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GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

Titel: GK0215 - Die Rache des Kreuzritters
Autoren: Jason Dark
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den Schuppen hineinblicken.
    Der Student stand auf der Türschwelle, starrte in den Schuppen…
    Er war leer!
    Das heißt, eine Leiche lag nicht auf dem Boden.
    Michael Kramer wischte sich über die Stirn. Schweiß hatte sich dort angesammelt und eine regelrechte Schicht gebildet.
    Michael Kramer fiel ein Stein vom Herzen. Also hatte sich Paulette doch getäuscht. Ihre überreizten Nerven hatten ihr einen Streich gespielt. Sie sah schon Leichen, wo es keine gab. Es wurde wirklich Zeit, daß sie mal ausspannte und richtig Urlaub machte. Bisher hatte sie nur durch Beruhigungstabletten ihr inneres Gleichgewicht halten können.
    Michael drehte sich um.
    Er hob beide Arme in einer verneinenden Geste.
    Paulette Plura sah ihren Freund an und ging dann langsam auf ihn zu. Ihr Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    Michael ging Paulette entgegen. »Ich hatte keine Leiche gesehen«, sagte er und lachte. »Ich hätte mir den Weg sparen können. Ich habe von Beginn an nicht daran geglaubt.«
    Er blieb vor Paulette stehen und legte seine Hände auf ihre Schultern.
    »Es war aber eine Leiche da«, behauptete Paulette steif und fest.
    »Dann hätte sie ja noch da liegen müssen.«
    »Vielleicht hat sie jemand weggeschaft?«
    »Wer denn?«
    »Der Wirt, zum Beispiel.«
    »Hm.« Michael zog nachdenklich die Stirn kraus. »Wir können ihn ja mal fragen.«
    »Nein, das möchte ich nicht.«
    Michael grinste. »Du hast wohl Angst, daß du dich blamierst, wie? Anscheinend ist die Geschichte mit der Leiche doch nicht so ganz astrein.«
    »Du bist gemein!« rief Paulette.
    »Nein, nur Realist. Aber wenn du nicht willst, lassen wir es eben. Da kommt der Wirt übrigens.«
    Michael Kramer hatte recht. Der mittelgroße Mann mit der Baskenmütze und den abstehenden Ohren trat aus der Hintertür seiner Gaststätte. Als er das Studentenpaar sah, blieb er für einen Moment stehen, kam aber dann mit schnellen Schritten auf Paulette und Michael zu.
    »Was ist geschehen? Gefällt es Ihnen in der Gaststätte nicht mehr?«
    »Das schon – aber…« Michael Kramer suchte fieberhaft nach einer glaubwürdigen Ausrede, während sich Paulette schweigsam verhielt und den Wirt immer nur ansah.
    »Ich – ich habe einen Schrei gehört«, sagte Michael. Gleichzeitig dachte er: Hoffentlich fällt mir Paulette nicht in den Rücken. Aber sie sagte nichts, überließ ihrem Freund das Feld.
    »Einen Schrei?«
    »Ja, den einer Frau.«
    Der Wirt hob die Schultern. »Seltsam, ich habe nichts gehört.« Dann begann er zu lachen. »Ist ja auch klar. Ich habe in meiner Wohnung gesessen und bin eingeschlafen. Tut mir leid.«
    Michael lachte ebenfalls. »Ich kann mich aber auch getäuscht haben«, meinte er.
    »Sicher, das wird es gewesen sein.« Der Wirt wandte sich an Paulette, »Sie sehen schlecht aus, Mädchen«, sagte er. »Sie sollten mal Urlaub machen und sich so richtig verwöhnen lassen. Die Burg ist nichts für Sie. Glauben Sie mir. Fahren Sie lieber woanders hin.«
    Michael wurde böse. »Warum sagen Sie uns das immer? Wollen Sie uns unbedingt loswerden?«
    Der Wirt sah Michael nachdenklich an. Dann meinte er: »Wir werden sehen, warten Sie es ab.«
    Er machte kehrt und verschwand in seinem Gasthaus.
    »Komische Nudel«, murmelte Michael. »In diesem Kaff scheint einiges nicht zu stimmen. Erst der Kreuzritter, dann die Leiche und jetzt noch die Warnung. Bin gespannt, wie das weitergehen soll.«
    Erst einmal ging alles normal weiter.
    Die beiden Studenten hörten plötzlich das schrille Hupen eines Wagens. So hupte nur einer.
    »Das ist Rainer«, rief Michael Kramer. »Endlich…«
    Er nahm Paulette bei der Hand und lief mit ihr los.
    Rainer Schröder saß auf der Kühlerhaube seines 2 CV und lachte über das ganze Gesicht.
    Er war ein Sonny-Boy, ein Typ, der eigentlich nichts ernst nahm. Der Bart machte ihn älter, als er tatsächlich war. Er bedeckte die Hälfte seines Gesichts und wucherte fast bis zu den Brillengläsern, hinter denen lustige blaue Augen funkelten. Sein Haar war blond. Er trug es leicht gewellt und knapp bis über die Ohren.
    Als er Paulette Plura und ihren Freund sah, breitete er beide Arme aus. Das verwaschene T-Shirt spannte sich um seine Brust. »Entschuldigt die Verspätung«, rief er, »aber wir hatten eine Panne. Unser guter Fiffi will eben nicht mehr so.« Dabei klopfte er mit der flachen Hand auf die Motorhaube des Wagens.
    Michael Kramer reichte seinem Freund die Hand.
    Paulette bekam von Rainer Küsse auf beide Wangen. »Du hast ja
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