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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann
Autoren: A.F.Morland
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vor mir her. Sie trug einen bunt gemusterten Morgenrock, der um ihre Hüften eng anlag. Da der Stoff dünn war, konnte ich sehen, daß sie darunter nichts anhatte. Ihre Figur war klasse.
    Sie nahm sich im Wohnzimmer eine Zigarette, bot mir auch eine an. Ich schüttelte den Kopf. »Vielen Dank, ich bin Nichtraucher.« Statt einer Zigarette gönnte ich mir ein Lakritzebonbon.
    »Sie Glücklicher«, sagte sie. »Das ist heute schon mein viertes Päckchen.«
    »Damit bringen Sie sich um.«
    »Ich weiß, aber ich kann die Finger nicht davon lassen. Mein Körper braucht das Nikotin, da können die noch so oft auf die Packung schreiben, daß das Zeug schädlich ist. Sie scheinen einer der wenigen netten Privatdetektive zu sein. Menschlich. Wo findet man das heutzutage noch?«
    »Sie haben mit Lorne Lupino zusammengelebt und können sich sicherlich vorstellen, was mich am meisten interessiert.«
    »Ob ich wußte, daß er ein Profi-Killer war. Das haben mich die Bullen auch als erstes gefragt.«
    »Und wie lautet Ihre Antwort?«
    »Ich hatte keine Ahnung. Als ich davon erfuhr, fiel ich aus allen Wolken, und mich ekelte vor meinem eigenen Körper, den dieser Killer so oft berührt hat. Ich nahm sofort ein heißes Bad, goß Badeschaum und Badesalz bis zum Geht-nicht-Mehr ins Wasser und schrubbte wie verrückt. Eine blöde Reaktion, ich weiß, aber ich konnte nicht anders. Ich werde auch nicht lange in dieser Wohnung bleiben und in dem Bett schlafen, das ich mit Lorne teilte. Sobald ich etwas anderes gefunden habe, ziehe ich aus.«
    »Ich kann Sie verstehen.«
    Sie nahm einen Zug von ihrer Zigarette und blies den Rauch zu mir herüber. »Entschuldigung«, sagte sie, als sie es bemerkte.
    »Haben Sie einen Verdacht, wer Lorne Lupino umgebracht haben könnte?« fragte ich.
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen genausowenig helfen wie den Bullen, Mr. Ballard«, gab Polly Parton zurück. »Ich weiß nichts von Lornes Geschäften. Ich dachte, er wäre Reisender oder so was. Er hat mit mir nie über seinen Job gesprochen. Wenn ich ihn mal danach fragte, wurde er ganz sauer. Also ließ ich es bleiben. Ich dachte, er würde seinen Beruf hassen und wollte zu Hause nicht auch noch daran erinnert werden. Sie können sich nicht vorstellen, wie die Bullen mich mit ihren Fragen gelöchert haben. Die behandelten mich, als wäre ich Lornes Komplizin gewesen.«
    »Ich glaube Ihnen, daß Sie von seinen Jobs keine Ahnung hatten.«
    »Wenigstens einer«, seufzte sie.
    »Es besteht die Theroie, daß Lorne Lupino bei der Ausführung seines letzten Jobs umgekommen ist, Miß Parton. Überlegen Sie genau, ob Sie mir nicht wenigstens einen winzigen Tip geben können.«
    Für die Polizei hatte sie nicht so angestrengt nachgedacht, wie sie es nun für mich tat. Aber es kam trotzdem nichts dabei heraus. Sie wußte nicht, wen Lupino umbringen sollte, und sie kannte auch den Auftraggeber nicht.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich hätte Ihnen wirklich gern geholfen, weil ich Sie mag.«
    Ich erhob mich. »Tja, da kann man eben nichts machen.« Ich schickte mich an zu gehen.
    »Warten Sie«, sagte Polly Parton plötzlich. Auch sie war aufgestanden. Sie legte die Zigarette in einen weißen Keramikaschenbecher. »Gestern hörte ich Lorne zufällig mit jemandem telefonieren. Ich war einkaufen. Als ich heimkam, hörte mich Lorne nicht eintreten. Er sprach mit einem Mann namens Palance. Mehr weiß ich wirklich nicht.«
    Ich lächelte. »Das ist möglicherweise eine ganze Menge. Darf ich Ihr Telefon benutzen?«
    »Bitte«, sagte Polly und wies auf den Apparat an.
    Ich rief Tucker Peckinpah an. »Haben Sie den Fall etwa schon abgeschlossen, Tony?« fragte er lachend.
    »Noch nicht ganz, aber ich kenne möglicherweise den Auftraggeber des Killers.«
    »Wer ist es?« wollte mein Partner wissen.
    »Palance.«
    »Norman Palance?«
    »Vielleicht Norman, das weiß ich nicht. Polly Parton hat nur den Zunamen gehört, als Lorne Lupine mit ihm telefonierte.«
    »Norman Palance könnte Lupinos Auftraggeber gewesen sein, Tony. Wenn er es tatsächlich ist, dann weiß ich auch, auf wen er den Killer angesetzt hat. Es gibt auf der ganzen Welt keinen Menschen, den Norman Palance mehr haßt als Leigh Saxon.« Ich erfuhr von den Schwierigkeiten, die Palance hatte, und von dem Ärger, den ihm Leigh Saxon fortwährend bereitete. Saxon wollte Palance vernichten. Alles, was er unternahm, zielte darauf ab. Norman Palance schien sich nicht mehr anders zu helfen gewußt zu haben, als einen Killer
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