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GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

GK095 - Fahrstuhl in die Hölle

Titel: GK095 - Fahrstuhl in die Hölle
Autoren: A.F.Morland
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sagte Mr. Silver abschließend, »wenn du im Besitz dieses Amuletts bist. Es wird dir den richtigen Weg zeigen. Und du wirst ohne Schaden zurückkehren. Nicht so wie die anderen, die an ihrer Rückkehr zugrunde gegangen sind.«
    Das waren herrliche Aussichten.
    Ich sollte dem gefährlichsten Dämon, den es hier gab, sein Amulett vom Hals reißen.
    Das war dasselbe, als hätte jemand von mir verlangt, ich solle vom Empire State Building springen, mir aber nicht wehtun.
    Es schien mir unmöglich.
    Ich sah meine Chance auf eine Rückkehr mehr und mehr schwinden.
    Ich dachte an Vicky. Mein Herz krampfte sich zusammen.
    Ich würde sie nie mehr wiedersehen.
    ***
    Wir traten aus der Höhle.
    Leider sahen wir Braddocks Schergen nicht sofort. Als wir sie dann sahen, gab es für uns keine Fluchtmöglichkeit mehr, denn sie hatten uns blitzschnell eingekreist.
    »Ergreift sie!«, hörte ich Nicholas Braddock rufen.
    Seine Männer trugen Schwerter und Lanzen.
    Ich schaute nach Braddock. Und ich hatte den Eindruck, Delmer, der Vampir, wäre von den Toten auferstanden.
    Mr. Silver erschlug vier von Braddocks kräftigsten Leuten.
    Ich versuchte es ihm nachzumachen. Aber die Kerle setzten mir ihre Schwert- und Lanzenspitzen an den Leib, und ich mußte mich ruhig verhalten, um von ihnen nicht auf der Stelle durchbohrt zu werden.
    Mit Mr. Silver hatten sie es schwerer.
    Verdammt schwer sogar.
    Ihre Schwerter vermochten ihm nichts anzuhaben. Sie droschen zwar nach ihm, aber die Klingen sprangen klirrend von seinen Muskeln ab. Und die Lanzen, die sie ihm in den Leib zu rennen versuchten, knickten wie Halme.
    Da riß Nicholas Braddock sein Hemd auf.
    Ich sah das gleißende Amulett, von dem Mr. Silver mir erzählt hatte.
    Ein gebündelter Lichtstrahl flog Silver entgegen. Als Vergleich fiel mir eine Laserkanone ein. Als der Strahl Mr. Silver traf, war der Bann gebrochen. Er verfügte nur noch über menschliche Kräfte. Und er war verwundbar. Sie ritzten ihm die Haut mit ihren Schwertern auf. Er blutete. Es war das erstemal, daß ich ihn bluten sah.
    Nun wußte ich, daß er sich zu Recht vor diesem Amulett gefürchtet hatte.
    Sie schleppten uns ins Dorf zurück.
    Im Palast fand eine lächerliche Verhandlung statt.
    Wir befanden uns in einem großen Gerichtssaal. Braddocks Schergen waren die Ankläger. Sowohl Mr. Silver als auch ich wurden der Hexerei bezichtigt. Und des Mordes an Delmer Braddock, dem Einsiedler.
    Ich dachte, mich verhört zu haben. Sie nannten ihn nicht den Vampir, sondern den Einsiedler. Als wäre er der harmloseste Mensch gewesen, den man sich vorstellen kann.
    »Bring ihn um!«, raunte mir Mr. Silver zu.
    Das war leichter gesagt als getan. Verdammt leicht war das gesagt. Und verflucht schwer war es getan. Die Kraftprobe, die mir Nicholas Braddock beim Steinbruch vor der Höhle geliefert hatte, war eindrucksvoll genug gewesen.
    »Töte ihn, Tony!«, zischte Mr. Silver während sie über uns redeten und unseren Tod von Nicholas Braddock, dem Hexenjäger und Inquisitor, verlangten.
    »Wie?«, fragte ich nervös. »Wie denn? Ich schaffe das nicht. Wenn du es nicht geschafft hast, gelingt es mir schon gar nicht.«
    »Du mußt es versuchen.«
    »Und wie?«
    »Sobald du die Gelegenheit dazu hast, greif ihn mit deinem magischen Ring an.«
    »Mein Ring ist ein Spielzeug gegen dieses Amulett!«, sagte ich verbissen.
    »Wenn du ihn tötest, steht deiner Rückkehr in dein Jahrhundert nichts mehr im Wege. Ich würde mit dir gehen, Tony Ballard. Als dein ergebener Diener. Ich würde dich fortan vor allem Bösen beschützen… Töte Braddock! Töte ihn für mich!«
    Sie rissen uns auseinander, weil wir gesprochen hatten.
    Sie schlugen Mr. Silver auf den Mund.
    Und mir schlugen sie ebenfalls ins Gesicht. Ich fiel um. Sie zerrten mich wieder auf die Beine. Das Urteil war nun zu erwarten.
    Nicholas Braddock, dieser schleimige, falsche, verschlagene Kerl verkündete seinen Spruch.
    Erst mal sollte Mr. Silver im Verließ sieben Tage lang gefoltert werden.
    Und ich sollte an den Pranger gestellt werden, der sich auf dem Dorfplatz befand. Da sollte ich sieben Tage lang je zwanzig Peitschenhiebe bekommen. Nach diesen sieben Tagen sollten Mr. Silver und ich ausgetauscht werden. Dann sollte er am Pranger stehen und ich im Verlies schmachten.
    Nach diesen zwei Wochen würden wir wohl gestanden haben, daß wir mit dem Teufel im Bunde wären.
    Das wäre dann der Zeitpunkt, wo sie uns auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollten.
    Sie schleppten uns
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