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Goldschatz

Titel: Goldschatz
Autoren: Jude Deveraux
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im Dickicht unter. »Und mit wem sind Sie verabredet, wenn ich fragen darf?«
    »Roy Hudson«, erwiderte sie und hoffte von ganzem Herzen, dass Hudson der Eigentümer dieses Parks war, damit sie alles in ihrer Macht Stehende tun konnte, damit dieser unmögliche Mensch gefeuert wurde. »Und Ace.«
    »Ace?«, wiederholte der Mann und seine Züge wurden sofort weicher.
    Jetzt hatte sie ihn am Wickel. Vielleicht würde Ace ihm ja die Visage polieren. »Ja, Ace. Ich bin hier mit ihm und Roy verabredet. Wir gehen zum Fischen.«
    »Tatsächlich. Und was machen Sie dann hier? Haben Sie vor, zum Fischen einen Kormoran zu benutzen?«
    Hierauf fiel Fiona keine passende Erwiderung ein. War das vielleicht ein Florida-Witz für Eingeweihte?
    »Halten Sie das für eine angemessene Kleidung zum Fischen?«, fuhr er fort, wobei er sie abschätzig von Kopf bis Fuß musterte.
    Sie hätte ihm liebend gern eine so ätzende Erwiderung um die Ohren gehauen, dass ihm Hören und Sehen vergangen wäre. »Wenigstens tragen Sie heute nicht mehr dieses dekorative Gebiss um den Arm.« Bei diesen ziemlich albernen Worten fiel ihr Blick zufällig auf die Brusttasche seines Hemdes, die mit folgenden Worten bestickt war: Ace, Kendrick Park.
    »Das war’s«, sagte sie, hob resignierend die Hände und trat den Rückweg zum Parkeingang an. »Ich habe genug. Mir reicht’s. Ich kann nicht mehr. Ich gehe zurück nach New York, wo man noch sicher ist.«
    »Fiona«, ertönte eine fremde Stimme hinter ihr, älter und freundlicher. Aber sie ignorierte sie.
    »Schätzchen, ich hätte Sie überall sofort wiedererkannt«, sagte der Mann, als sie auch schon seine Hand auf ihrem Arm fühlte und sich genötigt sah, stehen zu bleiben.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. »Roy Hudson.«
    »Stimmt genau, kleine Lady. Und jetzt kommen Sie rüber, ich möchte Ihnen den Rest der Crew vorstellen.«
    Roy Hudson war Anfang sechzig und sah so knuffig aus wie Puh der Bär; es war sogar eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden. Fiona lag es auf der Zunge, ihn zu fragen, ob er vielleicht eine Schwäche für Honig habe und einen Freund, der durchs Leben hüpfe.
    »Das ist Ace Montgomery, der Besitzer dieses kleinen alten Parks.«
    »Und er hat jeden Quadratzentimeter davon verdient«, entgegnete Fiona und lächelte über Roys ausgestreckte Hand hinweg dem Besitzer des heruntergekommenen Kendrick Parks ins Gesicht. Allerdings konnte sie sich nicht dazu überwinden, ihm die Hand zu schütteln.
    »Wir kennen uns bereits«, sagte Ace, die Lippen zu einem verächtlichen Grinsen verzogen, während er sie erneut von Kopf bis Fuß musterte. »Miss Burkenhalter und ich hatten eine ... eine Begegnung der etwas anderen Art auf dem Flughafen.«
    »Na wunderbar«, meinte Roy und schlug Fiona gleich darauf mit solcher Kraft auf den Rücken, dass sie beinahe Ace in die Arme gestolpert wäre. »Sind Sie soweit? Der Wagen wartet und das Boot ist auch klargemacht.«
    »Mr. Hudson«, sagte Fiona entschlossen. »Ich glaube, hier liegt ein Irrtum vor. Ich weiß, dass Sie mit Garrett gesprochen und mich verlangt haben, aber ich verstehe wirklich nicht das Geringste von der Vermarktung von Action-Figuren oder von Plüschtieren - oder was Sie sonst verkaufen wollen. Und ich verstehe auch nichts vom Fischen. Wenn Sie also nichts dagegen haben, möchte ich Sie bitten, bei Ihrem kleinen Ausflug auf mich zu verzichten. Ich würde es vorziehen, in die Stadt zurückzufahren.«
    Sie griff in die Außentasche ihres Rucksacks und holte ihr Handy heraus. Sie konnte es kaum erwarten, den »Fünf« zu erzählen, dass sie Recht gehabt hatte: Ace sah unglaublich gut aus: schwarze Haare, schwarze Augen, ein Körper... Und er war ganz offensichtlich ein ebenso großer Verlierer, wie sie vorausgesagt hatte. Der einsturzgefährdete Souvenirladen war der beste Beweis dafür.
    Als sie den Finger hob, um die Tasten zu drücken, warf sie einen Blick auf Ace. »Keine Angst, das ist echt und keine Plastikattrappe.«
    Ehe Ace hierauf etwas erwidern konnte, brach Roy in schallendes Gelächter aus. »Muss wirklich eine bemerkenswerte Begegnung zwischen Ihnen beiden gestern auf dem Flughafen gewesen sein. Aber vor uns liegen ganze drei Tage, in denen Sie mir alles darüber berichten können.« Hierauf legte er Fiona den Arm um die Schultern und führte sie mit sanftem Druck vom Eingang fort, wobei er sie wirkungsvoll daran hinderte, ihr Telefon zu benutzen. »Also, Schätzchen, weshalb ich
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