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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann
Autoren: A.F.Morland
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Schlagzeilen waren ja nicht zu übersehen.«
    »Was halten Sie davon?«
    Ich blickte auf den goldenen Ring mit dem schwarzen magischen Stein, den ich an der rechten Hand trug. »Ein bestialischer Mord.«
    »Ich werde den Verdacht nicht los, daß es dabei nicht mit rechten Dingen zuging. Die Polizei hat an Hand der Fingerabdrücke festgestellt, daß es sich bei dem Toten um einen Profi-Killer handelte. Man nimmt an, daß er einen Mordauftrag ausführen sollte, sein Opfer jedoch den Spieß umdrehte und ihn umbrachte.«
    Ich nahm einen Schluck von meinem Pernod. »Es wird Sache der Polizei sein, Licht in das Dunkel zu bringen, das diesen mysteriösen Mord umgibt.«
    »Es sollte nicht nur die Sache der Polizei sein, sondern auch die Ihre, Tony.«
    »Wenn Sie es möchten, hänge ich mich in den Fall rein, obwohl ich mich für Fälle mit übersinnlichem Background freihalten sollte.«
    »Meiner Ansicht nach ist dies so ein Fall, Tony.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Haben Sie gelesen, was für Verletzungen die Leiche des Killers aufwies? Eine Bestie muß über diesen Mann hergefallen sein. Vielleicht war es ein Wolf. Und die Haut des Opfers schimmerte gelblich. Das ist doch auch nicht normal. Mein sechster Sinn sagt mir, daß da böse Mächte ihre Hand im Spiel gehabt haben, und somit ist es ein Fall für Tony Ballard, den Dämonenhasser.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ganz wie Sie meinen, Partner.«
    »Der Tote hieß Lorne Lupino«, sagte Tucker Peckinpah. »Ich habe mir seine Adresse beschafft.« Der Industrielle kramte in der tiefen Tasche seines Hausrocks herum und brachte einen Zettel zum Vorschein, den er mir überreichte. »Er hatte eine Lebensgefährtin namens Polly Parton. Vielleicht können Sie von ihr erfahren, um wen sich Lupino kümmern sollte. Finden Sie heraus, wer den Killer ermordet hat, und Sie werden eine große Überraschung erleben.«
    »Das wird sich zeigen«, sagte ich, trank meinen Pernod aus und verabschiedete mich mit den Worten: »Sie hören bald wieder von mir, Partner.«
    Ich verließ Peckinpahs Haus, setzte mich in den Peugeot und fuhr los.
    Nach wenigen Minuten kroch mir eine eisige Kälte in die Beine. Sie schob sich in meinem Körper hoch, umklammerte mein Herz und raste bis zu meinem Kopf hinauf.
    Im selben Augenblick wurde die Windschutzscheibe milchig. Ich konnte nicht mehr hindurchsehen, erkannte nichts mehr von der Straße. Meine Hände wurden bleischwer und fielen vom Lenkrad herunter.
    Aber der Peugeot fuhr weiter.
    Eine unbekannte, unsichtbare Macht hatte das Steuer übernommen. Ich sah, wie das Lenkrad sich bewegte. Jemand korrigierte für mich den Kurs des Wagens.
    Wer?
    Auf der Frontscheibe entstand eine Bewegung. Zuerst sah ich nur einen schwarzen Fleck, dessen unscharfe Konturen sich ständig verformten. Von weither schien ja jemand auf mich zuzukommen, und je näher er kam, desto schärfer wurde seine Erscheinung. Bis er gestochen scharf vor mir auf der Windschutzscheibe klebte.
    Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtem!
    ***
    Lange hatte ich nichts mehr von ihm gehört, aber es gab ihn immer noch, und ich hatte jederzeit mit einer neuen Begegnung rechnen müssen, denn Rufus gab niemals auf. Mehrmals schon hätten Mr. Silver und ich ihn um ein Haar fertiggemacht, doch es war ihm jedesmal im allerletzten Augenblick gelungen, sich aus dem Staub zu machen. Wir hatten ihn nicht vernichten können, weil er sich knapp davor immer selbst zerstört hatte und danach wie der Phönix aus der Asche wiederauferstanden war.
    Aber eines Tages würde ich ihm zuvorkommen, das wußte ich.
    Sein bleicher Totenschädel grinste mich herausfordernd an. Er konnte vielerlei Gestalten annehmen, doch diese war seine ursprüngliche.
    Er trug eine schwarze Kutte mit hochgeschlagener Kapuze. Obwohl die Augenhöhlen leer waren, fühlte ich mich feindselig und haßerfüllt angestarrt.
    »Rufus!« knirschte ich.
    »Wir haben uns lange nicht gesehen, Tony Ballard.«
    »Woran lag das? Hattest du nicht den Mut, mir zu begegnen?«
    »Ich hatte anderweitig zu tun, aber nun bin ich wieder da.«
    »Dann kriege ich dich vielleicht diesmal!«
    Rufus lachte. »Du nicht, Ballard. Du schaffst mich niemals! Ich könnte dich jetzt spielend umbringen.«
    Er log. Denn wenn er tatsächlich die Möglichkeit gehabt hätte, mich, seinen gefährlichsten Feind, auszuschalten, hätte er es sofort getan. Aus irgendeinem Grund war er dazu jedoch nicht in der Lage. Vielleicht war er mir nicht nahe genug. Vielleicht klebte an
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