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Green Franchising

Green Franchising

Titel: Green Franchising
Autoren: Veronika Bellone , Thomas Matla
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und ausgeschildert. Wie wir vor unserem Besuch bei »Me & My Friends« bereits im Internet recherchieren konnten, ist die Bäckerei auch auf der Wheelmap des Sozialhelden e. V. verzeichnet, einer Initiative von Raúl Aguayo-Krauthausen, die sich zur Aufgabe gemacht hat, barrierefreie Orte sichtbar zu machen ( www.sozialhelden.de ). Die vielen Aufkleber neben dem Eingang deuten zusätzlich auf eine sehr umfangreiche und internationale Online- wie Offline-Vernetzung hin. Drinnen herrscht ein wenig Wochenmarktatmosphäre. Es gibt einzelne Stände nur für Baguettes, andere nur für Kuchen, wieder andere für verschiedene Kaffeesorten und -zubereitungen. Vieles wird unter höchsten Qualitätsstandards vorproduziert, fair gehandelt und hier, unter den Augen der Anwesenden, fertig gebacken. Nach einer Backbestellung bekommt man so ein kleines rundes, elektronisches Teil mit an den Platz, das intensiv zu blinken beginnt, wenn der Backvorgang beendet ist. Alle Warenherstellungs- und Handelswege sind auf speziellen Touchscreens nachvollziehbar. Auf größte Transparenz wird geachtet. Feedbackmöglichkeiten werden persönlich im Laden sowie auch online und mobil angeboten. Viele verschiedene Gesprächsecken in dieser Bäckerei, die ein wenig wie eine neue Kategorie zwischen Kaffeehaus und Bäckerei erscheint, laden zum Verweilen und gemeinsamen Reden ein. Gruppen mit ganz heterogenen Ansprüchen nutzen dieses Angebot. Das Personal wird von Menschen ganz unterschiedlichen Alters und verschiedenartiger Sozialisation gebildet. Es wirkt etwas zusammengemixt. Da ist die korrekt gekleidete Verkäuferin am Belegte-Brötchen-Stand, die wahrscheinlich das Alter von 59 Jahren bereits überschritten hat. Daneben an der Espressomaschine steht ein Dreißiger mit Tattoos auf den Armen, von dem man eher erwartet hätte, dass er als Türsteher arbeitet. Beide, wie auch die anderen hier Angestellten, verbindet ein wunderbar wertschätzender Umgang miteinander und mit den Kunden und Kundinnen. Alle sind von einer einnehmenden Freundlichkeit sowie Kommunikations- und Interaktionskompetenz geprägt. Sie moderieren alle Anfragen und Wünsche souverän – ganz egal, ob es sich um ein quengelndes Kleinkind, einen schwierigen Jugendlichen, um ein verträumt-verliebtes junges Backpacker-Paar oder einen fremdsprachigen Single-Senior auf Weltreise handelt. Auf einem großen Flatscreen laufen permanent Facebook-Messages ein. Über ein kostenfreies WLAN können Kunden und Kundinnen im Geschäft sowohl mit ihren eigenen Kommunikationstools ins große Netz gehen als auch über einige fest installierte Computer. Als registriertes Mitglied erfährt man über eine spezielle App, ob Freunde »Me & My Friends« besuchen oder ob andere Menschen, die man bisher noch nicht kennt, für einen interessant sein könnten, da sie bestimmte Interessen teilen. Näheres hierzu lesen Sie bitte in unserem Kapitel 4 unter »Visionen im Rückblick«.
    2.4.4 Eine nachhaltige Franchise-Bäckerei auf der vierten Bedürfnisebene
    Lassen Sie uns nun ein weiteres fiktives Greenfranchise-System in der Schweiz besuchen, das auf der vierten Bedürfnisebene positioniert ist. Als wir die Bäckerei »Karl M.« in der Züricher Bahnhofstraße erstmalig betreten, sind wir verunsichert. Kann das jetzt noch ein Greenfranchise-System sein, fragen wir uns. Es wirkt wie eine feine Edelbäckerei-Boutique. Braun- und Goldtöne herrschen vor, begleitet von modernisierten schweizerischen Traditionskennzeichen. Zielgenau das Richtige für Gutbetuchte, die sich so gern in dieser Gegend nach netten Kleinigkeiten umsehen, denken wir. Ein ähnlich anspruchsvolles schweizerisches Geschäft namens »Heimatwerk« kennen wir ja bereits. Beim Betreten von »Karl M.« fällt die wohltuende Klimatisierung und die angenehme Beleuchtung auf, die selbst Schweizer Schwinger wie Hollywood-Schauspieler erscheinen lässt. Übrigens ist das Schwingen seit 700 Jahren ein Schweizer Traditionssport, ähnlich dem japanischen Sumo, nur mit ein »bissle« mehr Bekleidung. Statt einem Mawashi kommen hier Schweizer Sennenhemd und Zwilchhose für den »Hosenlupf« zum Einsatz. Und es liegt in der Schweiz mit über 50.000 Mitgliedern 43 wieder absolut im Trend, wie wir beim Besuch des begehrten Schwingfestes auf der Rigi »Rigi Schwinget« selbst erleben durften. Und genau daran erinnert uns dieses Geschäft auch irgendwie, wenn auch sehr viel feiner. Der Name könnte durchaus auf einen mit neun Kränzen sehr erfolgreichen,
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