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GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

Titel: GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.
Autoren: A.F.Morland
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wiederholte sich einen Stock höher. Marsha Caan blieb nicht stehen.
    Parnaby dachte, das Mädchen hätte Angst vor ihm.
    »Sie brauchen sich vor mir nicht zu fürchten, Miß Caan!« rief er. »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen etwas anzutun. Im Gegenteil. Ich bin froh, daß Sie wohlauf sind und es Ihnen gutgeht.«
    Sechs Etagen legte Hank Parnaby zurück. Er keuchte schwer und schwitzte stark. Doch das Mädchen hatte er immer noch nicht eingeholt.
    »Verdammt noch mal, was soll denn dieses idiotische Katz- und Maus-Spiel?« ärgerte sich Parnaby.
    Er trat auf den Dachparkplatz hinaus. Von Marsha Caan war weit und breit nichts zu sehen. Dafür entdeckte Hank Parnaby einen Mann, der einen blauen Arbeitsmantel trug und seinen Wagen auf Hochglanz brachte.
    »Entschuldigen Sie«, sprach Parnaby den Mann an. »Ist hier ein Mädchen vorbeigekommen? Jung, hübsch, blondes Haar. Wie ein Engel sieht sie aus.«
    »Seit einer halben Stunde sind Sie der erste, der das Dach durch diese Tür betreten hat«, antwortete der Mann.
    »Das gibt’s doch nicht…«
    »Okay, ich habe gelogen. In dieser halben Stunde sah ich zwei Pinguine, ein Kamel und einen Esel durch die Tür kommen. Zufrieden?«
    Hank Parnaby drehte sich zornig um. Er kehrte ins Treppenhaus zurück, doch Marsha Caan sah er vorläufig nicht wieder.
    Noch gefangengenommen von diesem Erlebnis kehrte er zu jener Etage zurück, in der er seinen Leihwagen geparkt hatte.
    Durch zwei Metalltüren führte der Weg ins Parkhaus. Hier war es diesig. Die Betonwände waren lieblos grau. Es stank bestialisch nach Abgasen, obwohl die Absauganlage auf Hochtouren arbeitete.
    Parnaby beschloß, sofort zu Clark Kenna zu fahren und diesem zu erzählen, was er hier erlebt hatte.
    Kenna würde ein Stein vom Herzen fallen, wenn er erfuhr, daß das Mädchen noch lebte. Parnaby holte die Wagenschlüssel aus der Hosentasche.
    Er erreichte die Parkbox, in der der Mietwagen stand. Er schob den Schlüssel aufgeregt ins Türschloß, öffnete den Wagenschlag.
    In diesem Moment, wo er sich in das Fahrzeug setzen wollte, hörte er plötzlich hinter sich eine Mädchenstimme, die seinen Namen sagte: »Mr. Parnaby«
    Er kreiselte herum.
    Da stand Marsha Caan. Stand da und lächelte ihn an. »Haben Sie schon aufgehört, mich zu suchen?«
    »Wo waren Sie? Ich lief Ihnen bis zum Dach hinauf nach«, stieß Hank Parnaby hervor. Er merkte, wie er kribbelig wurde.
    Irgend etwas stimmte hier nicht. Mit diesem Mädchen war etwas nicht in Ordnung. Ihr Blick mußte es sein.
    Leblose Augen waren das. Gebrochen starrten sie Parnaby an.
    Die Augen einer Toten!
    Mit einemmal bekam Hank Parnaby furchtbare Angst. Er war verrückt gewesen, hinter diesem Mädchen herzurennen. Er hätte besser daran getan, wie von Furien gehetzt aus dem Warenhaus zu rennen.
    Jetzt schien es für eine Flucht zu spät zu sein. Parnaby hatte das Gefühl, daß er aus dieser Parkbox nicht mehr lebend rauskam.
    Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Marsha Caan war nicht zufällig in dieses Warenhaus gekommen.
    Dieses Mädchen war hinter ihm her! Sie hatte auf ihn Jagd gemacht! Und nun saß er in der Klemme!
    »Worüber wollten Sie mit mir sprechen, Mr. Parnaby?« fragte Marsha kalt. »Über Ihr Verbrechen, das Sie an mir begangen haben?«
    Hank Parnabys Furcht befahl die nächsten Schritte. Gehetzt sprang er in den Mietwagen. Blitzschnell warf er den Wagenschlag zu.
    Mit zitternder Hand suchte er das Zündschloß. Immer wieder glitt er mit dem Schlüssel ab.
    Seine Nerven vibrierten. Er hörte die Stimme des Todesengels: »Sie werden diese Begegnung ebensowenig überleben, wie Ihr Freund David Atkins meinen Besuch überlebt hat.«
    Parnaby stieß einen entsetzten Schrei aus.
    Dieses Mädchen hatte Atkins also umgebracht. Und er war die Nummer zwei auf ihrer Totenliste.
    Endlich glitt der Zündschlüssel ins Schloß. Hank Parnaby warf dem Mädchen einen gehetzten Blick zu.
    In diesem Augenblick wandte sie ihm ihre rechte Gesichtshälfte zu. Daraufhin packte ihn das Grauen.
    Er war nicht fähig, den Motor zu starten. Fassungslos starrte er auf die Gesichtsverletzung.
    Höllische Dissonanzen begannen ihn zu quälen und zu lähmen. Er spürte eiskalte Finger an seiner Kehle.
    Und dann ereilte ihn das gleiche Schicksal wie seinen Freund David Atkins.
    ***
    Frank Esslin holte uns vom Kennedy Airport ab.
    Für die Zeit unseres New Yorker Aufenthalts standen uns die Gästezimmer in Franks großem Haus in Queens zur Verfügung.
    Ich war mal
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