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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut
Autoren: Sandra Brown
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schön auszusehen, wie sie konnte, denn so wollte er sie haben.
    Hazel gab die Mitleidstour auf und führte sich wieder wie der Drache auf, der sie war. Eliot nannte sie eine »alte Hexe«, und Kathleen konnte ihm nur beipflichten. Seth hatte seit Kathleens A nkunft erst einmal nach seiner Schwester gefragt und ansonsten die beschränkten Besuchszeiten, die ihm gestattet waren, mit Kathleen verbracht. Und selbst dieses eine Mal hatte der A rzt interveniert und Hazel mit den W orten aus dem Zimmer gebeten: »Ich denke, es ist jetzt wirklich nicht der Moment, um über Geschäftliches zu reden.« Kathleen konnte nur raten, was Hazel dort drinnen im Zimmer gesagt hatte, bevor der A rzt sich eingemischt hatte.
    George und Eliot blieben die ganze Zeit über bei ihr. Sie hielten telefonischen Kontakt mit den Filialleitern, die ihnen versicherten, dass das W eihnachtsgeschäft glänzend lief. Kathleen gab die gute Nachricht an Seth weiter, dessen eingefallenes Gesicht daraufhin für einen kurzen A ugenblick etwas von seinem früheren Leuchten wiedergewann. »Großartig! A ber eigentlich überrascht es mich nicht. Immerhin habe ich die besten Mitarbeiter.«
    Es war kurz vor Mitternacht, als der A rzt aus dem Zimmer kam und leise die T ür hinter sich zuzog. Hastig stopfte er etwas in die T asche seines Kittels. Er starrte zu Boden, hob dann den Kopf und sah zu der jungen Frau, die von der Couch im W artezimmer aufgesprungen war und auf ihn zueilte.
    »Er möchte Sie sehen, Kathleen. Er hat ein Sedativum eingenommen, damit er schlafen kann.« Er blickte ihr tief in die A ugen. »Machen Sie sich darauf gefasst, dass er vielleicht nicht mehr …«
    Kathleen griff schluchzend nach Georges Hand. »Nein«, flüsterte sie.
    »Sie wird erst zu ihm gehen, wenn ich drin war!«, kreischte Hazel. »Ich will zu ihm. Ich muss ihm sagen, was für eine Hure seine Frau ist.« Sie drehte sich mit bösartigem Blick zu Kathleen um. »Du machst mir nichts vor! Ich weiß genau, wieso du mit in die Karibik wolltest. Damit du es da mit diesem Fotografen treiben konntest. W ahrscheinlich hast du die ganze Zeit mit ihm im Bett gelegen. W ieso sonst hat diese Schwuchtel«, sie deutete auf Eliot, »die dich wie eine Hoheit bewacht, wohl sonst zwei geschlagene T age gebraucht, um dich zurückzuholen? Du warst doch irgendwo mit diesem blonden Muskelprotz. Mein Bruder wird nicht sterben, ohne zu erfahren, was für eine Nutte er zur Frau hat.«
    »Hören Sie auf!« Dr. A lexander hatte nun doch die Fassung verloren. »Noch ein W ort, und ich lasse Sie aus dem Krankenhaus werfen. Es ist mir völlig egal, wie viel Geld Sie haben. Ihr Bruder möchte seine Frau sehen, und genau das wird er auch. Sie setzen sich hin und sind still, oder ich werfe Sie eigenhändig raus. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Sie unverschämter Mistkerl! W ie können Sie es wagen …«
    »Jetzt reicht’s!« Dr. A lexander packte sie am A rm und führte sie den Gang hinunter.
    »Du bist eine Nutte!«, schrie Hazel über die Schulter, als sie davongezerrt wurde. »Und er hat es gewusst! Er wusste, dass du eine Hure bist, als er dich geheiratet hat! Er ist schwach! Er hat keine Ehre im Leib!«
    Kathleen hielt sich die Ohren zu und wandte sich ab.
    »Kathleen«, sagte George leise; sanft drehte er sie bei der Schulter zu sich herum. »Das ist das Geschwätz einer Geisteskranken, und jeder hier weiß das. Jetzt trockne deine T ränen und geh zu deinem Mann. Dein Platz ist an seiner Seite.«
    »Wir rühren uns hier nicht von der Stelle«, fügte Eliot hinzu.
    Sie nickte niedergeschlagen und tupfte sich die A ugen mit dem T aschentuch, das George ihr darbot. A ls sie sich wieder gesammelt hatte, betrat sie das dunkle Zimmer. Die Maschinen summten noch immer. A nsonsten war es vollkommen still.
    »Kathleen?«, fragte Seth schwach.
    »Ja, mein Schatz.« Rasch ging sie zu seinem Bett und ergriff seine Hand.
    »War draußen irgendwas los?«
    »Jemand hat ein T ablett fallen lassen, glaube ich. Daraufhin gab es ein Riesentheater.«
    »Vielleicht war es ja eine Bettpfanne.« Er lachte.
    Kathleen lächelte ebenfalls. »Ja, wahrscheinlich.«
    »Du bist wunderschön heute A bend. Ich fand schon immer, dass dir Grün am besten steht.«
    »Ich habe es extra für dich angezogen.«
    Er hob den A rm und streichelte ihre W ange, rieb eine Strähne ihres Haares zwischen den Fingern. »Du bist so schön.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Das bin ich nicht.« Sie sehnte sich danach, ihm ihr Herz
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