Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
Autoren: Simone Malina
Vom Netzwerk:
hineingeraten . Vier Stück an der Zahl! Die waren zwölf Meter lang!“, behauptet er großspurig. „Bei einem habe ich die Rückenflosse erwischt und habe mich von ihm durchs Wasser ziehen lassen.“
    Ich lausche Gustls Erzählungen mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen. Als er auch noch seine Behauptungen mit dem entsprechenden Fotomaterial untermauert, sehe ich Gustl mit ganz anderen Augen … also nicht mehr als Schluchtenscheißer, sondern als Walhaibändiger. Obwohl man auf den Fotos nicht wirklich erkennen kann, ob es sich bei dem Mann im Taucheranzug, der tatsächlich an der Flosse hängt, um Gustl handelt. Eigentlich hätte das jeder dranhängen können … ich zum Beispiel.
     
    In dieser Nacht denke ich nur an das Eine, nämlich an meinen Freund, den Hai. Ich bin dermaßen in meine Gedanken vertieft, dass ich nur gleichmütig nicke, als mir Marlene zuflüstert, dass sie heute mit Erich die Nacht verbringen wird.
     
    Am anderen Morgen bin ich diejenige, die in der Hängematte schaukelt und von Erich einen Handkuss zugehaucht bekommt. Ich verspüre keinerlei Eifersucht und bin sehr froh, dass unser delikates Verhältnis keinerlei Differenzen produziert. Als hätte ich mich mit Marlene abgesprochen, vermeiden wir es, uns indiskrete Fragen zu stellen.
     
    Obwohl sich der Urlaub langsam dem Ende näherte,
    gewöhnte ich mich an das zwanglose Leben auf Ko h Phangan, und vor allem, gewöhnte ich mich an die liebenswerte Gesellschaft von Erich und Marlene. Viele Dinge unternahmen wir zu dritt. Dazu gehörten unsere gemeinsamen Schnorchelausflüge, vorzugsweise an die Stelle, an der wir dem Walhai begegnet waren. Wir ließen uns auf Elefanten durch den Dschungel schaukeln, besuchten eine Plantage, in der trainierte Affen die Kokosnüsse von den Palmen pflückten und stürzten uns ins Getümmel der berüchtigten Vollmondparty. Unter Tausenden von Verrückten ließen wir die Sau raus. Tranken Alkohol, rauchten Joints und tanzten zum monotonen Takt der Beats, die aus hausgroßen Lautsprechern die Insel zum Beben brachten. Manche Dinge unternahmen wir zu zweit. Die nächtlichen Shoppingtouren durch die beleuchteten Verkaufsstände, unternahm ich mit Marlene. Wir kauften uns bunte Sommerkleider, Tücher, Schuhe, Modeschmuck und allerlei sinnlosen Krimkrams. Nur manchmal war einer von uns allein. Marlene, wenn ich mit Erich das Bett teilte – oder umgekehrt. Erich verbrachte kaum eine Nacht allein. Wir wechselten uns im wahrsten Sinne nach Lust und Laune ab. Entwickelten ein feines Gespür für unsere Bedürfnisse, ohne dass wir uns verbal austauschten. Ein Zwinkern, ein aufmunterndes Lächeln oder ein zustimmendes Abnicken genügte. Trotzdem stand ich zwei Tage vor unsere Abreise auf meiner Strichliste mit vier Nächten im Rennen.
     
    Die letzten zwei Tage verbrachten wir, wie versprochen, bei Lilli auf der Nachbarinsel Koh Tao. Lilli hatte extra für uns ein Willkommensfest organisiert. Wir wurden mit so viel Liebenswürdigkeit empfangen, dass uns vor Rührung die Tränen in den Augen standen. Ich hatte den Eindruck, dass alle Inselbewohner auf den Beinen waren und am Fest teilnahmen. Es gab Unmengen zu essen und zu trinken, es wurde musiziert, getanzt und viel gelacht. Erich wurde von allen Mitgliedern der Familie geradezu hofiert und mit kleinen Geschenken und dankbaren Blicken überhäuft. Aber auch ich und Marlene profitierten von der thailändischen Herzlichkeit. Kein Wunder, dass der Abschied von Lilli und ihren Verwandten sehr emotional ausfiel. Wir versprachen, dass wir nächstes Jahr wiederkommen würden, und ich hoffte innständig, dass wir dieses Versprechen auch einlösten.
     
    Nun stehe ich allein auf dem Deck der Fähre und blicke zum Meer hinaus. Obwohl das Wasser diesmal beinahe selenruhig umherplätschert, ist mir trotzdem ein wenig übel, weil sich die Insel immer weiter von mir entfernt. Dieser Urlaub war für mich das schönste Erlebnis in meinem Leben. Ich blicke auf meine Hand, mein silberner Ring glänzt im Sonnenlicht. Wie schön er doch ist, genauso wie du, meine schöne Insel.
    Au f Wiedersehen, Koh Phangan!
     

22. Kapitel
     
    Guten Tag, mein neues Leben!
    Wir sind ziemlich gerädert, als wir in unserem neuen Zuhause ankommen. In den zwei Wochen unserer Abwesenheit hat sich einiges verändert. Unsere Apartments sind tatsächlich fertiggestellt.
    Marlene und ich besitzen nun eine eigene Wohnung, die durch eine Zwischentür getrennt ist, aber dennoch über einen separaten Eingang
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher