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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir
Autoren: A.F.Morland
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lang kann überhaupt keine Rede sein. In einer Woche habe ich das schon längst vergessen. Wäre gut, wenn du das auch könntest.«
    Dickinson knallte mit der Faust zornig auf die Kommode.
    »Verdammt, ich kann das nicht. Ich pfeife auf das Geld. Ich will es nicht mehr haben.«
    Kelly sprang ärgerlich auf.
    »Jetzt nimm mal Vernunft an, Cliff, ja? Willst du mir jetzt jeden Tag dieses Theater machen? Du weißt doch gar nicht, wie es um den Pförtner steht. Weshalb machst du dich denn verrückt? Vielleicht erfreut er sich schon wieder bester Gesundheit… Ich meine, den Umständen entsprechend natürlich.«
    »Der erfreut sich keiner Gesundheit mehr, Bob. Ich sage dir, der ist tot. Ich fühle das. Der Pförtner lebt nicht mehr, Bob.«
    »Dann hat er eben Pech gehabt.«
    »Wir – wir sollten uns der Polizei stellen, Bob!«
    Kelly starrte den Komplizen erschrocken an.
    »Bist du denn noch zu retten, Cliff?«
    »Wir haben einen Mord begangen, Bob!«
    »Egal, was aus dem Pförtner geworden ist, Cliff, zur Polizei gehen wir beide nicht! Hörst du? Ich sagte wir beide. Wir haben dreißigtausend Pfund geerbt. Die gehören uns. Wenn du davon nichts haben willst, ist das deine Sache. Ich gebe das Geld jedenfalls nicht mehr zurück, verstehst du? Und jetzt möchte ich dich mal in aller Freundschaft warnen, Cliff! Wenn du versuchen solltest, zur Polizei zu rennen, um da eine groß angelegte Beichte vom Stapel zu lassen, werde ich das zu verhindern wissen.«
    Dickinson schaute Kelly erschrocken an.
    »Du willst mir drohen, Bob?«
    »Fass es auf, wie du willst, Cliff. Jedenfalls gehst du nicht zu den Bullen!«
    Eine heiße Zorneswelle schoss Dickinson ins Gesicht.
    Noch nie hatte er Bob Kelly mehr gehasst wie heute, und er verfluchte den Tag, an dem er mit diesem Mann bekannt geworden war.
    »Ich lasse mir von dir keine Vorschriften machen, Bob!«, schrie er, außer sich vor Zorn.
    Kelly stellte sich breitbeinig vor ihn, schob das Kinn herausfordernd vor und sagte höhnisch: »So? Und wie willst du das verhindern?«
    »Indem ich dir die miese Fresse volldresche!«
    »Woher nimmt der Schlappschwanz denn auf einmal so viel Mut?«, brüllte Bob Kelly vor Lachen.
    Dickinson sprang ihn an.
    Er schlug ihm die Faust mitten ins verhasste Gesicht.
    Kelly zuckte zwar zurück, aber nicht schnell genug. Der Schlag traf ihn voll und schleuderte ihn quer durch die mit alten Möbeln eingerichtete Stube. Kelly krachte hart gegen die Wand, schnellte sich davon aber sofort wieder ab und empfing den anstürmenden Dickinson mit einem Uppercut, der diesen zu Boden schleuderte.
    Nun trat Kelly mit den Füßen nach dem Komplizen. Er verletzte Dickinson am rechten Augenlid. Das raubte dem Mann den Verstand.
    Wutschnaubend sprang er auf. Er riss einen Stuhl hoch und drosch ihn Kelly auf den Schädel. Der Stuhl zerbrach.
    Kelly wankte benommen und musste nun mehrere schwere Treffer einstecken. Doch dann bekam er einen Tonkrug zwischen die Finger, der auf dem Fensterbrett stand.
    Dickinson kam mit gesenktem Kopf wie ein Stier. Kelly riss den Krug hoch und schmetterte ihn dem tollwütigen Komplizen ins Genick.
    Röhrend brach Dickinson nieder. Und nun nagelte ihn Bob Kelly mit seinen Fäusten so lange zusammen, bis er sich total verausgabt hatte.
    Atemlos ließ Kelly von dem Freund ab. Er stärkte sich mit Whisky, den er aus der Flasche trank.
    Dickinson blieb blutüberströmt liegen. Kelly kümmerte sich nicht um ihn. Er stieg über ihn hinweg, begab sich gelassen ins Schlafzimmer, zog sich aus und warf sich ins Bett.
    Was mit Dickinson war, war ihm völlig egal.
    Eine volle Stunde blieb der Ausgeknockte auf dem dreckigen Boden liegen. Dann erhob er sich kraftlos, wusch sein geschwollenes Gesicht sauber, setzte sich ächzend an den Tisch und trank den Whisky aus, den Kelly übrig gelassen hatte.
    ***
    Um Mitternacht schlug der Vampir erneut die Augen auf.
    Das Glas der Vitrine war inzwischen erneuert worden, doch es vermochte ihn nun nicht mehr zurückzuhalten, wie das in den vergangenen zweihundert Jahren der Fall gewesen war.
    Gestern war Menschenblut in den Mund des Blutsaugers geflossen.
    Menschenblut!
    Dieser kostbare Saft hatte Christopher Hood zu neuem Leben erweckt. Er wollte mehr davon haben, wollte jenes teuflische Spiel fortsetzen, das er vor dieser langen Frist hatte beenden müssen.
    Wie eine große runde Laterne hing der helle Vollmond am Himmel. Das Licht des Mondes gab dem Untoten geheimnisvolle Kräfte. Diabolisch und grausam funkelten die
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