gehen wir in ihren Wohnwagen und legen los.«
    »Hast du ihr schon irgendwas erzählt?«, fragte Vivi.
    »Nur, dass ich eine Lösung für ihr Problem habe und sie bitte, mal darüber nachzudenken, auch wenn ihr das Ganze abseitig vorkommen mag. Davon abgesehen ist es besser, wenn sie dich genauso sieht, wie wir geplant haben: im kompletten Cara-Kostüm.
    Der »Wohnwagen« hatte gigantische Ausmaße. Etwas abseits von den übrigen Wohnmobilen stand Caras »Garderobe« am Rand eines großen Parkplatzes: zwei Stockwerke hoch und mindestens zwanzig Meter lang. Ein stämmiger Wachmann lungerte vor dem Eingang herum, sagte aber nichts, als Bridget und Vivi an ihm vorbeirauschten.
    Schlampig,
dachte Vivi.
Wenn er für die Guardian Angelinos arbeiten würde, hätte er nach meinem Ausweis gefragt.
    Im Wohnwagen war es so hell, als würde die Sonne hineinscheinen, denn alles war in Gelbtönen gehalten – sämtliche Wände, der Teppichboden und die Sitzpolster. Klassische Musik erklang aus unsichtbaren Lautsprechern, untermalt von dem wütenden Kläffen eines Hundes. Ein kupferfarbener Dackel sprang eben von einer Ledercouch herunter und landete vor Vivis Füßen. Bellend und hechelnd umkreiste er sie, mit misstrauischen dunklen Augen und der merkwürdigen Andeutung eines Humpelns.
    »Stella!«, versuchte Bridget den kleinen Hund zu beruhigen. »Aus.«
    Vivi bückte sich, um den Hund flüchtig zu begrüßen, und erhielt ein tiefes, kehliges Knurren als Antwort.
    »Kümmer dich nicht um Stella«, sagte Bridget. »Sie mag grundsätzlich niemanden außer Cara. Aber sie beißt nicht.«
    »Ist schon in Ordnung.« Sie blickte sich
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