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GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

Titel: GK0215 - Die Rache des Kreuzritters
Autoren: Jason Dark
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steht fest«, erwiderte Michael ziemlich grob. Unwillig schüttelte er den Kopf. Was dieser Kerl nur immer hatte…
    Rainer Schröder hatte schon das Gepäck aufgenommen. Es waren nur zwei Reisetaschen. Er trug sie pfeifend zum Wagen.
    Es war immer noch heiß. Von den Bergen her drang schwüle Luft in das Tal. Die Mücken tanzten dicht über dem Boden. Anzeichen für ein nahendes Gewitter.
    Rainer Schröder wollte fahren. Er hatte schon die vier Türen des Wagens geöffnet, um wenigstens einen Teil der Hitze aus dem Innern zu lassen.
    Michael Kramer lud das Gepäck ein. Viel Platz war nicht mehr vorhanden. Die beiden Frauen standen zusammen und unterhielten sich. Der Wirt schaute aus dem Fenster. Sein Gesicht war hinter dem Muster der Scheibe nur schwerlich auszumachen.
    »Es geht los, ihr lahmen Kühe«, rief Rainer Schröder.
    »Ja, du Ochse«, erwiderte Irene.
    Alles lachte.
    Dann stiegen die vier jungen Leute ein. Die beiden Frauen setzten sich auf den Rücksitz. Die Federung des 2 CV wurde strapaziert. Der Motor lief erst beim dritten Startversuch. Man hatte die Fenster hochgeklappt, kühlere Luft strömte in den Wagen.
    Der 2 CV schaukelte aus dem Dorf. Jetzt war auf den Straßen mehr Betrieb. Man sah auch Fremde. Pensionsgäste, die in der Nähe wohnten und noch einkaufen wollten.
    Im Windschatten eines Treckers fuhren sie aus dem Ort. Vor ihnen breiteten sich sanft ansteigende Weinberge aus. Dahinter lagen die Vogesen, deren Tannenwälder mit dem reinen Sauerstoff eine Wohltat für jede Großstadtlunge waren.
    Der Trecker bog bald in einen schmalen Weg ein, der sich serpentinenartig in den Weinberg schraubte.
    Rainer Schröder fuhr etwas schneller. Gleichzeitig schaltete er seinen Recorder ein.
    Rockmusik zerschnitt die Stille.
    Michael Kramer trommelte den Rhythmus mit.
    »Könnt ihr das Ding nicht leiser stellen?« rief Irene vom Rücksitz. »Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr.«
    »Stell dich nicht so an«, erwiderte Rainer, kam der Bitte seiner Freundin jedoch nach.
    Die Straße wurde nach etwa einem Kilometer schmaler. Auch der weiße unterteilte Mittelstreifen hörte auf. Die Weinberge waren zurückgetreten, hatten Mischwald Platz gemacht. Die Äste der Bäume hingen bis weit über die Fahrbahn, machten sie so zu einem grünen Tunnel.
    Die Schwüle hatte zugenommen. Selbst der Fahrtwind brachte keine Kühlung mehr.
    Urplötzlich verschwand die Sonne. Dicke Wolkenberge hingen vor der blendenden Himmelsscheibe. Ein erster Blitz zuckte dem Erdboden entgegen.
    Fast übergangslos wurde es dunkel.
    Die Straße lief in Kurven in die Höhe. Michael Kramer blickte immer wieder aus dem Seitenfenster. »Wenn mich nicht alles täuscht, müssen wir gleich rechts abbiegen«, sagte er.
    Rainer Schröder nickte nur.
    Dann klatschten die ersten Regentropfen auf den Wagen. Es waren dicke schwere Tropfen, und wenn sie das dünne Blech berührten, hörte es sich an wie gedämpfte Kanonenschläge.
    Die Wischer begannen zu arbeiten. Der Gummi quietschte über die Scheibe.
    Die Mädchen hatten die Fenster geschlossen. Wind kam auf, rüttelte in den Kronen der Bäume und bog die Zweige durch. Blätter wirbelten wie Konfetti durch die Luft.
    »Da«, rief Michael Kramer plötzlich, »da ist sie, die Abzweigung.«
    Es war nur ein schmaler Pfad, der von der Straße abbog, mehr ein Feldweg.
    Rainer Schröder lenkte den Wagen nach rechts. Der 2 CV fuhr tiefer in den Wald hinein. Zweige kratzten über das Blech.
    Der Regen wurde stärker. Er entwickelte sich zu einer wahren Sintflut. Riesige Wasservorhänge schienen in der Luft zu schweben. Sie wurden vom Wind bewegt und schräg dem Boden entgegengedrückt.
    Der 2 CV ächzte. Er mühte sich redlich, den Weg hochzukommen. Das Wasser hatte die trockene Erde innerhalb von Minuten in eine Schlammpiste verwandelt.
    Rainer Schröder fluchte. Er schaltete und gab Gas wie ein Irrer. »Bald kann mir die Burg gestohlen bleiben!« rief er. Ein plötzlicher Donner verschluckte seine letzten Worte.
    Es schien, als wäre die Welt auseinandergerissen worden. Grau und schwefelgelb war der Himmel. Blitz auf Blitz spaltete die Wolken, fuhr im Zickzack dem Boden entgegen.
    Dann trat Rainer Schröder mit einem Fluch auf den Lippen auf die Bremse. Der Wagen rutschte ein Stück vor und blieb stehen. Gerade noch rechtzeitig.
    Quer über dem Weg lag ein Baumstamm. Er war nicht sehr groß, aber er reichte, aus, um die Weiterfahrt zu verhindern.
    Schröder trommelte mit beiden Fäusten auf dem
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