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GK102 - Die Rückkehr des Samurai

GK102 - Die Rückkehr des Samurai

Titel: GK102 - Die Rückkehr des Samurai
Autoren: A.F.Morland
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Wangen.
    Tränen flossen über ihre Wangen. Schweiß rann von ihrer fieberheißen Stirn.
    Da prallten die beiden Dämonen gegen die Tür.
    »O Gott!«, wimmerte das Mädchen.
    Langsam war sie am Ende ihrer Kräfte.
    »Himmel! Die Tür muss halten! Lieber Gott, lass die Tür halten!«
    Sie faltete in ihrer wahnsinnigen Angst die Hände, blickte zur Decke und versuchte zu beten.
    Doch daraus wurde nur ein unverständliches Gestammel.
    Und ein Wort kehrte immer wieder: »Bitte… Bitte… Bitte!«
    ***
    Um diese Zeit gingen Mr. Silver und ich zu Bett. Er hatte mir eine angenehme Ruhe gewünscht. Ich ihm auch.
    Ich hatte die Türen mit meinem magischen Ring vor dem Eindringen von Dämonen abgesichert.
    Damit konnte ich ein Eindringen zwar nicht völlig verhindern, aber ich war sicher, dass ich wach werden würde, wenn sich ein böser Geist daran zu schaffen machte.
    Nun lag ich in meinem Bett, hatte die Hände unter den Kopf geschoben und blickte zur Decke.
    Wir hatten einen Tag nach dem Vollmond.
    Draußen war die Nacht ziemlich hell. Und hier drinnen war es ebenfalls nicht besonders dunkel.
    Ich dachte an unser Abenteuer im Sumpf.
    Ich zermarterte mir den Kopf, wie wir Yorimoto Wara hier in dieser Tropenstadt finden und vernichten sollten.
    Kurz vor dem Abendessen hatte ich die beiden Flammenwerfer von dem Chinesen nachladen lassen.
    Ich erzählte ihm, dass mir die beiden Geräte bereits wertvolle Dienste geleistet hätten. Welche Dienste das genau gewesen waren, sagte ich selbstverständlich nicht.
    Ich dachte an Vicky, die ich immer noch nicht zurückgerufen hatte, wie ich es vorgehabt und auch versprochen hatte.
    Und im gleichen Zug dachte ich an Tiffany Segal, dieses nette Taxigirl, das vom Schicksal hierher nach Singapur verschlagen worden war.
    Mit dem Gedanken an ein Rendezvous mit diesem Mädchen dämmerte ich langsam hinüber…
    ***
    Erneut rannten die Dämonen gegen die verriegelte Tür an.
    Es klang jedes Mal, als wenn jemand mit einem mächtigen Hammer gegen das Holz donnern würde.
    Die Aufprallgeräusche wummerten laut durch die Stille des Hauses.
    Doch niemand kam, um dem Mädchen zu helfen.
    Das Holz brach mehr und mehr.
    Tiffany wusste sich in ihrer grenzenlosen Verzweiflung keinen Rat.
    In der Diele stand eine schwere alte Kommode.
    Sie stemmte sich ächzend dagegen.
    Unter Aufbietung all ihrer Kräfte gelang es ihr, die Kommode vor die Tür zu schieben.
    Dann rannte sie weinend ins Wohnzimmer.
    Plötzlich fiel Tiffanys Blick auf die Anrichte. Ihre Augen saugten sich am Telefon fest.
    »Hilfe! Ich brauche Hilfe!«, stöhnte sie.
    Und sie rannte mit schlotternden Knien zu dem Apparat.
    Zitternd hob sie den Hörer ab.
    Sie wollte die Polizei anrufen, doch neben dem Telefon lag auch noch ein Zettel mit einer anderen Nummer.
    Sie drehte sie keuchend, während die unermüdlichen Dämonen alles daransetzten, sich gewaltsam Einlass in ihre Wohnung zu verschaffen.
    Kaum hatte sie die letzte Ziffer eingetippt, da meldete sich am anderen Ende bereits die Stimme eines Mannes: »Ballard!«
    ***
    Ich hatte gleich beim ersten Läuten abgehoben, denn das Telefon stand auf meinem Nachttisch, und ich war eben erst im Begriff gewesen, langsam hinüberzudämmern, mit dem Gedanken an Tiffany Segal.
    Und nun war sie dran.
    »Tony!«, schrie Tiffany hysterisch. »Ich brauche dringend ihre Hilfe!«
    Ich federte aus dem Bett.
    »Um Gottes willen, was ist passiert?«
    »Der Samurai… Und ein Tiger… Nein, ein Mensch… Oder doch ein Tiger… Sie waren hinter mir her… Sie sind es noch… Ich bin zu Hause… Sie sind hinter mir hergerannt, Tony… Sie wollten mich umbringen. Ich habe die Tür verbarrikadiert. Aber ich fürchte, es wird ihnen gelingen, die Tür aufzubrechen…! O Gott! Sie rennen immerzu gegen die Tür an. Sie werden es schaffen, Tony! Ich bin verloren!«
    »Schieben Sie vor die Tür, was Sie können!«, riet ich dem Mädchen. »Ich komme sofort!«
    Tiffany legte auf.
    Ich wählte unverzüglich die Nummer 999 und verlangte Polizeihilfe für das Mädchen.
    Dann raste ich aus meinem Schlafzimmer, um Mr. Silver aus dem Bett zu holen.
    Während wir uns ankleideten, erzählte ich ihm in Schlagworten, welch grauenvoller Film soeben lief.
    Wir verließen wenige Minuten nach dem Anruf unser Haus.
    Silver sprang zu mir in den weißen Flitzer von Lea Mala, den wir seit ihrem Tod benützten.
    Ich trat das Gaspedal durch und ließ den Wagen mit Volldampf abzischen.
    ***
    Was Tiffany Segal schleppen konnte, stemmte sie
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