Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Granger Ann - Varady - 01

Titel: Granger Ann - Varady - 01
Autoren: Nur der Tod ist ohne Makel
Vom Netzwerk:
sich.
Er hat keine Schwierigkeiten gemacht.«
Ich fiel erleichtert auf meinen Stuhl zurück. »Gott sei
Dank!«, rief ich. »Also ist es vorbei!«
»Ich an Ihrer Stelle würde mich nicht dieser Illusion hingeben«, widersprach sie kühl. »Sie haben eine ganze Menge
zu erklären – und zwar mir .«
KAPITEL 20 »Er hat alles gestanden«, verkündete Janice.
Die »Belagerung der Jubilee Street«, wie die Zeitungen es
genannt hatten, war zwei Tage her. Janice hatte sich größtenteils beruhigt, und selbst Sergeant Parry hatte gelächelt,
als ich heute auf das Revier gekommen war, und mich mit:
»Hallo, wen haben wir denn da? Annie Oakley!«, begrüßt.
Ich war noch immer so erleichtert, dass ich mit dem Leben
davongekommen war, dass ich es durchgehen ließ.
Ganesh und ich saßen in Janice Morgans Büro. Diesmal
hatte sie uns gleich Tee angeboten und ein paar wenn auch
langweilige Biskuits.
Alle waren ausgesucht freundlich zu Ganesh, weil sie ihm
unberechtigt so übel mitgespielt hatten. Sie hatten angedeutet, dass man ihm eine Auszeichnung für seine Zivilcourage
verleihen wolle. Die Prellungen und blauen Flecken sahen
auch schon viel besser aus als noch vor zwei Tagen.
Ein weiterer Bonus war, dass er in den Augen seiner Familie jetzt nichts mehr falsch machen konnte. Er war ein
Held, wenigstens für die nächste Zeit.
»Ich kann es immer noch nicht glauben«, sagte ich zu Inspector Janice. »Ich war so fest überzeugt, dass Jamie oder
Lundy es getan hätten und einer von beiden hinter mir her
sei. Ich habe dem Eindringling voll ins Gesicht geleuchtet in
der Erwartung, einen der beiden zu sehen, und dann war es
Nick! Ich hatte mir sogar einen Plan zurechtgelegt, wie ich
vorgehen würde. Als ich Nick sah, bin ich vor Schreck erstarrt wie eine Idiotin. Ich habe einfach meinen Augen nicht
mehr getraut! Ich dachte, ich würde träumen. Können Sie
sich vorstellen, dass ich selbst in diesem Moment noch geglaubt habe, dass er mich mag und dass er mir nichts tun
würde? Ha! Er hat Terry geliebt und sie ermordet! Was für
eine Art Irrer ist er eigentlich? Er wirkte so normal auf seiner Farm unten in Abbotsfield. So beruhigend normal.«
»Ich hab dir gleich gesagt, dass du nichts über das Leben
auf dem Land weißt«, sagte Ganesh selbstgefällig. Wären wir
nicht in Janices Büro gewesen, ich hätte etwas nach ihm geworfen. Seit die Polizei Nick gefasst und uns auf freien Fuß
gesetzt hatte, hatte ich mir auf wenigstens ein Dutzend verschiedene Weisen »Ich hab’s dir gleich gesagt« anhören
müssen.
»Du hast ihn selbst kennen gelernt! Wenn er dir als Killer
vorgekommen ist, hast du es ziemlich entschieden für dich
behalten!«, war alles, was ich für den Augenblick entgegnen
konnte. »Du hast das Gleiche gedacht wie ich! Er wirkte völlig normal.«
»Ich habe überhaupt nichts gedacht! Ich habe kein vorschnelles Urteil gefällt – das warst du. Du hast für dich beschlossen, dass Nick Bryant ein netter Bursche wäre. Und
du hast dich in ihm getäuscht.«
Die Unterhaltung wurde beißend, und Janice beeilte sich,
dazwischen zu gehen.
»Nick Bryant ist jedenfalls kein netter Bursche. Er ist allerdings auch kein gewöhnlicher Verbrecher. Es ist eine ziemlich
traurige Geschichte. Er erzählt immer wieder, dass er Theresa
Monkton geliebt hat. Aber es war weniger Liebe als Besessenheit. Nick Bryant war durch und durch von ihr besessen.«
»Sie meinen«, sagte ich, »er ist ein Irrer.«
»Starke Emotionen bringen Menschen zu den merkwürdigsten Verhaltensweisen«, sagte Janice im Ton einer Oberlehrerin. Sie schlug den Blick nieder, und ihre Augen wirkten ein wenig glasig. Ich dachte, dass sie vermutlich wusste,
wovon sie redete – sie war schließlich eine Polizistin. Außerdem las sie in ihrer Freizeit wahrscheinlich diese kitschigen Romane. »Er beteuert immer wieder«, fuhr sie fort,
»dass er nicht die Absicht hatte, Terry zu töten. Sie hatten
einen Streit, und dann ist er irgendwie ausgerastet. Er erinnert sich nicht mehr an das, was er getan hat, nur an das,
was dabei herauskam. Sie lag bewusstlos am Boden. Er hielt
sie für tot. In seiner Panik beschloss er, es wie Selbstmord
aussehen zu lassen. Er nahm die Hundeleine und … na ja,
den Rest wissen Sie selbst. Er war völlig benebelt und wusste
offensichtlich nicht, was er tat.«
»Der Mann ist ein gemeingefährlicher Irrer!«, beharrte
ich entschieden. »Er läuft herum und bringt Leute um, die
ihm im Weg sind. Er hat den armen Squib
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher