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GK198 - Der Stierdämon

GK198 - Der Stierdämon

Titel: GK198 - Der Stierdämon
Autoren: A.F.Morland
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rechten Faust wegzubleiben, aber das gelang ihm nicht, denn ich wehrte alle seine Attacken mit der Rechten ab.
    Ungeduldig peitschte der Stierdämon mit dem Schwanz. Er riß sein grauenvolles Maul auf. Mesos hörte das Kommando – es war ein schauriges Gebrüll – und schnellte sofort von mir zurück.
    Was das zu bedeuten hatte, konnte ich mir gut vorstellen. Nun wollte sich der geflügelte Stier selbst um mich kümmern. Ich war müde und ausgelaugt. Die zahlreichen Kämpfe, die ich schon hinter mir hatte, hatten mich mürbe gemacht.
    Schwer atmend starrte ich den verfluchten Stier an, dessen glühende Augen mich zu hypnotisieren versuchten. Mein magischer Ring verhinderte jedoch, daß mich die Bestie in ihren Bann schlagen konnte.
    Gespannt fragte ich mich, mit welcher Attacke mich der Stierdämon fertigzumachen versuchen würde. Immer länger wurden die grellen Flammen, die aus seinem Maul schlugen.
    Feuer! Er würde mir wie ein Flammenwerfer Feuer entgegenspeien!
    In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Feuer bekämpft man am wirksamsten mit Feuer! Kaum hatte ich das gedacht, da riß ich aus meiner Jacke auch schon die beiden Dämonenfackeln heraus, die mir Lance Selby mitgegeben hatte.
    In der nächsten Sekunde fauchte mir die erste Flammenlanze entgegen. Ich schnellte zur Seite, streckte gleichzeitig beide Arme weit von mir und entzündete am vom Stier ausgestoßenen Höllenfeuer die beiden Fackeln.
    Ehe das Untier den nächsten Flammenatem nach mir schleudern konnte, sauste ich mit den hell brennenden Fackeln auf Mesos zu. Der knöcherne Mund des Gesichtslosen klaffte auf. Ein wahnsinniger Angstschrei drang aus seinem Hals.
    In panischem Schrecken wollte er zurückweichen, doch ich erreichte ihn, bevor er den ersten Schritt machte. Beide Fackeln stieß ich tief in seinen Burnus hinein.
    Das wallende Gewand fing sofort Feuer. Die magischen Flammen fraßen in Blitzesschnelle ein riesiges Loch in den Burnus. Augenblicke später brannte der Dämonenknecht so hell wie die Sonne.
    Das Feuer meiner magischen Fackeln fraß ihn auf. Er brüllte wie von Sinnen, wirbelte um die eigene Achse, schlug schreiend nach den Flammen, die daraufhin auf seine Hände übersprangen.
    Nun brannte jeder Zentimeter seines verdammten Körpers. Kreischend hetzte der Gesichtslose zu seinem Herrn, doch dieser vermochte ihm nicht zu helfen.
    Im Gegenteil, auch der Stierdämon hatte das magische Feuer zu fürchten, deshalb wich er brüllend und stampfend vor Mesos zurück. Der Gesichtslose folgte ihm.
    Mit einem wilden Sprung sprang er auf den Rücken des geflügelten Stiers.
    Der Unhold bäumte sich entsetzt auf. Das magische Feuer erfaßte auch ihn. Die Flammen rannten über sein schwarzes Fell, brachten die kleinen Goldklümpchen zum Schmelzen, einen Sekundenbruchteil später loderten auch schon die mächtigen Schwingen des Dämons.
    Sie hatten mit sich selbst so viel zu tun, daß sie keine Zeit mehr hatten, mich anzugreifen. Beide waren von einer furchtbaren Hysterie befallen.
    Sie kämpften nun gegeneinander. Der geflügelte Stier versuchte Mesos abzuwerfen, doch der Gesichtslose klammerte sich verzweifelt an seinen Herrn.
    Ein wüstes Rodeo spielte sich vor meinen Augen ab. Der Stierdämon bäumte sich vorne auf, stieg hinten hoch, feuerte mit seinen Beinen aus, schlug mir mit seinen brennenden Flügeln eine heiße Luft ins Gesicht, die mir den Atem nahm.
    Mesos ließ sich nicht abwerfen. Der Dämon schwang sich mit seinen Flügeln in die Lüfte. Der Gesichtslose verkrallte sich in seinem Fell. Hoch, immer höher flogen die beiden brennenden Gestalten. Ihr Schreien und Brüllen schmerzte in meinen Ohren, trotzdem hörte ich es mit Begeisterung, denn es verriet mir, daß ich gesiegt hatte.
    Je weiter die beiden sich entfernten, desto mehr verschmolzen sie miteinander. Bald waren sie nur noch eine einzige Flamme, die langsam in die Ewigkeit eintauchte und dort schließlich verglühte…
    ***
    Vladek hatte für Melissa einen Burnus gefunden. Den trug sie nun, als ich – immer noch schwer atmend und mit schweißüberströmtem Gesicht – auf die beiden zuging. Rodensky drückte mir ergriffen die Hand.
    »Danke, Tony.«
    Ich nickte stumm. Melissa starrte mit düsterer Miene auf den Boden. »Gehen wir«, sagte ich. Wir durchschritten die Dunkelheit, gelangten zu einer Treppe, stiegen diese hoch und traten wenig später aus dem Mausoleum des Hexers.
    »Mein Wagen steht dort drüben«, sagte ich. Meine Kniescheiben zitterten. Ich war
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