Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK047 - Die Höllenbrut

GK047 - Die Höllenbrut

Titel: GK047 - Die Höllenbrut
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Frage.
    Zum Glück merkten die anderen nicht, wie sehr ihn die Angst bereits quälte.
    Die letzten Häuser des Dorfes blieben hinter ihnen.
    Die vier betrunkenen Männer stapften durch das hohe Gras einer feuchten Wiese. Vom nahe gelegenen Moor stiegen bizarr geformte Nebelschleier auf, die ihre Gestalt ständig veränderten, wodurch sie den Anschein erweckten, als würden sie leben.
    Schaudernd fuhr sich Tom Kollo über die zusammengepressten Lippen. Sie waren gleich da. Kollo hatte das Gefühl, eine eiskalte Hand würde ihm über den Rücken fahren. Beinahe hätte er den Vorschlag gemacht, umzukehren. Doch dann biss er sich schnell auf die Zungenspitze und hielt den Mund. Er achtete darauf, nicht als Letzter zu gehen, und er warf stets einen ängstlichen Blick zurück, als befürchtete und erwartete er einen schrecklichen Angriff von irgendwelchen Gespenstern.
    Der uralte Galgenbaum stand auf einem kleinen Hügel.
    Man konnte ihn schon von weitem sehen. Wie ein schreckliches Untier stand er da, reckte seine dicken Äste wie kräftige Arme nach allen Seiten und zum schwarzen Himmel hinauf.
    Je näher die vier Männer diesem Baum kamen, desto zögernder setzten sie ihre Schritte.
    Etwas Unheimliches schien von diesem Baum auszugehen. Keiner wollte ihn als Erster erreichen.
    Plötzlich blieb Glenn Farr mit entsetzt aufgerissenen Augen wie angewurzelt stehen.
    »Da!«, schrie er schrill.
    Die anderen blieben ebenfalls sofort stehen.
    »Um Himmels willen!«, stieß John Holt mit bebenden Lippen hervor.
    »Gott erbarme sich unserer Seelen!«, presste Tom Kollo zitternd hervor.
    »Das gibt’s doch nicht!«, sagte Delmer Jones und schüttelte unwillig den Kopf. Er wollte nicht glauben, was er sah – genauso sah wie seine Freunde. Er tat es als Sinnestäuschung ab. Er schob es dem vielen Alkohol zu, den er getrunken hatte. Aber konnten sich vier erwachsene Männer – selbst wenn sie betrunken waren – so schrecklich täuschen?
    Entsetzt starrten die vier Männer auf den schwarzen Galgenbaum.
    Die sieben Hexen baumelten an dem dicken Ast, an dem sie vor hundert Jahren aufgehängt worden waren. Ihre Körper schienen zu fluoreszieren.
    Etwas Grauenvolleres hatten die vier Männer noch nicht erlebt…
    ***
    Ein Wind kam auf. Er wurde heftiger.
    Kam aus dem Nichts, denn der Himmel war klar, und es war kein Unwetter zu erwarten.
    Die leuchtenden Körper der gehenkten Hexen begannen im Wind zu schaukeln.
    Die vier Männer drängten sich dicht aneinander. Nun hatte auch Delmer Jones Angst. Farr starrte ihn mit teigigem Gesicht an.
    »Was sagst du dazu, Delmer?«
    »Ich begreife das einfach nicht«, stieß Jones kopfschüttelnd hervor.
    »Hauen wir ab!«, riet John Holt.
    Sie wandten sich um, doch keiner begann zu laufen. Sie konnten sich nicht vom Fleck bewegen. Die furchtbaren Hexen hatten sie bereits in ihren Bann geschlagen.
    Mit hämmernden Herzen und schweißnassen Gesichtern starrten sie wieder zum Galgenbaum.
    Der Wind wurde zum Sturm. Er heulte schaurig in den Zweigen des Galgenbaumes. Die leuchtenden Körper der toten Hexen schaukelten wild hin und her.
    Die Männer hatten den Eindruck, die sieben Körper würden zum Leben erwachen.
    Ein siebenstimmiges schreckliches Kichern ließ die Männer jäh zusammenfahren.
    »Die leben!«, stöhnte Glenn Farr, zutiefst entsetzt.
    In diesem Moment stimmten die Hexen ein irres, bösartiges Gelächter an.
    »Wir müssen schnellstens von hier weg!«, keuchte Tom Kollo. »Ins Dorf zurück!«
    Verzweiflung und Angst verzerrten ihre Züge. Sie wussten, dass sie von hier nicht weg konnten. Das peitschte ihnen eine panische Angst in die kalten Knochen.
    Der Sturm fuhr ihnen in die heißen Gesichter und nahm ihnen den Atem. Gleichzeitig schleuderte er ihnen das furchterregende Gelächter der Hexen entgegen.
    Mehr und mehr baumelten die leuchtenden Leiber hin und her. Höher, immer höher schwangen die gehenkten Körper.
    Und plötzlich lösten sich alle sieben Hexen vom Galgenbaum.
    Aus den Stricken, die die Hexen um den Hals trugen, wurden mit einem Mal glühende Besen. Die Männer trauten ihren Augen nicht. Delmer Jones glaubte sogar, seinen Verstand verloren zu haben.
    Verdattert beobachteten sie, wie sich die scheußlich lachenden Hexen auf ihre Besen schwangen. Der Sturm wurde noch heftiger. Und die Hexen kamen auf die entsetzten Männer zugeflogen.
    Es war eine wilde, kreischende Jagd, die sich auf die Männer stürzte. Vom schwarzen Himmel kamen sie herunter.
    Ihre Augen funkelten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher