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GK467 - Der Killer-Geist

GK467 - Der Killer-Geist

Titel: GK467 - Der Killer-Geist
Autoren: A.F.Morland
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nach Hause.
    Der tote Freund ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Rance Dunn war dem Teufel zum Opfer gefallen. Tony Ballard hatte es gesagt.
    Corby wusch sich kaum, machte sich nur ein bißchen naß, zog sich aus und ließ sich ins Bett fallen. Weiterhin kreisten seine Gedanken um Rance, den die Höllenschlinge umgebracht hatte.
    Er nahm dieses schreckliche Erlebnis mit in den Schlaf hinein, und schon bald quälten ihn Alpträume. Er sah Rance wieder. Totenblaß. Und sein Freund sprach zu ihm: »Sieh dich vor, Tom. Bleib in Zukunft dem Hafen fern, sonst endest du so wie ich.«
    Von irgendwo schwebte im selben Augenblick eine Schlinge heran. Sie wischte über Rance Dunns Kopf und zog sich mit einem brutalen Ruck um den Hals zusammen. Tom Corby hatte das Gefühl, auch seine Kehle würde zugeschnürt. Er sah, wie sich Toms Gesicht verzerrte. Er erlebte den Todeskampf des Freundes mit, wie sich Rance verzweifelt gegen die Geisterschlinge wehrte, wie er diesen Kampf letztlich aber doch verlor.
    Und Tom Corby japste selbst nach Luft.
    Er bäumte sich im Bett auf.
    Fingerdick glänzte der Schweiß auf seiner Stirn. Er glaubte, zu ersticken. Mit einem heiseren Schrei setzte er sich auf - und war hellwach. Sein Herz hämmerte wild gegen die Rippen. Er griff sich an die Gurgel. Da war zum Glück kein Strick, und er konnte auch ganz normal atmen.
    Nervös und mit zitterndem Finger knipste er das Licht an. Er brauchte eine Zigarette, um sich zu beruhigen.
    Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
    Gierig rauchte er. Es würde wohl lange dauern, bis er das furchtbare Erlebnis seelisch bewältigt hatte. Nachdem er die Zigarette fertiggeraucht hatte, wagte er lange nicht, das Licht auszumachen.
    Schließlich drückte er aber doch auf den Knopf der Nachttischlampe. Ihm kam vor, als wäre das Haus voller unheimlicher Geräusche. Über ihm knackte es leise. Dann plätscherte irgendwo Wasser. Und gleich darauf vernahm Tom Corby Schritte auf der Treppe.
    Sein Herz krampfte sich zusammen.
    Wenn er Tony Ballard glauben durfte - und er sah keine Veranlassung, ihm nicht zu glauben-, war Schwarze Magie zu fast allem fähig. Auch dazu, die Wasserleiche zu neuem Leben zu erwecken.
    Geisterte der Tote nun durch die Stadt? Befand er sich etwa auf dem Weg zu ihm? Corby biß sich auf die Lippe. Stieg die Wasserleiche in diesem Moment vielleicht gerade die Treppe hinauf? Je länger sich Corby mit all diesen Dingen befaßte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, daß der Tote aus der Themse mit dem Tod seines Freundes auf jeden Fall zu tun hatte.
    Er hat Rance umgebracht! dachte Tom Corby aufgeregt. Mit dieser verdammten Höllenschlinge! Und nun kommt er zu dir!
    Die Schritte klopften weiter auf die Stufen. Immer lauter wurden sie. Corby, der viele verwegene Faustkämpfe zusammen mit Rance Dunn in allen möglichen Kneipen ausgetragen hatte, der niemals Furcht vor einem Gegner gehabt hatte, hatte in diesem Augenblick hundselendige Angst.
    Starr lag er im Bett.
    Sein Blick stach in die Dunkelheit.
    Die Schritte verstummten.
    Er steht vor deiner Tür! dachte Tom Corby bestürzt. Er wußte nicht, was er tun sollte, wenn die Wasserleiche seine Wohnung betrat. Zwar, sagte er sich, daß der Tote nicht herein konnte, weil die Tür abgeschlossen war, aber mit Hilfe von Schwarzer Magie stellte es bestimmt kein Problem dar, die Tür aufzukriegen.
    Was dann?
    Corby lauschte angestrengt. Er hörte nichts. Nur das Pochen seines Herzens und das Rauschen seines Blutes.
    Auf einmal klirrten Schlüssel. Gleich darauf ächzte die Tür der Nachbarwohnung und fiel dann ins Schloß. Der Nachbar war nach Hause gekommen. Corby atmete erleichtert auf.
    »Du machst dich noch verrückt«, sagte er benommen.
    Er drehte sich auf die Seite, konnte aber lange nicht einschlafen. Am nächsten Morgen erwachte er wie gerädert. Er arbeitete als Automechaniker in einer kleinen Reparaturwerkstatt, rief nach dem Frühstück seinen Chef an, der um vier Jahre jünger war als er, und teilte ihm mit, daß er heute nicht zur Arbeit kommen würde.
    »Was fehlt dir?« wollte der Chef wissen.
    Er erzählte ihm, was sich ereignet hatte und fügte hinzu: »Ich wäre mit meinen Gedanken nicht bei der Arbeit, würde mehr kaputtmachen als reparieren, wäre in meiner Gedankenlosigkeit eine Gefahr für meine Kollegen und mich. Du kannst mir den Tag abziehen.«
    »Ach was. Du machst heute blau und arbeitest dafür morgen mit doppeltem Einsatz, und wir sind quitt.«
    »Danke,
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