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Goldschatz

Titel: Goldschatz
Autoren: Jude Deveraux
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gedrückt, während sie zärtlich seine Haare streichelte. Sie wollte jeden Quadratzentimeter von ihm kennen lernen, mit seinem Körper so vertraut werden wie mit ihrem eigenen.
    Und sie wollte wissen, was in seinem Inneren vorging. Sie wollte mit ihm teilen, mit ihm verschmelzen, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte.
    Vielleicht war es gut, dass sie einander unter solch ungünstigen Umständen kennen gelernt hatten, da sie jetzt wusste, dass sie ihm in Zukunft nie etwas würde vormachen müssen. Sie und ihre Freundinnen hatten häufig darüber gescherzt, dass Frauen sich so lange verstellten, bis. sie einen Mann »sicher« hatten. Dann erst konnten sie sich so geben, wie sie wirklich waren.
    Fiona hatte bei keinem Mann, nicht einmal bei Jeremy, das Stadium des Verstellens überschritten. Das heißt, so lange nicht, bis man sie des Mordes beschuldigt hatte.
    Aber auf Grund der Umstände, unter denen sie Ace kennen gelernt hatte, hatte sie sich ihm gegenüber von ihrer schlechtesten Seite gezeigt. Er hatte sie müde und übellaunig erlebt. Er kannte ihre sarkastische und spöttische Ader. Er wusste, dass sie in manchen Dingen blitzgescheit war und in anderen eher langsam. Er wusste sogar, dass sie zuweilen berechnend und rücksichtslos sein konnte.
    Und er liebte sie trotzdem.
    »Einen Penny für deine Gedanken«, flüsterte Ace ihr ins Ohr, als er sich neben sie gleiten ließ und ihren Kopf an seine Schulter zog.
    Sie lächelte in die Dunkelheit. »Ich ...«
    »Raus damit«, drängte er sanft. »Was immer es ist, ich habe schon Schlimmeres gehört.«
    »Wenn mein Vater zu Besuch kam, versuchte ich immer, das bravste und liebenswerteste kleine Mädchen auf der Welt zu sein«, sagte sie leise und verstummte dann.
    Ace dachte eine Weile darüber nach. »In der Hoffnung, dass er dich lieb genug haben würde, um dich mitzunehmen, wenn er wieder wegging, anstatt dich im Internat zurückzulassen.«
    »Genau«, bestätigte sie mit einem Kloß im Hals. »Die Zeitungsgeschichten über meine einsame Kindheit waren gar nicht mal so falsch.« Sie drehte den Kopf und küsste ihn auf den Hals. »Aber du ...«
    »Aber ich liebe dich, obwohl ich weiß, dass du ein übellauniges Weib bist!«
    »Das bin ich nicht!«, protestierte Fiona. »Das heißt, zumindest dann nicht, wenn ich nicht gerade wegen Mordes gesucht werde.«
    »Und du dich in Gesellschaft eines Mannes befindest, den du unausstehlich findest.«
    »Na ja, du warst auch nicht sehr nett zu mir«, hielt sie ihm vor. »Übrigens, wenn du mir noch einmal vorhältst, ich hätte deinen verfluchten Alligator zerstört, dann ... dann ...«
    »Was dann?«, wollte er lachend wissen und seine Hand begann wieder über ihre Hüften zu wandern. »Dann zündest du meinen Eintrittskartenschalter an?«
    »Dann zünde ich noch etwas ganz anderes an. Ich dachte im Übrigen, das hätte ich bereits getan.«
    »Ach ja ... muss mir entfallen sein. Warum zeigst du es mir nicht noch mal?«
    Fiona schwang ein Bein über ihn. »Ich glaube, das sollte ich sofort tun.«

KAPITEL 22
    Und, wo sind sie?-, fragte Fiona am nächsten Morgen beim ersten Anflug von Tageslicht. Sie war bereits wieder in ihre Kleider geschlüpft und kniete im Inneren des Zeltes.
    Ace lag noch ganz verschlafen da und blickte gähnend zu ihr auf. »Möchtest du nicht erst etwas essen? Oder trinken? Oder...«
    Ein Blick in seine Augen verriet, wonach ihm sonst noch der Sinn stand. Prompt fühlte sie, wie sein nackter Fuß an ihrer Wade hinaufglitt.
    Aber sie rückte von ihm ab. »Ich möchte ein Bad und ein normales Leben - in dieser Reihenfolge. Und beides werde ich erst bekommen, wenn wir dieses Rätsel gelöst haben und aus diesem Sumpf heraus sind.«
    Immer noch gähnend, rieb Ace sich das Gesicht und setzte sich dann im Zelt auf; aber als sein Kopf gegen das Zeltdach stieß, ließ er sich wieder zurücksinken. Fiona schob ich rückwärts durch den Zelteingang nach draußen.
    »Auch wenn du die Löwen siehst, wie willst du daraus ableiten, wer Roy, Eric und Rose getötet hat?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht, aber jede Einzelheit bringt uns ein Stück weiter. Glaubst du, ich habe jetzt Läuse im Haar?«
    »Eher Blutegel unter deinen Kleidern. Warum ziehst du sie nicht aus, damit ich nachsehen kann?«
    »Netter Versuch, aber die Antwort lautet: Nein. Zieh dich an und komm raus!«, befahl sie, wobei allerdings ein Lächeln ihre Strenge milderte. Es ist fast vorbei, sagte sie sich immer wieder. Der Albtraum würde bald
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