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Glueck (TaschenGuide)

Glueck (TaschenGuide)

Titel: Glueck (TaschenGuide)
Autoren: Susanne Schwalb
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Glücksgefühle auf den Einfluss bestimmter Hormone zurückzuführen sind. Hormone sind körpereigene Substanzen, die Informationen übermitteln; unter ihnen haben besonders die sogenannten Glückshormone Berühmtheit erlangt.
    Diese endogenen Morphine oder kurz Endorphine sind natürliche Opiate und damit wahre Rauschmittel. Sie überschwemmen uns sozusagen mit guter Laune, triggern Lustgefühle, wirken schmerzhemmend und beruhigend und steigern die Wahrnehmungsfähigkeit. Und all das ganz ohneNebenwirkungen, denn im Gegensatz zu synthetischen Drogen reichen die Dosen, in denen die Endorphine ausgeschüttet werden, nicht aus, um eine Sucht zu erzeugen.
    So sorgen die Endorphine etwa bei sportlichen Aktivitäten für jene euphorische Stimmung, um derentwillen wir körperliche Anstrengungen in Kauf nehmen. Bei Bungeespringern beispielsweise war während des Sprungs und kurz danach eine um das 200-Fache erhöhte Endorphinkonzentration zu messen. Aber sicherlich kennen auch Sie das erhebende Glücksgefühl, mit dem Sie für den mühevollen Aufstieg auf einen Berggipfel belohnt werden, oder die freudige Gestimmtheit, die Sie für das Durchhalten des Joggingparcours entschädigt. Es bedarf also nicht unbedingt sportlicher Höchstleistungen, um in den Genuss des Endorphinrausches zu kommen.
Dopamin und Serotonin
    Eine ganz ähnliche positive Wirkung auf unsere seelische Befindlichkeit haben auch die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin. Sie sind dafür verantwortlich, dass wir uns gut fühlen, denn sie funken eine ganz eindeutige Botschaft an die Neuronen im Gehirn: „Sei glücklich!“
    Das Dopamin sorgt darüber hinaus auch dafür, dass wir immer wieder Situationen aufsuchen, die schon einmal positive Gefühle in uns geweckt haben. Es erzeugt also nicht Glück selbst, sondern vielmehr ein Verlangen nach Glück – Dopamin meldet dieses Bedürfnis an den Körper, damit er etwas unternimmt, um es zu befriedigen. Für den Genussund das Glücksempfinden ist ein anderes Hormon zuständig: das Serotonin.
    Beispiel
    Andrea geht der lange Winter auf die Nerven. Sie ist oft traurig und gereizt, klagt über Antriebsarmut und kennt sich selbst nicht mehr. Was sie nicht weiß: Ihr Serotoninspiegel im Blut ist in den letzten Monaten gesunken, und dies hat ihre depressive Verstimmung ausgelöst. Ihr Arzt rät ihr zu regelmäßiger Bewegung im Freien, denn die Einwirkung von Sonnenlicht kurbelt die Serotoninproduktion an. Außerdem wird die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin gedrosselt, das bei Dunkelheit und winterlichem Tageslichtmangel für Schläfrigkeit sorgt. Und tatsächlich: Schon nach ein paar Spaziergängen an der frischen Luft geht es Andrea wieder besser. Sie fühlt sich wach und fit und findet endlich zu ihrer guten Laune zurück. Serotonin sei Dank!
    Der Serotoningehalt in Ihrem Blut sagt einiges über Ihre Glücksfähigkeit aus: Wenn er zu niedrig ist, würde Sie selbst das schönste Erlebnis nicht wachrütteln und zu einem Sturm der Begeisterung hinreißen können. Entsprechend hat man festgestellt, dass Menschen, die zu Depressionen neigen, konstant zu wenig Serotonin produzieren und auch nicht genug Nervenzellen besitzen, die dieses Hormon herstellen; und auch für Angst- und Schlafstörungen wird ein chronischer Serotoninmangel verantwortlich gemacht. Es konnte ebenfalls nachgewiesen werden, dass die Nervenzellen von Frauen und alten Menschen nicht so viel Serotonin herstellen können wie die von Männern. Aus diesem Grund werden vor allem Frauen und Senioren von Depressionen heimgesucht.

Was tun bei Glückshormonmangel?
    Wenn Menschen von einem Dopamin- oder Serotoninmangel betroffen oder jahreszeitlich bedingt depressiv verstimmt sind, ist das im Normalfall kein Grund zur Beunruhigung. Dies ist kein Schicksal, mit dem man sich abfinden muss, und wenn man nicht unter ernsthaften Depressionen leidet, sollte auch erst einmal die chemische Keule im Arzneischrank bleiben. Versuchen Sie lieber zunächst, das Problem durch Ihre eigene aktive Mitwirkung in den Griff zu bekommen. Sie selbst können nämlich eine ganze Menge tun, um Ihren Hormonhaushalt auszugleichen.
    Essen Sie sich glücklich
    Schokolade ist der Klassiker unter den „Nervennahrungsmitteln“. Sie enthält – neben Hunderten anderer Stoffe – zum einen satte Ration kurzkettiger Kohlenhydrate und zum anderen die Aminosäure Tryptophan, die im Körper nur mit Hilfe von ebendiesen Kohlenhydraten zu Serotonin umgebaut werden kann. Beide Substanzen
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