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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind
Autoren: Nora Roberts
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Scherz sein?“
    Sie blinzelte. „Was?“
    „Geschenkt.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Dann wollte Gerald Sie also heiraten, und wenn ich Sie recht verstanden habe, wollten Sie das aber nicht. Und dann?“
    „Vor ein paar Monaten willigte ich ein.“ Verlegen schaute sie auf ihre Hände. „In eine Heirat mit ihm einzuwilligen war schwach und dumm, und ich bereute es auf der Stelle. Aber natürlich weigerte er sich, mir zuzuhören, als ich versuchte, ihm das zu sagen. Und dann war da noch dieses ganze Ringding“, fügte sie mit einem Seufzer hinzu.
    Fasziniert und amüsiert legte Mac den Kopf schräg. I „Ringding?“
    „Na ja, es war dumm, wirklich. Ich wollte keinen Brillantverlobungsring. Aber er hörte natürlich wieder nicht auf mich. Ich bekam einen zweikarätigen Brillanten, den er als eine gute Geldanlage anpries.“ Sie schloss die Augen. „Ich habe nichts Romantisches erwartet. Na ja … nein, ja doch, eigentlich schon, aber ich hätte mich damit abfinden sollen.“
    „Warum?“
    „Weil alle sagten, wie viel Glück ich hätte. Aber ich fühlte mich nicht glücklich. Er war mir sehr böse, als ich ihm den Ring zurückgab. Er sagte nur, dass er keinen Zweifel daran hätte, dass ich bald wieder zu Verstand kommen würde. Und dann würden wir einfach vergessen, was passiert war. Zwei Wochen später verlor ich meine Anstellung.“
    Sie zwang sich, Mac anzuschauen. Wie sie mit einiger Verwunderung registrierte, hörte er ihr wirklich zu. „Man redete von Einsparungen“, fuhr sie fort. „Ich war so schockiert, dass ich eine Weile brauchte, um rauszubekommen, dass er dahinter steckte. Die Bibliothek ist eine Stiftung der Petersons. Und dann wurde mir auch noch die Wohnung gekündigt. Und wem gehörte das Apartmenthaus?
    Auch den Petersons. Er wollte dafür sorgen, dass ich zu ihm zurückgekrochen komme.“
    „Aber Sie haben ihm einen Tritt in den Hintern verpasst.“
    „Er wird sich gedemütigt fühlen und sehr böse sein. Ich möchte nicht, dass er erfährt, wo ich mich aufhalte. Ich habe Angst vor ihm.“
    Etwas Neues und Eisiges flackerte in Macs Augen auf. „Hat er Sie geschlagen?“
    „Nein, nein, das nicht“, wehrte sie ab.
    Mac überlegte einen Moment. „Wir werden unser Bestes versuchen, um Ihren Namen da rauszulassen. Die Presse dürfte sich eigentlich für eine Weile mit der geheimnisvollen Frau zufrieden geben. Aber es wird nicht von Dauer sein, Darcy.“
    „Je länger, desto besser.“
    „Kommen wir zum Wesentlichen. Ich kann Ihnen das Geld noch nicht auszahlen, weil Sie sich bis jetzt nicht ausweisen können, und das macht die Sache heikel. Sie brauchen neue Papiere. Womit wir wieder bei einem Anwalt wären.“
    „Ich kenne keinen. Nur die Kanzlei, die die Sachen für meine Eltern geregelt hat, aber an die möchte ich mich nicht wenden.“
    „Das ist verständlich für eine Frau, die ein neues Leben beginnen will.“
    Ihr Lächeln erblühte langsam. „Ja, das ist genau das, was ich tue. Ich möchte Bücher schreiben“, gestand sie.
    „Wirklich? Was denn für welche?“
    „Liebesgeschichten, Abenteuerromane.“ Sie lachte hell auf. „Ich nehme an, das klingt verrückt.“
    „Überhaupt nicht. Für mich klingt es sehr verständlich. Sie waren Bibliothekarin, also müssen Sie Bücher lieben. Warum sollten Sie dann keine Bücher schreiben?“
    Sie starrte ihn erst entgeistert an, dann begannen ihre Augen zu leuchten. „Sie sind der erste Mensch, der das sagt.“
    „Sie sollten sich jetzt ein Notizbuch besorgen und an die Arbeit gehen.“
    „Meinen Sie? Meinen Sie wirklich?“
    „Ja, das meine ich.“ Er erhob sich, wobei ihm der überraschte Blick entging, den sie ihm zuwarf. „Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich korrekt wäre, aber wenn Sie möchten, kann ich meinen Onkel anrufen. Er ist Anwalt. Sie können ihm vertrauen.“
    „Ich würde es zu schätzen wissen. Mr. Blade, ich bin Ihnen so dankbar für…“
    „Mac“, unterbrach er sie. „Wann immer ich einer Frau annähernd zwei Millionen Dollar gebe, bestehe ich darauf, beim Vornamen genannt zu werden.“
    Das Lachen brach aus ihr heraus, doch sie hielt sich augenblicklich die Hand vor den Mund. „Entschuldigung. Es klingt nur so verrückt, wenn man es hört. Zwei Millionen Dollar.“
    „Eine höchst amüsante Zahl“, meinte er trocken, und ihr Lachen erstarb umgehend.
    „Ich habe bisher … Ich meine, ich habe bis jetzt noch gar nicht daran gedacht, was das für Sie bedeutet. Sie müssen mir
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