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GK323 - Der Selbstmord-Bringer

GK323 - Der Selbstmord-Bringer

Titel: GK323 - Der Selbstmord-Bringer
Autoren: A.F.Morland
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Berührung kamen, flog der halbe Bau in die Luft.
    Es war soweit.
    Alles war vorbereitet. Es fehlte nur noch das kleine Flämmchen, das das fürchterliche Inferno einleitete.
    Schwitzend zündete sich Sam Hyde eine Zigarette an. Verdammt, dachte er, warum hat das alles ausgerechnet so kommen müssen?
    Beinahe hätte das Streichholz seine Finger verbrannt.
    Er ließ es fallen. Mit einem dumpfen Geräusch schnellte eine nach links und rechts davonlaufende Flammenwand hoch.
    Gierig fraß sich das Feuer bis zu den beiden Leichen, leckte gierig an den Vorhängen empor, verbrannte den Teppich, die Bücher in den Regalen. Ungeheuer schnell erreichte es den Kellerabgang.
    Sam Hyde beeilte sich, schnellstens aus dem Haus zu kommen. Als er seinen Wagen erreichte, schlugen die Flammen bereits züngelnd aus den Fenstern.
    Hyde startete den Motor und fuhr los. Eine halbe Meile vom brennenden Haus entfernt hielt er seinen Wagen noch einmal an.
    Er schaute zurück. Hohe Flammen röteten den tintigen Nachthimmel.
    Plötzlich wurden massenhaft Funken nach oben geschleudert.
    Gleichzeitig rollte ein dumpfer Donner über die einsame Landschaft.
    Die Flammen hatten das Labor erreicht. Von diesem Moment an zerfetzte eine Detonation nach der anderen die Stille der Nacht.
    Die Flammen und Explosionen würden ganze Arbeit leisten. Sowohl vom Haus als auch von den beiden Leichen würde wohl kaum viel übrigbleiben.
    In dieser Hinsicht beruhigt, setzte Sam Hyde die Heimfahrt fort.
    Er erreichte bald London.
    Kurz darauf bog er in die Straße ein, in der er wohnte. Ringsherum war kein einziges Fenster mehr erhellt. Es war mittlerweile zwei Uhr morgens geworden.
    Hyde steuerte seinen Wagen die gewundene Abfahrt zur Tiefgarage hinunter.
    Er schälte sich müde aus dem Fahrzeug, nahm den Attachékoffer wie eine große Kostbarkeit an sich und betrat kurz darauf den Lift, der ihn surrend zu der Etage hinaufbeförderte, in der er wohnte.
    Daheim genehmigte er sich erst einmal einen Drink. Nachdem der Whisky zu wirken begann, begab er sich zum Telefon. Während er wählte, leckte er sich über die Lippen.
    Zweimal war das Signal zu hören. Dann eine Stimme, die Hyde gut kannte: »Ja?«
    »Ich bin’s, Hyde.«
    »Was gibt’s, Sam?«
    »Du weißt schon.«
    »Alles glattgegangen?«
    »Leider nein.«
    »Was ist passiert?« fragte der Mann am anderen Ende der Leitung erschrocken.
    »Day hat mich dabei erwischt«, sagte Hyde knirschend.
    »Verdammt!«
    »Reg dich nicht auf. Den Koffer habe ich trotzdem.«
    »Und was ist mit Day? Er wird zur Polizei rennen.«
    Hyde grinste. Der Whisky benebelte ihn ein wenig, und das tat ihm gut. »Er würde rennen, wenn er könnte.«
    »Was?«
    »Er kann nicht mehr.«
    »Wieso nicht?«
    Hyde lachte.
    »Mann bist du schwer von Begriff. Day kann nicht mehr zur Polizei rennen, weil er tot ist.«
    »Du hast ihn umgelegt?« fragte der Mann am anderen Ende plötzlich mit ruhiger Stimme, obwohl Mord eigentlich die meisten Leute aufregt.
    »Ihn und seine Frau«, sagte Sam Hyde.
    Der Mann lachte. »Alle Achtung, Sam. Das hätte ich dir nicht zugetraut, wo du mit den beiden doch so ein freundschaftliches Verhältnis hattest.«
    Hyde kniff die Lippen grimmig zusammen.
    »Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Sollte ja kein Vorwurf, sondern eine Anerkennung sein«, sagte der andere. »Du hast also den Koffer.«
    »Ja.«
    Die Stimme des Mannes am anderen Ende des Drahtes klang erfreut, als er sagte: »Na dann kann’s ja demnächst losgehen. Wir werden bald stinkreich sein, Sam - Partner!«
    »Ja«, sagte Sam mit wenig Enthusiasmus. Der Doppelmord trübte seine Freude. Die Sache würde ihm bestimmt noch lange im Magen liegen.
    Der andere hörte sofort, was mit Hyde los war. »Kopf hoch, Sam!« rief er, um den Partner aufzumuntern. »Nimm dir einen Drink, dann sieht die Sache gleich anders aus. Ich kann mir gut vorstellen, wie es in dir aussieht. Aber das vergeht bald. Du wirst vergessen. Je schneller dein Bankkonto wächst, desto eher wirst du Pola und Jim Day vergessen. Mein Wort darauf. Glaub mir, ich habe darin eine Menge Erfahrung. Soll ich noch auf einen Sprung bei dir vorbeikommen?«
    Hyde schüttelte den Kopf. »Nur das nicht. Wir sehen uns morgen.«
    Er legte auf und trank wieder Whisky.
    Na, dann kann’s ja demnächst losgehen, hatte Hydes Gesprächspartner gesagt.
    Es ging los.
    Sehr bald schon. Eine unerklärliche, schreckliche Selbstmordwelle begann unter Londons reichen Leuten zu grassieren.
    Ein riesiger Stein kam ins
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