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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner
Autoren: A.F.Morland
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Leuten, die getroffene Verabredungen nicht einhalten, will ich keine Geschäfte machen.«
    »Aber… aber Frank Maxwell ist für unsere Sache ein äußerst wichtiger Mann.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Baker. Er blickte zu dem Leichnam und grinste. »Wir werden ihn durch einen anderen wichtigen Mann ersetzen: Reginald Post. Frank Maxwell ist aus dem Rennen ausgeschieden. Wir werden keinen weiteren Gedanken mehr an ihn verschwenden, klar?«
    »Ganz, wie du meinst, Sian!«
    »Okay. Dann mach dich gleich mal auf den Weg, um Post einzuseifen«, sagte Baker und legte auf. Er schleppte Maxwell aus dem Livingroom, trug den Mann mit einer Hand, als hätte er überhaupt kein Gewicht. Der Fahrstuhl nahm ihn und den Toten auf. Die Kabine hielt in der Tiefgarage. Sian Baker warf den Leichnam in den Kofferraum seines Leih-Rolls-Royce. Danach ließ er den Motor an und fuhr mit dem Superschlitten langsam die Auffahrt hinauf. Sobald es der vorbeifließende Verkehr zuließ, fädelte sich Bakers Wagen ein. Er tat jeden Handgriff mit größter Selbstverständlichkeit, brauchte nicht zu denken, denn der Dämon in ihm wußte genau, welchen Weg er wählen mußte.
    ***
    Irgendwann kam Baker zum Bewußtsein, daß er auf dem Edens Expressway unterwegs war. Interstate Highway 94. La Bagh Woods kam in Sicht. Die quadratische Waldfläche wird von der linken oberen Ecke zur linken unteren Ecke vom Chicago River durchgeschnitten.
    Gleich dahinter bog der silbergraue Rolls-Royce ab.
    Sian Baker las ein Straßenschild: Hollywood Street.
    Und dann kam der Friedhof: Montrose Cemetery.
    Die Dämmerung setzte ein, als der Schrottmillionär seinen Wagen vor einem Seitentor des Friedhofs ausrollen ließ. Er schaute sich kurz um. Die Luft war rein. Es gab keine neugierigen Nasen, die sich für das, was hier geschah, interessierten. Baker stieg aus dem Fahrzeug. Er dehnte die kräftigen Glieder, begab sich zum Kofferraum, klappte den Deckel hoch und holte den Toten heraus.
    »Nun kommst du dorthin, wo du bei deinen vielen Weibern ohnedies bald gelandet wärst«, grinste der Millionär.
    Er trat auf das Gittertor zu, versetzte ihm mit dem Fuß einen kraftvollen Tritt, es flog zur Seite, und Sian Baker betrat den düsteren Friedhof. Über Grabhügel, Grabsteine und Grabkreuze strich ein kühler Lufthauch. Er verfing sich auch in den hohen Baumkronen und schüttelte mit seinen unsichtbaren Fingern die Zweige.
    Das leblose Menschenbündel mit sich schleppend, durchquerte Sian Baker zielstrebig den Friedhof. Der Keim des Bösen in ihm wußte, wohin er gehörte. Er war auf dem Weg zum geheimen Sitz der Dämonenclique, deren Mitglied er seit kurzem war.
    Eine Gruft aus pechschwarzem Marmor war sein Ziel. Sian Baker blieb davor einen Augenblick stehen. Es war ihm, als käme er in diesem Moment nach zahlreichen Irrwegen endlich nach Hause.
    Entschlossen betrat er die schwarze Gruft. Kalte Ströme glitten über seinen Körper, als würden sie prüfen, ob er würdig war, seinen Fuß hier hereinzusetzen. An den dunkel schimmernden Wänden zeigten sich funkelnde Augen, die den Ankömmling neugierig musterten. Baker verspürte keinerlei Furcht.
    Dies hier war sein wahres Zuhause. Wohin ihn die Ereignisse in Zukunft auch immer verschlagen mochten, seine Wurzeln würden für immer in dieser schwarzen Gruft bleiben.
    Er trat vor eine glatte Wand.
    Sie wurde im selben Moment transparent. Sein Körper tauchte mühelos in den durchsichtigen Stein ein. Er stieg eine breite Treppe hinunter, und obgleich es hier drinnen stockdunkel war, konnte Sian Baker seine Umgebung wahrnehmen, als herrschte Tageshelle.
    Jetzt erst begriff er, was er die ganze Zeit schon mit dem Leichnam vorgehabt hatte. Er legte die sterbliche Hülle des Senators auf einen schwarzen Marmorblock und wartete. Aus dem Nichts traten ihm plötzlich die beiden Ghouls entgegen, in deren Begleitung sich Rufus befunden hatte. Baker wies auf den Toten und sagte grinsend: »Hier. Den habe ich euch mitgebracht. Ich mache ihn euch zum Geschenk.«
    Die Bestien mit den dreieckigen Zähnen stürzten sich gierig auf die Leiche. Sie trugen sie fort, und Sian Baker konnte sicher sein, daß von Frank Maxwell in wenigen Minuten nichts mehr übrig sein würde.
    Rufus stieg aus dem klobigen Marmorblock. Seine wallende Kutte raschelte. Er nickte Baker zufrieden zu. »Du hast eine begrüßenswerte Tat begangen, Sian Baker. Ich bin sehr stolz auf dich, denn du beweist mir damit, daß es richtig war, dich in unsere Clique
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