Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0144 - Die Todesgondel

GK0144 - Die Todesgondel

Titel: GK0144 - Die Todesgondel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erreichte die Etage, in der die Wohnung der Bonettis lag, und sah im selben Augenblick den Mann mit der goldenen Maske.
    Er stand im Rechteck einer offenen Tür und war dabei, ein im Holzrahmen steckendes Messer herauszuziehen.
    John sah zu Füßen des Mannes eine zweite Person liegen. Es lag auf der Hand, was die goldene Maske vorhatte.
    »Finger weg!« schrie John. Gleichzeitig hob er den Arm mit der Beretta.
    Der Maskenmensch zischte einen Fluch, ließ den Griff der Klinge jedoch nicht los, sondern knickte in den Knien ein, während er das Messer aus dem Holz riß.
    Noch in der Bewegung hob er den Arm zum tödlichen Wurf.
    John feuerte einen Sekundenbruchteil früher.
    Die Kugel schmetterte den Mörder zurück, der Messerarm geriet aus der Richtung. Die Klinge fegte einen halben Meter an John Sinclairs Kopf vorbei und klirrte gegen die Wand.
    Der Maskenträger wälzte sich schreiend auf dem Boden herum. Johns Kugel war ihm in die rechte Brustseite gedrungen. Der Geisterjäger hatte bei diesem Licht keine Zeit gehabt, richtig zu zielen. Er hatte schneller sein müssen als der andere.
    Tolini stampfte schnaufend heran. »Verdammt, was war… Vorsicht!« gellte die Stimme des Commissarios.
    John warf sich zur Seite.
    Gerade noch im rechten Augenblick. Aus einem Winkel im Flur schoß eine Gestalt hervor, flog wie ein Karatekämpfer durch die Luft, knallte dem Commissario eine Fußspitze in die Seite und verfehlte mit dem anderen Fuß John Sinclair nur um Haaresbreite.
    John wollte schießen, doch der Kerl war wie ein Schemen durch die offene Tür gehuscht und in der Wohnung untergetaucht.
    Der Mann, der vor der Tür am Boden lag, wollte sich aufrichten.
    »Das Messer!« keuchte er. »Er hat das Messer!«
    John Sinclair begriff.
    Er hechtete hinter dem Mörder her, der gerade nach einem im Fußboden steckenden Messer griff.
    John sah aus den Augenwinkeln das angstverzerrte Gesicht einer älteren Frau, hörte ihren von Entsetzen geprägten Schrei und knallte mit voller Wucht gegen den Killer.
    Beide fielen zurück.
    Der Verbrecher hatte es noch geschafft, das Messer zu packen. Er versuchte, John die Klinge in den Bauch zu stoßen.
    Doch der Geisterjäger war gewandt. Er wich dem Stoß aus und hämmerte seine Faust auf den Messerarm des Killers.
    Der Mann schrie, ließ die Waffe aber nicht los, sondern trat John das Knie in den Magen.
    Dem Geisterjäger blieb die Luft weg. Die Augen quollen ihm aus den Höhlen.
    Der Maskenträger brüllte triumphierend auf, doch da schlug John Sinclair mit der Rechten zu, in der er immer noch die Beretta hielt.
    Der Waffenarm traf den Mörder seitlich am Kopf.
    Der triumphierende Schrei brach ab. Leblos sackte der Maskenträger zusammen.
    Pfeifend stieß Sinclair den Atem aus. Er mußte sich an der Wand abstützen, um auf die Füße zu gelangen. Den gemeinen Tiefschlag hatte er noch immer nicht ganz verdaut.
    John wandte sich um.
    Soeben wankte Tolini ins Zimmer. Der Commissario war blaß wie eine Kalkwand.
    »Das Schwein hat mich mit einem mörderischen Karatetritt getroffen«, sagte er. Tolini hob einen Stuhl auf und ließ sich ächzend darauf nieder.
    Auch der Junge Mann an der Tür hatte sich wieder erhoben. Er sah ramponiert aus, blutete aus mehreren Wunden. Er stützte sich am Türrahmen ab, als er sagte: »Ich bin Mario Stefani. Ich…«
    »Und wo ist Bill Conolly?« unterbrach John Sinclair ihn.
    »Hier!«
    Wie ein Geist tauchte der Reporter aus dem Dunkel des Flures auf. John grinste erleichtert, doch als er in Bills Gesicht sah, gefror das Lächeln.
    »Hast du Sheila gefunden?« fragte der Geisterjäger leise.
    »Wieso denn?« fragte Bill und breitete in einer hilflosen Geste beide Arme aus.
    ***
    »Wer – wer sind Sie?« hauchte Sheila zu Tode erschrocken.
    Der großgewachsene hagere Mann vor ihr verzog das Gesicht. Es sollte ein Lächeln werden, doch es erstarrte zu einer diabolischen Grimasse.
    »Ich bin Professor Mandra«, sagte der Mann mit dem weiß geschminkten Gesicht und dem langen, dunklen Umhang, der bis zu den Fußknöcheln reichte. »Ich führe die Nachfolge des Goldenen Löwen, bin dessen Erbe und erster Diener zugleich. Aber das werde ich dir alles später erklären.«
    Mandra blickte an Sheila Conolly vorbei und machte eine knappe Bewegung mit der rechten Hand. »Schafft sie weg!«
    Fäuste packten zu. Die vier Männer, die den Sarg getragen hatten, hoben Sheila aus der prunkvollen Totenkiste.
    Sheila wehrte sich nicht. Widerstand wäre sofort im Keim erstickt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher