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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor
Autoren: John Norman
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krampfhaft fest. Ich vollzog den Akt des Herrn über seine Sklavin, bis sie erschaudernd und schluchzend mit angezogenen Beinen zur Seite rollte. Dann streifte ich meine Tunika über und schob die Füße in die Mokassins. Vom Eingang schaute ich noch einmal in das Zelt. Hier und dort waren die Felle zerschlissen und ließen durch winziger Löcher Licht herein. Helligkeit drang außerdem durch das Rauchloch unter der Dachspitze herein. Später würden wir vielleicht die Seitenwände vier oder fünf Fuß weit hochrollen, was den Bau zu einer Art luftigem Baldachin werden läßt. Im Winter wird das Fellzelt durch einen Streifen Kailiauk-Fell zusätzlich abgedichtet. Ich schaute zum Mädchen zurück, das eine mehrfache Kette mit billigen funkelnden Glaskugeln um den Hals trug.
    »Zieh dich an, wenn du willst«, sagte ich, »und komm mit!«
    »Die Sklavin ist dankbar für die Berührung des Herrn«, flüsterte sie.
    »Beeil dich!« sagte Cuwignaka ungeduldig zu mir. »Es gibt Wichtiges zu tun!«
    Wir machten uns auf den Weg.
    »Wirf den Reifen, wirf den Reifen, Tatankasa!« rief mir ein kleiner Junge zu.
    Ich ergriff den Reifen und schleuderte ihn nach zwei täuschenden Ansätzen plötzlich nach links. Der Junge erfaßte die Bewegung aus den Augenwinkeln, fuhr herum und schoß zielsicher einen kleinen Pfeil durch das dahinfliegende Gebilde.
    »Eca! Gut!« rief ich. Die Treffsicherheit des kleinen Teufels erstaunte mich.
    »Noch einmal! Noch einmal, Tatankasa!« rief der Bursche. Mit Spielen dieser Art werden Fähigkeiten herangebildet und Reflexe geschult, die für einen erwachsenen Krieger später sehr wichtig sein können.
    »Geht nicht«, sagte ich.
    »Bitte, Tatankasa!«
    »Ich bin Sklave«, sagte ich. »Ich muß Cuwignaka begleiten.«
    »Ja«, sagte dieser nachdrücklich.
    Ich eilte hinter Cuwignaka her, der sich nun beinahe im Laufschritt zwischen den Fellhütten fortbewegte.
    Ein gezähmter Sleen fauchte mich an, und ich machte einen großen Bogen.
    »Dort!« rief Cuwignaka. »Siehst du sie?«
    »Das sind die Isanna?« fragte ich.
    »Ja!«
    Die Isanna, die Kleine-Messer-Bande des Kaiila-Stammes, kamen aus den Gebieten um den Ratsfelsen im Norden der nördlichen Gabelung des Kaiila-Flusses, westlich des Schlangen-Flusses, eines Nebenflusses des Nördlichen Kaiila. Die verschiedenen Banden des Kaiila-Stammes verteilen sich im Normalfall etwa so: Zunächst muß man sich vergegenwärtigen, daß es den Kaiila-Fluß gibt, der ungefähr nach Südwesten fließt. An einer Stelle mitten im Gebiet des Kaiila-Stammes gabelt sich dieser Strom in zwei Läufe, die als Nördlicher und Südlicher Kaiila gelten. Der Schlangen-Fluß, beinahe südlich strömend, mündet in den Nördlichen Kaiila. Das Land der Napoktan, der Armband-Bande der Kaiila, erstreckt sich östlich des Schlangen-Flusses und nördlich des Nördlichen Kaiila und des großen Kaiila. Die Wishmahi, die Pfeilspitzen-Bande des Stammes, hält die nördlich gelegenen Territorien innerhalb und ein Stück südlich der Kaiila-Gabelung. Die Isbu bewegen sich in den weiter südlich gelegenen Zonen zwischen dem Nord- und dem Südzweig des Kaiila-Wasserlaufs. Die Ländereien der Sandbande der Kaiila, der Casmu, schließen sich im Westen an die der Isanna an und im Nordwesten an die Gebiete der Isbu, oberhalb des Nördlichen Kaiila-Flusses. Nicht bekannt ist, ob der Fluß seinen Namen von den roten Wilden herleitet, durch dessen Gebiete er strömt, oder ob der Stamm sich nach dem Fluß benannt hat. Nach den Stammesgeschichten, die ich gehört habe, kann ich nur vermuten, daß die ersten Wilden in diesem Gebiet große Herden wilder Kaiila vorfanden. Wahrscheinlich wegen der Wirkung der Medizin nahmen sie dann den Namen Kaiila an.
    »Ein großartiger Anblick!« sagte Cuwignaka.
    »Ja«, stimmte ich ihm zu.
    Die Gruppe der Isanna-Kaiila umfaßt sieben- bis achthundert Menschen, die jetzt aus östlicher Richtung in das Lager einmarschierten, in langen Reihen und prächtig herausgeputzt. Die Casmu, die Wismahi und die Napoktan hatten sich den Isbu zur großen Sommerversammlung bereits angeschlossen. Die Casmu zählten etwa eintausend, die Wismahi, eine der kleineren Banden, fünf- bis sechshundert. Die Isbu stellten mit etwa siebzehnhundert Mitgliedern die größte Gruppe. Die Napoktan, die erst gestern im Lager eingetroffen waren, bildeten die kleinste Bande des Kaiila-Stammes: etwa vierhundert Männer und Frauen. Die Banden unterteilen sich in ihren Territorien oft in einzelne
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