Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming
Autoren: John Niven
Vom Netzwerk:
weiß, dass es ein hartes Stück Arbeit werden dürfte, dem, was da heute vor ihm liegt, auch nur den geringsten positiven Anstrich zu verleihen.
    Johannes’ Stapel enthält radikale Ideen und Zukunftsentwürfe. Als jemand, dessen Vater auf den Namen Zebedäus hörte, ist Johannes passenderweise der Mann für ungewöhnliche Ansätze, ein Querdenker.
    »Oh Gott, oh Gott, oh Gott«, murmelt Matthäus, während er seine Unterlagen durchsieht.
    »Kommt bitte ohne Umschweife zur Sache«, fordert Petrus sie auf. »Schildert Ihm ein klares Bild.«
    »Aye. Ein beschissenes klares Bild, du hast ja wohl den Arsch offen«, flucht Andreas. »Vielleicht ein Bild von einem riesigen verfickten Scheißhaufen, auf den irgendein Wichser draufgepisst und ihn dann mit stahlbeschlagenen Springerstiefeln in Grund und Boden getreten hat? Findest du, das würde es halbwegs auf den Punkt bringen?«
    Matthäus seufzt. »Muss bei euch alles immer gleich Scheiße und Pisse sein?«
    »Ich schätze, das wird schon werden«, sagt Johannes und blickt von dem Joint auf, an dem er gerade baut. »Ich meine, okay, da unten, das läuft ein bisschen nach dem Motto >Papa ist aus dem Haus, und die Kids feiern eine Party< - ihr wisst, was ich meine: Ein paar Flecken auf dem Teppich, ein paar kaputte Gläser, vielleicht, ähm, geht ein Fenster zu Bruch, aber am Ende des Tages hat niemand das Haus abgefackelt , richtig? Niemand ist zu Tode gekommen.«
    Andreas prustet höhnisch lachend.
    »Ähm, genau genommen, statistisch gesprochen ...«, sagt Matthäus, während er von seinen Tabellen, Grafiken und Listen aufschaut.
    »Johannes?«, unterbricht Petrus.
    »Mmmm?« Johannes steckt sich den fertigen Joint in den Mund und durchsucht seine Robe nach einem Feuerzeug.

    »Halt doch bitte einfach deine beschissene Klappe.« Petrus klaut ihm den Joint von den Lippen und zündet ihn sich selbst an. Johannes zuckt mit den Schultern, da hören die vier Heiligen, wie sich Stimmen und Schritte nähern. »Oh Gott, oh Gott, oh Gott«, sagt Matthäus noch einmal - und dann, mit einem Mal, öffnen sich die Türen, und Gott betritt den Raum mit Jesus im Schlepptau.
    Johannes sitzt am nächsten zur Tür und ist als Erster auf den Füßen. »Hey! Willkommen zurück! Ihr seht blendend aus.«
    Matthäus kommt gerade noch bis: »Wie ich höre, war das Angeln fanta...«
    »Ihr beiden«, sagt Gott und unterbricht sie, »behaltet diesen Schwachsinn gefälligst für euch und setzt euch auf eure dämlichen Ärsche, oder - ich schwöre - ich werde euch eure mickrigen Schwänze abreißen und sie für den Rest dieser beschissenen Konferenz als Ohrringe tragen.«
    »’tschuldigung«, murmelt Matthäus.
    »No Problemo«, sagt Johannes, während die beiden sich setzen.
    »Hallo«, sagt Petrus leise, als er und Gott sich umarmen. »Ich bin ja sonst nicht so der ›Ich hab’s ja gesagt‹-Typ, aber ...«
    Mit erhobenem Zeigefinger gebietet Gott ihm zu schweigen.
    »Alles klar, Chef?«, Andreas nickt ihm über den Tisch zu.
    »Hi Jungs«, grüßt Jesus in die Runde, nimmt sich einen Donut vom Buffet und lässt sich neben Matthäus in einen Sessel fallen.
    »In Ordnung«, sagt Gott, schmeißt Seine Unterlagen auf den Tisch und lässt sich an der Kopfseite nieder. »Da es ganz danach aussieht, als würden die da unten sich alle zehn bis fünfzehn Minuten in einen Genozid oder eine Hungersnot stürzen, lasst es uns anpacken.« Gott stützt Seine Ellbogen auf den Tisch, verschränkt Seine Hände und beugt sich fragend zu ihnen nach vorn. »Also, was, um Himmels willen, ist da unten los?«

5
    V IELE STUNDEN SPÄTER. HOCHGEKREMPELTE ÄRMEL. Volle Aschenbecher. Überall stehen Kaffeebecher und schmutzige Teller herum. Eine Flut von Papieren ergießt sich über den Tisch und auf den Fußboden, die Luft ist zum Schneiden dick vom Marihuanaqualm der zahlreichen Joints, die zur Steigerung der Konzentration und als Starthilfe für radikale kreative Denkansätze die Runde gemacht haben. Gott seufzt und stößt eine Wolke würzigen, holzigen Rauchs aus, als Er schließlich die offensichtliche Frage stellt.
    »Was zur Hölle«, fragt Gott, »läuft da mit den Christen? Es wimmelt nur so von beschissenen Christen.«
    »Es, äh, wurde irgendwann ziemlich verworren«, antwortet Petrus.
    »Verworren? Was, bitte schön, ist an SEID LIEB verworren?«
    »Wenn ich dürfte, Herr«, meldet sich Matthäus zu Wort und erhebt sich. Mit einer Handbewegung bedeutet Gott ihm zu sprechen. »Es ist zu einer Vielzahl von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher