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Goldfieber

Goldfieber

Titel: Goldfieber
Autoren: Glen Cook
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nicht geschafft, ihn krankenhausreif zu schlagen. Sein Riesenblut machte es schwer, ihm wirklich wehzutun. Aber die beiden Idioten hatten ihn ins Aderlass-Spital bringen wollen. Oder sogar Schlimmeres.
    Vielleicht hatte ich bei Tom trotzdem etwas ausgelöst. Er sah wie ein junger Mann aus, der gelegentlich einen eigenen Gedanken entwickelt.
    Ich pfiff, als ich die Tür verriegelte, und schwelgte in meiner Ignoranz.

 
8. Kapitel
     
    Das war nicht gerade eine deiner überzeugendsten Vorstellungen, Garrett. Dieses Aufflackern moralischer Überheblichkeit könnte dich noch teuer zu stehen kommen.
    »Komm schon! Das waren Idioten! Vor allem der Blonde.«
    Der Inhalt ihres Verstandes bestätigt keines der Vorurteile, das du erwartest. Solche Idioten sind heutzutage vollkommen normal. Sie sind gekränkt. Sie brauchen ein Ziel für ihre Frustration. Diese beiden schienen im Grunde gute Menschen zu sein. Aber dennoch …
    »Dennoch? Was?«
    Sie hatten keine Tiefe. Selbst ein Verstand, der so übersichtlich ist wie der von Eierkopf Zarth, besitzt eine gewisse Tiefe.
    »Veralberst du mich? Es sind zwei hübsche Jungs, die noch nie in ihrem Leben einen Tag gearbeitet haben …«
    Garrett, sie sind einfach nur oberflächlich. Im Inneren. Menschen sind innerlich in Aufruhr. Ständige dunkle Strömungen kollidieren und sinken hinab in die Tiefe, wo man sie nicht sieht und nichts von ihnen weiß. Und zwar immer. Selbst in Mr. Zarth oder in Miss Winger. Aber bei den beiden vorhin befand sich nichts unter der fanatischen Oberfläche. Und gleichzeitig war dieser Fanatismus keineswegs so engstirnig und blind wie gewöhnlich. Sie haben deine Reinblut-Parabel begriffen. Und sie schienen nur deshalb nicht damit umgehen zu können, weil das nicht ihrem Charakter entsprach.
    Schön, ich kam nicht mehr mit. Bis auf den Teil, dass sie vollkommen oberflächlich waren. »Das überrascht mich nicht. Ich kenne solche Jungs. Von denen hab ich schon eine Menge gesehen. Sie geben einfach alles auf und lassen dann jemand anderen für sie denken. So ist das Leben einfacher.«
    Vielleicht. Aber ich habe eine starke Ahnung, dass uns besser damit gedient gewesen wäre, wenn du sie hier behalten hättest und ich sie hätte melken können.
    »Sie melken? Ich habe nicht ein einziges Muh von ihnen gehört.«
    Vordergründige Dummheit trifft selten auf eine scharfe Beobachtungsgabe. Du hättest sie nach Informationen abklopfen sollen. Und sie hier behalten sollen, während ich unter ihre glatte Oberfläche geblickt hätte. Anscheinend wollte er sich von mir nicht noch mehr aufregen lassen, als ich es bereits getan hatte. Ihr Freicorps finanziert sich vielleicht dadurch, dass es Gelder im Namen Des RUFs erpresst. Aber wir sind jetzt nicht mehr in der Lage, das herauszufinden. Nicht wahr?
    Ich hasse es, wenn er Recht hat. Und er hatte Recht. Ich lasse mich von meinen Gefühlen beherrschen. Ich hatte tatsächlich nicht daran gedacht, die beiden in Verbindung mit Weiders Problem zu bringen. Doch vielleicht hatten sie genau damit etwas zu tun. Einer ihrer Kumpane konnte beobachtet haben, wie die Mädchen mich besucht hatten.
    Das ist viel zu häufig dein Problem, Garrett.
    »Häh?«
    Du denkst nicht nach. Du reagierst emotional. Und du folgst dann deinem Instinkt, statt auf den Verstand zu hören. Aber ich habe in ihrem Gehirn nichts gefunden, was auf Weider hingedeutet hätte. Was natürlich keine Garantie dafür ist, dass diejenigen, die sie geschickt haben, genauso unschuldig sind.
    »Aha! Also wussten sie von dir!«
    Diese beiden jedenfalls nicht. Sie wussten auch nichts von dir, abgesehen von dem, was man ihnen gesagt hat. Ich glaube, du hast diese Sache verpfuscht, Garrett.
    Da war ich mir nicht so sicher. Wahrscheinlich hatten sie mich engagieren wollen. Dann seufzte ich. Er hatte wirklich Recht. Und das würde er mir für alle Ewigkeit unter die Nase reiben. »Ich denke, ich gehe mal zur Brauerei rüber und …«
    Ja. Das solltest du tun. Aber nicht sofort. Geh später hin. Wenn die Nachtschicht angefangen hat. In der arbeiten die jüngeren Leute, die den Cantard noch frisch im Gedächtnis haben. Wenn es bei Weider Menschen-Rechts-Aktivisten gibt, sind sie wahrscheinlicher unter den jüngeren Mitarbeitern zu finden.
    Was sollte ich sagen? Wo er Recht hat, hat er Recht. Und in letzter Zeit hatte er ein bisschen zu häufig Recht gehabt. »Gut. Was schlägst du stattdessen vor?« Irgendwas hatte er sicher auf Lager.
    Besuche Oberst Block. Frag ihn nach Dem
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