Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gluehend

Gluehend

Titel: Gluehend
Autoren: Emma Green
Vom Netzwerk:
zusammenarbeiten.“
    „Jetzt sag bloß noch, dass er geil aussieht.“
    „Ja, er sieht echt gut aus, und er ist vor allem stockschwul.“
    „Scheiße. Und sonst?“
    „Sonst ist mein Boss eigentlich sympathisch und seine Assistentin ist eine verbitterte, zornige Irre …“
    „Eigentlich sympathisch? Und wie sieht er aus?“
    „Das ist wirklich das Einzige, was dich interessiert, oder?“
    „Amandine, seit Silas herrscht bei mir tote Hose. Lass mich ein bisschen träumen!“
    „Ferdinand de Beauregard … Ja, so heißt er wirklich!“
    „Das fängt ja gut an, er gefällt mir jetzt schon!“
    „Er sieht gut aus, ist um die dreißig, reich und mächtig. Genau dein Typ …“
    „Blond? Braun? Groß? Schlank? Muskulös? Welcher Typ?“
    „Braun, graue Augen, groß, schlank, blass und ein umwerfendes Lächeln. Sehr chic, sehr selbstsicher.“
    „Perfekt. Wann stellst du ihn mir vor?“
    „Wenn du gelernt hast, dich zurückzuhalten, und ich mich vor dem Mann, der mein Gehalt zahlt, nicht in Grund und Boden schämen muss …“
    „Also morgen? Passt mir gut!“
    „Wir werden sehen … Wie ist dein neuer Sommerjob?“
    „Es ist der Wahnsinn bei H&M! Ich kaufe ja gerne Klamotten, aber sie zu verkaufen …“
    „Und Tristan? Ich habe seit L.A. nichts von ihm gehört.“
    „Es geht ihm bestens. Er arbeitet viel, aber er hat eine Freundin gefunden!“
    „So schnell?“
    „Was hast du gedacht? Dass er sein ganzes Leben lang auf dich wartet?“
    „Nein, ich freue mich für ihn. Wie ist sie so?“
    „Nett, aber etwas eigen. Ich habe Tristan jedenfalls schon lange nicht mehr so glücklich gesehen. Iris scheint ihm wirklich zu gefallen.“
    „Umso besser … Jetzt, wo er jemanden gefunden hat, wird er vielleicht wieder mit mir sprechen …“
    „Ja, er hat gesagt, er will dich sehen! Und sie dir vorstellen.“
    Super, das wird ganz sicher nicht peinlich …
    Meine neugierige Marion besteht darauf, mich bis zum Gebäude von Agence Models Prestige zu begleiten. Sie gibt vor, so viel Zeit wie möglich mit mir verbringen zu wollen, aber ich bin ja schließlich nicht dumm. Ich weiß genau, dass sie um jeden Preis meinen Chef kennenlernen will. – Und wieder einmal bekommt sie genau, was sie will! Ferdinand geht vor dem Gebäude auf und ab, das Telefon in der einen, eine Zigarette in der anderen Hand, und sieht aus wie ein böser Bube – ein böser Bube in einem Hermès-Anzug! Als meine aufgeregte Freundin ihn aus etwa zehn Metern Entfernung sieht, packt sie meinen Arm.
    „Das ist er! Ich bin sicher, dass er das ist!“
    „Ja … Bitte, Marion, reiß dich zusammen!“
    „Stell mich ihm vor!“
    „Du bist verrückt! Er telefoniert gerade, und so, wie du aussiehst, ist das gar keine gute Idee.“
    Mein Boss hat mich erkannt und kommt auf uns zu. Einen Moment lang möchte ich mich umdrehen und mit Marion weglaufen, doch wir sind nicht weit genug von diesem Dandy entfernt und ich komme wieder davon ab.
    „Amandine, was für eine nette Überraschung! Ich hatte heute Morgen leider keine Zeit, Sie zu begrüßen.“
    „Guten Tag, Monsieur de Beauregard. Ich muss mich beeilen, Marcus wartet schon auf mich, wir müssen die Planung für die Pressekonferenz abschließen.“
    „Stellen Sie mir nicht Ihre Freundin vor?“, fragt er und wendet sich an Marion.
    „Marion Aubrac, sehr erfreut.“
    „Nicht so sehr wie ich“, antwortet er und sieht mich wieder lächelnd an. „Gut, ich muss wieder, aber wenn Sie etwas brauchen, Amandine, was auch immer es ist, melden Sie sich bei mir. Sie wissen ja, wo mein Büro ist …“
    Ich murmle ein „Auf Wiedersehen“ und seufze vor Erleichterung, als er weg ist. Marion hat alles mitgehört. Sie sieht meinem Boss nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwindet.
    „Der sieht ja noch besser aus, als ich gedacht hätte! Ist er vergeben?“
    „Das weiß ich nicht und es ist mir auch egal. Versetz dich mal in meine Lage, Marion, das ist mein Boss. Das Letzte, das ich brauche, ist, dass du ihm nachläufst. Außerdem ist er offenbar ein Schürzenjäger. Ich dachte, nach der Geschichte mit Silas willst du diesen Typ Mann meiden wie die Pest.“
    „Jeder kann sich ändern. Man muss nur den richtigen Menschen kennenlernen … Sieh dir nur Silas und Camille an!“
    „Glaube mir, das ist kein gutes Beispiel …“
    „Ach so? Verheimlichst du mir etwas? Ist etwas passiert?“
    „Ich habe keine Zeit mehr! Ich muss gehen. Bis bald, Marion!“
    Ich gebe ihr ein flüchtiges
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher